Der Würzburger Bischof Andreas [von Gundelfingen] und der Offizial der Würzburger Kurie Kuno [von Gochsen] beurkunden: Nachdem eine Beilegung des Streits zwischen Abt Friedrich [von Wipfeld] und dem Konvent des Klosters St. Stephan zu Würzburg auf der einen Seite und dem Ritter Heinrich Marschall von Lauer (Luer) auf der anderen Seite wegen des vierten Teils des Groß- und Kleinzehnten in Dorf und Gemarkung Nüdlingen (Nvtelingen) durch den Archidiakon Konrad von Neideck (Nidecke), die Würzburger Domherren Ernst von Seebach (Sebeche) und Heinrich von Wechmar sowie den Kanoniker des Stifts Neumünster Heinrich von Katzenstein nicht gelungen ist, erklären sie sich gemäß dem zwischen beiden Parteien geschlossenen Vertrag als zuständige Schiedsrichter. In Anwesenheit beider Parteien fällen sie daher folgenden Spruch. Nachdem der Abt des Klosters St. Burkard in Würzburg Anselm [von Gelnhausen] als bevollmächtigter Vertreter des vom Apostolischen Stuhl in dieser Sache bestellten Richters, des Abtes des Klosters Comburg (Kamberg), den strittigen Zehntanteil bereits dem Kloster St. Stephan zugesprochen hat, schließen sie sich diesem Urteil an. Der Zehntanteil soll künftig dem Kloster gehören. Dieses soll jedoch innerhalb von vier Jahre Heinrich Marschall und seinen Erben 40 Pfund Heller bezahlen. Dieser Spruch wurde von beiden Parteien angenommen. Facta est hec pronunciacio in Monte gloriose virginis Marie 1313 quarto nonas iunii. Zeugen: Der Abt des Klosters St. Burkard Anselm [von Gelnhausen], der Archidiakon Konrad von Neideck, der Dompfarrer Eberhard von Thüngfeld (Tunneuelt), die Domherren Ernst von Seebach und Heinrich von Wechmar, der Kanoniker des Stifts Neumünster Heinrich von Katzenstein, der Propst der Propstei Marienberg in Würzburg Albert, der Kaplan des Abtes von St. Burkard Johannes Kurer, der Kaplan des Abtes von St. Stephan Eberhard, der bischöfliche Kaplan Konrad, der Sohn des Heinrich Marschall Heinrich sowie dessen Schwiegersohn von Eberstein. Aussteller: Bischof von Würzburg und Offizial der Würzburger Kurie. Empfänger: Kloster St. Stephan