Mandatum de solvendo Auseinandersetzung um Rechnungslegung und Bezahlung der Ausstände
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Archivale
(1) 2912
Wismar S 43 (W S 2 n. 43)
Abt. IV. Rep. 1. B Prozeßakten des Tribunals 1653-1803
Prozeßakten des Tribunals 1653-1803 >> 19. 1. Kläger S
(1664) 03.10.1665-01.02.1670
Kläger: (2) Bürgermeister Heinrich von Deilen, Bürgermeister Dr. Anton Scheffel, Dr. Caspar Schwarzkopf, Lizentinspektor Michel Lange, Hans Schliemann, Johann und Jochim Rathke, David Schmidt und Oloff Vaget als Rheeder der Fregatte "Der Jäger"
Beklagter: Jochim Wilcke, Schiffer der Fregatte "Der Jäger"
Anwälte, Prokuratoren: Kl.: Dr. Caspar Schwarzkopf (A), Dr. Anton Scheffel (P) Bekl.: Dr. Ambrosius Petersen (A & P)
Fallbeschreibung: Kl. fordern von Bekl. Rechnungslegung über die Reise der von ihnen ausgerüsteten Fregatte und Bezahlung ihrer Ausstände und erhalten am 04.10. ein entsprechendes Mandat. Am 23.10. wehrt Bekl. alle Ansprüche ab, da er die Rechnung bereits eingereicht hatte und noch 224 Mk. lüb. von Kl.n zu fordern hat. Am 04.12.1665 fordern Kl. die Originalbelege und eine ordentliche Rechnung". Am 20.02.1666 weist Bekl. erneut alle Vorwürfe zurück und verteidigt seine Rechnung. Am 09.07. macht das Tribunal detaillierte Auflagen für Rechnungslegung, entscheidet, welche Posten in welcher Höhe einbezogen werden dürfen und fordert Eid vom Bekl. für verlorengegangene Dinge. Dieser Eid wird am 19.10. abgestattet, am 22.10. bietet Bekl. neue Beweise, u.a. die Befragung der Wismarer Stockholmfahrer zu Hafengebühren etc. an. Der Schriftwechsel erstreckt sich über die Jahre 1667-1669 mit immer neuen Anträgen und Beweisen, die das Tribunal der jeweils anderen Seite zur Stellungsnahme zuleitet. Kl. tragen am 01.05.1667, 25.01. und 26.04.1669, Bekl. am 08.01. und 09.03.1667 sowie am 04.11.1668 ihre Argumente vor und stellen Forderungen nach Beweisen. Am 19.10.1667 fordert das Tribunal neue Beweise für Zollgelder, Kaufpreis für Kanonen und den Konsens der Kl. zu diesem Kauf. Am 18.10.1669 urteilt das Tribunal, daß die Kl. dem Bekl. den Preis für Kanonen und Zubehör sowie gezahlten Zoll nach abgelegtem Eid zu ersetzen hätten. Diesen Eid schwört Bekl. am 24.01.1670.
Instanzenzug: 1. Tribunal 1665-1670
Prozessbeilagen: (7) Vertrag über Bau und Kauf der Fregatte vom 24.03.1664; Schiffsrechnung vom 17.09.1664; Eid Wilckes vom 19.10.1666; Verhörartikel für Schönfeld und Wittenburg; Auszüge aus Brief von Deilens an Wilcke vom 14.11.1664; Schreiben Wilckes an Kl. vom 19.10.1664; von Notar Joachim Levenow aufgenommene Zeugenbefragung Clas Woltes und Hans Wittenborgs; Protokoll der Eidesleistung des Bekl. vom 24.01.1670
Beklagter: Jochim Wilcke, Schiffer der Fregatte "Der Jäger"
Anwälte, Prokuratoren: Kl.: Dr. Caspar Schwarzkopf (A), Dr. Anton Scheffel (P) Bekl.: Dr. Ambrosius Petersen (A & P)
Fallbeschreibung: Kl. fordern von Bekl. Rechnungslegung über die Reise der von ihnen ausgerüsteten Fregatte und Bezahlung ihrer Ausstände und erhalten am 04.10. ein entsprechendes Mandat. Am 23.10. wehrt Bekl. alle Ansprüche ab, da er die Rechnung bereits eingereicht hatte und noch 224 Mk. lüb. von Kl.n zu fordern hat. Am 04.12.1665 fordern Kl. die Originalbelege und eine ordentliche Rechnung". Am 20.02.1666 weist Bekl. erneut alle Vorwürfe zurück und verteidigt seine Rechnung. Am 09.07. macht das Tribunal detaillierte Auflagen für Rechnungslegung, entscheidet, welche Posten in welcher Höhe einbezogen werden dürfen und fordert Eid vom Bekl. für verlorengegangene Dinge. Dieser Eid wird am 19.10. abgestattet, am 22.10. bietet Bekl. neue Beweise, u.a. die Befragung der Wismarer Stockholmfahrer zu Hafengebühren etc. an. Der Schriftwechsel erstreckt sich über die Jahre 1667-1669 mit immer neuen Anträgen und Beweisen, die das Tribunal der jeweils anderen Seite zur Stellungsnahme zuleitet. Kl. tragen am 01.05.1667, 25.01. und 26.04.1669, Bekl. am 08.01. und 09.03.1667 sowie am 04.11.1668 ihre Argumente vor und stellen Forderungen nach Beweisen. Am 19.10.1667 fordert das Tribunal neue Beweise für Zollgelder, Kaufpreis für Kanonen und den Konsens der Kl. zu diesem Kauf. Am 18.10.1669 urteilt das Tribunal, daß die Kl. dem Bekl. den Preis für Kanonen und Zubehör sowie gezahlten Zoll nach abgelegtem Eid zu ersetzen hätten. Diesen Eid schwört Bekl. am 24.01.1670.
Instanzenzug: 1. Tribunal 1665-1670
Prozessbeilagen: (7) Vertrag über Bau und Kauf der Fregatte vom 24.03.1664; Schiffsrechnung vom 17.09.1664; Eid Wilckes vom 19.10.1666; Verhörartikel für Schönfeld und Wittenburg; Auszüge aus Brief von Deilens an Wilcke vom 14.11.1664; Schreiben Wilckes an Kl. vom 19.10.1664; von Notar Joachim Levenow aufgenommene Zeugenbefragung Clas Woltes und Hans Wittenborgs; Protokoll der Eidesleistung des Bekl. vom 24.01.1670
Akten
Angaben zum entzogenen Vermögen
Sonstige Angaben
BZK-Nr.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.
29.10.2025, 11:26 MEZ