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Stadt- und Kreisarchiv Düren (Archivtektonik) >> Nachlässe von Personen, Familien und Vereinen, Firmenarchive >> Firmenarchive >> Dürener Dampfstraßenbahn AG bzw. Dürener Eisenbahn AG
Form und Inhalt: Seit der Eröffnung der Eisenbahnstrecke Köln-Düren-Aachen im Jahre 1841 hatte sich Düren zu einem ausgedehnten Eisenbahnknotenpunkt entwickelt. Einige Dürener Fabrikanten betrieben infolgedessen den Plan, ihre Industriebetriebe mit einem eigenen Gleis an die Staatseisenbahn anzuschließen. Unter Führung von Felix Heinrich Schoeller, Papierfabrikant aus Düren, bildete sich 1888 ein Ausschuss, der sich um den Bau und den Betrieb einer Dampfstraßenbahn für den Güterverkehr zwischen Düren und Birkesdorf bemühte. Nach Genehmigung durch die Regierung Aachen am 2.12.1891 kam es am 31. März 1892 zur Gründung der Dürener Dampfstraßenbahn AG unter Beteiligung zahlreicher Dürener Fabrikanten. Schon ein Jahr später, am 1. April 1893 wurde die Kleinbahn in Betrieb genommen und der erste Güterzug rollte über die Gleise. Ein weiteres Jahr später wurde am 1. Juni 1894 der Personenverkehr aufgenommen. Bis zum Ersten Weltkrieg erhielten 14 Fabriken ein Anschlussgleis.Die Erweiterung der Strecke bis Merken wurde am 9.9.1897 konzessioniert, am 1.1.1901 erfolgte die Inbetriebnahme. Eine zweite Erweiterung nach Pier wurde am 20.1.1908 vollzogen. Nur für den Personenverkehr wurde schließlich die Strecke von Pier nach Inden am 3.7.1927 freigegeben.Für viele tausende Arbeiter bedeutete die Errichtung der Dürener Dampfstraßenbahn zwischen Düren, Birkesdorf, Merken und Pier das Ende ihrer stundenlangen und anstrengenden Wanderungen von ihren Wohnorten zu ihren Arbeitsstellen und zurück.Zum 1. April 1939 wurde die Dürener Dampfstraßenbahn AG in den Deutschen Eisenbahn-Gütertarif einbezogen. Wegen der Durchtarifierung und der Einreihung in die Klasse der nebenbahnähnlichen Kleinbahnen beschloss der Aufsichtsrat am 26.1.1939, den Firmennamen in Dürener Eisenbahn AG zu ändern.Dem Rückgang der Beförderungsleistung begegnete die Dürener Eisenbahn AG 1962 mit der Einführung von Omnibussen im Schienenersatzverkehr. Die weiter anhaltende Abwanderung von Fahrgästen im Zuge der zunehmenden Motorisierung veranlasste die DEAG im Jahre 1964, ihren Personenbetrieb völlig auf den Omnibusverkehr umzustellen. Zum 1.1.1969 wurde der Personenbetrieb an die Dürener Kreisbahn veräußert.Auch der Güterkraftverkehr wurde ab 1963 mit Lastzügen durchgeführt, der Schienenbetrieb für den Güterverkehr wurde zum 30.6.1965 eingestellt.Das Autohaus Spies (AS Autohaus, Veldener Straße) war Eigentümer eines Teiles der Grundstücke und Aufbauten der Dürener Metallwerke an der Veldener Straße. Das Grundstück wurde im Jahre 2016 verkauft und die Räumlichkeiten / Hallen geräumt. Dabei fanden sich zwei Holzschränke, die wohl seit Jahrzehnten in der Halle standen. Darin waren Dokumente der früheren Dürener Dampfstraßenbahn AG und der Dürener Eisenbahn AG gelagert. Es handelt sich überwiegend um Personalakten der Mitarbeiterschaft, Kassen- und Bilanzbücher, notarielle Vertragsunterlagen, Dokumente über den Bau von Rurbrücken und Schienenstrecken, Geschäftsberichte und diverse Akten der Registratur.Die Laufzeit der Unterlagen umfasst den Zeitraum von Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 1960er Jahre. Sie wiesen teilweise Brandschäden und Mausbiss auf und waren verschmutzt.Frau Frings, Enkelin des früheren Eigentümers, hat dem Stadt- und Kreisarchiv die Dokumente angeboten. Am 2. Juni 2016 wurden diese abgeholt und ohne Auflagen vom Stadt- und Kreisarchiv Düren übernommen.Eine erste Ordnung und Verzeichnung erfolgte durch die Praktikantin Johanna Jung im September 2016 und den Praktikanten Tobit Lövenich im November / Dezember 2016. Die Praktikantin Annika Sarah Gaßner hat den Bestand im Mai 2017 entsprechend der zwischenzeitlich durchgeführten systematischen Erschließung in eine endgültige Ordnung gebracht, signiert und in Archivkartons gelagert.Das Findbuch wurde von Helmut Krebs erstellt.Düren, im Juli 2017
