Die Ulmer Bürger Heinrich Rot genannt Mung und Jodok ("Jos") Bitterlin, derzeit Pfleger des Weinkellers im Heiliggeistspital in Ulm [abgegangen, Bereich Neue Straße, Lagerbuch 261/2, 254], bekennen, dass der Goldschmied und Ulmer Bürger Klaus Magöl und sein Bruder Konrad, Kanoniker im Augustinerchorherrenstift St. Michael zu den Wengen in Ulm [abgegangen, Bereich Wengengasse 6-10], dem Weinkeller zu ihrem, ihres Vaters Klaus Magöl und ihrer Mutter Seelenheil ihr Gütlein in Witzighausen ("Wiczishusen") [Stadt Senden/Lkr. Neu-Ulm] geschenkt haben. Dieses erträgt jährlich 6 Imi Roggen, 5 Imi Hafer, 1 Viertel Öl, 2 Pfund Heller, 2 Herbsthühner und 1 Fastnachtshuhn. Dazu haben sie auch noch 3 Jauchert Wald in Witzighausen geschenkt, von denen jährlich 10 Schilling Heller als Zins gefallen. Die Pfleger verpflichten sich, dafür jedes Jahr an Fronleichnam, dem Jahrtag des Vaters der Schenker, den Bedürftigen im Spital von den Erträgen der geschenkten Güter eine besondere Mahlzeit auszurichten. Dabei erhält jeder Spitalinsasse 0,5 Maß Wein, 1 gutes Stück Fleisch, Suppe und Brot im Wert von 1 Heller. Außerdem werden sie den Brüdern jedes Jahr 1 Pfund Heller geben, wovon diese den Jahrtag für ihren Vater ausrichten können. Bei Säumnis fallen die Erträge der geschenkten Güter in dem betreffenden Jahr an die Schenker, ihre Erben oder wem sie diese verschaffen werden. Fallen Gütlein und Wald durch Kriegseinwirkung oder andere Ursachen wüst, dann sind die Pfleger solange von diesen Verpflichtungen entbunden, bis die Güter wieder bewirtschaftet werden.