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K 33 - Evangelischer Volksbund für Württemberg (Bestand)
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Landeskirchliches Archiv Stuttgart (Archivtektonik) >> K - Einrichtungen, Werke, Vereine
um 1900, 1911-1941
Einleitung: Kurzer Einblick in die Geschichte des Evangelischen Volksbundes für Württemberg
Der Evangelische Volksbund wurde 1919 gegründet. Er wollte eine Laienorganisation sein, in der die Mitarbeit der evangelischen Gemeindemitglieder sowohl innerhalb der Kirchengemeinden als auch in der Landeskirche gefördert und gebündelt werden konnte. Damit sollte eine innere Stärkung erreicht werden, die wiederum die Einflussnahme auf politische und gesellschaftliche Entwicklungen erleichtern sollte.
Zu den Themen, mit denen sich der Ev. Volksbund beschäftigte, gehörten u.a. die neu zu schaffende Kirchenverfassung, der Umgang mit aus der Kriegsgefangenschaft heimgekehrten Gemeindemitgliedern und vor allem der Erhalt des Religionsunterrichtes und Konfessionsschule.
Die Arbeitsschwerpunkte des Volksbundes lagen hauptsächlich in der Erwachsenenbildung in Form von Vorträgen und Diskussionen über religiöse Fragen sowie in Form entsprechender Veröffentlichungen. Der 1911 gegründete Evangelische Preßverband ging schon bald nach der Gründung des Volksbunds in diesem auf. Über Pressepfarrer und Presseabteilung entwickelte der Volksbund rege publizistische Aktivität. Das Mitteilungsblatt "Gaben", erschienen von 1919-1932, war direkt an die einzelnen Zielgruppen gerichtet. Hier ging es um wissenschaftliche Ferienkurse und Bibelkurse, Versammlungen, Freizeiten für Hausfrauen und Industriearbeiter und Mütterkurse. Des Weiteren wurde ein Institut für Hausschwestern ins Leben gerufen, um Familien in Krankheitsfällen und Notsituationen unterstützen zu können. Ein weiteres Anliegen war eine Verbesserung der moralischen Zustände nach Kriegsende durch die Beobachtung von Presse, Theater und Kino.
Erster Vorsitzender von 1919-1933 wurde Heinrich von Mosthaf (1854-1933), ein angesehener Verwaltungsjurist, der gleichzeitig von 1919 bis 1924, bis zum Inkrafttreten der Verfassung der Evangelischen Kirche, Mitglied der Kirchenregierung war. Eine wesentliche Rolle bei der Gründung und Leitung des Volksbundes hatten Jakob Scholl (1866-1950), Dekan in Reutlingen, und Dr. Adolf Dörrfuß (1875-1948), Dekan in Weikersheim, der Vorstandsmitglied des Ev. Volksbundes von 1919-1933 war. Zu den Geschäftsführern des Evangelischen Volksbunds gehörten Hermann Ströle, Richard Lempp, Oskar Planck, August Springer und Heidi Denzel (jeweils ab 1919), später dann Paul Stierle (1920/21) und Heinrich Pfisterer (ab 1921), Hermann Waldenmaier (1924) und Gotthilf Weber (ab 1931) sowie Friedrich Hilzinger (ab 1927) und Kurt Hutten (ab 1930 Pressepfarrer).
1933 wendete sich das Blatt gegen den auf Integration und Ausgleich zwischen gegensätzlichen theologischen und politischen Ansichten bemühten Ev. Volksbund: Mit der Gründung der Glaubensbewegung deutsche Christen (GDC) in Württemberg 1933, die von einer Übereinstimmung von Christentum und Nationalsozialismus überzeugt waren. Die Angriffe richteten sich besonders gegen den religiösen Sozialisten August Springer in seiner Position als Geschäftsführer für soziale Arbeit sowie gegen den demokratisch verfassten Volksbund als Institution generell. Unter Druck von außen und von vom völkischen Denken beeinflussten Personen in den eigenen Reihen wurde der Evangelische Volksbund als Verein neben der Kirche aufgelöst und durch den freiwilligen Gemeindedienst ersetzt. Dieser wurde als rein kirchliche Arbeit zu den Amtsaufgaben des Pfarrers hinzugefügt. Die Auflösung erfolgte 1934, nachdem die Einrichtung des Gemeindedienstes durch den Landesbischof am 27.12.1933 angeordnet worden war. Damit wurden die Ortsgruppen des Ev. Volksbundes und die vielerorts existierenden Gemeindevereine aufgelöst und in den Gemeindedienst überführt.
Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurde der Gemeindedienst, der im Laufe der Zeit um etliche weitere Aufgaben ergänzt wurde, weiterhin als landeskirchliche Einrichtung geführt.
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Bestandsgeschichte
Der Bestand K 31 wurde als Nachlass von Paul Bausch (1895-1981) im Landeskirchlichen Archiv geführt. Zwischen den hier verzeichneten Unterlagen des Evangelischen Volksbunds und Paul Bausch konnte allerdings kein Zusammenhang mehr rekonstruiert werden. Die ursprüngliche Bezeichnung ist möglicherweise irrtümlich vergeben wollen.
Die separat überlieferten und verzeichneten Bilderserien wurden im Oktober 2018 an den Bestand angegliedert.
Der Zustand der Unterlagen ist im Allgemeinen gut. Der Bestand umfasst 7 Verzeichnungseinheiten mit einer Laufzeit von 1911 bis 1941 und einem Umfang von 0,2 lfd. m sowie 28 Bilderserien.
Er wurde im November und Dezember 2012 von Berit Lütjen verzeichnet.
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Zum Inhalt des Bestands
Beim vorliegenden Bestand handelt es sich um Protokollserien, Unterlagen zur Geschäftsführung und wirtschaftlichen Angelegenheiten sowie zur "Reformationsdankspende" aus der Provenienz des Evangelischen Volksbundes und des Evangelischen Pressverbands. Dazu kommen Bilderserien des Volksbunds.
Einleitung: Der Evangelische Volksbund wurde 1919 gegründet. Er wollte eine Laienorganisation sein, in der die Mitarbeit der evangelischen Gemeindemitglieder sowohl innerhalb der Kirchengemeinden als auch in der Landeskirche gefördert und gebündelt werden konnte. Damit sollte eine innere Stärkung erreicht werden, die wiederum die Einflussnahme auf politische und gesellschaftliche Entwicklungen erleichtern sollte.
Zu den Themen, mit denen sich der Ev. Volksbund beschäftigte, gehörten u.a. die neu zu schaffende Kirchenverfassung, der Umgang mit aus der Kriegsgefangenschaft heimgekehrten Gemeindemitgliedern und vor allem der Erhalt des Religionsunterrichtes und Konfessionsschule.
Die Arbeitsschwerpunkte des Volksbundes lagen hauptsächlich in der Erwachsenenbildung in Form von Vorträgen und Diskussionen über religiöse Fragen sowie in Form entsprechender Veröffentlichungen. Der 1911 gegründete Evangelische Preßverband ging schon bald nach der Gründung des Volksbunds in diesem auf. Über Pressepfarrer und Presseabteilung entwickelte der Volksbund rege publizistische Aktivität. Das Mitteilungsblatt "Gaben", erschienen von 1919-1932, war direkt an die einzelnen Zielgruppen gerichtet. Hier ging es um wissenschaftliche Ferienkurse und Bibelkurse, Versammlungen, Freizeiten für Hausfrauen und Industriearbeiter und Mütterkurse. Des Weiteren wurde ein Institut für Hausschwestern ins Leben gerufen, um Familien in Krankheitsfällen und Notsituationen unterstützen zu können. Ein weiteres Anliegen war eine Verbesserung der moralischen Zustände nach Kriegsende durch die Beobachtung von Presse, Theater und Kino.
Erster Vorsitzender von 1919-1933 wurde Heinrich von Mosthaf (1854-1933), ein angesehener Verwaltungsjurist, der gleichzeitig von 1919 bis 1924, bis zum Inkrafttreten der Verfassung der Evangelischen Kirche, Mitglied der Kirchenregierung war. Eine wesentliche Rolle bei der Gründung und Leitung des Volksbundes hatten Jakob Scholl (1866-1950), Dekan in Reutlingen, und Dr. Adolf Dörrfuß (1875-1948), Dekan in Weikersheim, der Vorstandsmitglied des Ev. Volksbundes von 1919-1933 war. Zu den Geschäftsführern des Evangelischen Volksbunds gehörten Hermann Ströle, Richard Lempp, Oskar Planck, August Springer und Heidi Denzel (jeweils ab 1919), später dann Paul Stierle (1920/21) und Heinrich Pfisterer (ab 1921), Hermann Waldenmaier (1924) und Gotthilf Weber (ab 1931) sowie Friedrich Hilzinger (ab 1927) und Kurt Hutten (ab 1930 Pressepfarrer).
1933 wendete sich das Blatt gegen den auf Integration und Ausgleich zwischen gegensätzlichen theologischen und politischen Ansichten bemühten Ev. Volksbund: Mit der Gründung der Glaubensbewegung deutsche Christen (GDC) in Württemberg 1933, die von einer Übereinstimmung von Christentum und Nationalsozialismus überzeugt waren. Die Angriffe richteten sich besonders gegen den religiösen Sozialisten August Springer in seiner Position als Geschäftsführer für soziale Arbeit sowie gegen den demokratisch verfassten Volksbund als Institution generell. Unter Druck von außen und von vom völkischen Denken beeinflussten Personen in den eigenen Reihen wurde der Evangelische Volksbund als Verein neben der Kirche aufgelöst und durch den freiwilligen Gemeindedienst ersetzt. Dieser wurde als rein kirchliche Arbeit zu den Amtsaufgaben des Pfarrers hinzugefügt. Die Auflösung erfolgte 1934, nachdem die Einrichtung des Gemeindedienstes durch den Landesbischof am 27.12.1933 angeordnet worden war. Damit wurden die Ortsgruppen des Ev. Volksbundes und die vielerorts existierenden Gemeindevereine aufgelöst und in den Gemeindedienst überführt.
Nach dem Ende des 2. Weltkrieges wurde der Gemeindedienst, der im Laufe der Zeit um etliche weitere Aufgaben ergänzt wurde, weiterhin als landeskirchliche Einrichtung geführt.
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Der Bestand K 31 wurde als Nachlass von Paul Bausch (1895-1981) im Landeskirchlichen Archiv geführt. Zwischen den hier verzeichneten Unterlagen des Evangelischen Volksbunds und Paul Bausch konnte allerdings kein Zusammenhang mehr rekonstruiert werden. Die ursprüngliche Bezeichnung ist möglicherweise irrtümlich vergeben wollen.
Die separat überlieferten und verzeichneten Bilderserien wurden im Oktober 2018 an den Bestand angegliedert.
Der Zustand der Unterlagen ist im Allgemeinen gut. Der Bestand umfasst 7 Verzeichnungseinheiten mit einer Laufzeit von 1911 bis 1941 und einem Umfang von 0,2 lfd. m sowie 28 Bilderserien.
Er wurde im November und Dezember 2012 von Berit Lütjen verzeichnet.
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Beim vorliegenden Bestand handelt es sich um Protokollserien, Unterlagen zur Geschäftsführung und wirtschaftlichen Angelegenheiten sowie zur "Reformationsdankspende" aus der Provenienz des Evangelischen Volksbundes und des Evangelischen Pressverbands. Dazu kommen Bilderserien des Volksbunds.
0,2 lfd. m und 28 Bilderserien
Bestand
Unterlagen zum Evangelischen Volksbund finden sich im Landeskirchlichen Archiv auch in den Beständen des Oberkirchenrats (A 126) und des Evangelischen Gemeindediensts (derzeit noch unverzeichnet).
Bausch, Paul: Lebenserinnerungen und Erkenntnisse eines Schwäbischen Abgeordneten. Korntal 1969.
Raberg, Frank: Biographisches Handbuch der Württembergischen Landtagsabgeordneten 1815-1933. Stuttgart 2001.
Ehmer, Hermann: Der Evangelische Volksbund in Württemberg, in: Blätter für württembergische Kirchengeschichte 108/109 (2008/09), S. 51-113.
Ehmer, Hermann: Vom Volksbund zum Gemeindedienst. Wurzeln und wesentliche Spuren der gemeindebezogenen Dienste. Referat beim Studientag des Evangelischen Gemeindedienstes. Stuttgart 07.12.2005.
Evangelischer Volksbund für Württemberg
Angaben zum entzogenen Vermögen
Sonstige Angaben
BZK-Nr.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.