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Johann Philipp [von Schönborn], Erzbischof von Mainz und Bischof
von Würzburg, sowie Joachim [von Gravenegg], Abt von Fulda, bekunden für
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Urk. 75 Fulda: Reichsabtei, Stift [ehemals: Urkunden R I a]
Fulda: Reichsabtei, Stift [ehemals: Urkunden R I a] >> Reichsabtei, Stift >> 1661-1670
1662 März 23
Ausfertigung, Pergament, fünf mit rot-gelber Seidenschnur angehängte Siegel
Urkunde
Identifikation (Urkunde): Originaldatierung: So geschehen den drey und zwentzigsten Martii anno ein tausent sechs hundert zwey und sechszig
Vermerke (Urkunde): (Voll-) Regest: Johann Philipp [von Schönborn], Erzbischof von Mainz und Bischof von Würzburg, sowie Joachim [von Gravenegg], Abt von Fulda, bekunden für sich, das Stift Würzburg, das Kloster Fulda und ihre Nachkommen, dass zwischen ihnen lange Zeit Streitigkeiten wegen der von den Würzburger Bischöfen bisher in Anspruch genommenen bischöflichen Jurisdiktion über Fulda bestanden haben. Mit Zustimmung des Propstes, des Dekans und des Domkapitels von Würzburg, des Dekans und des Konvents von Fulda haben die Räte des Erzbischofs und des Abtes den folgenden Vergleich vermittelt: 1. Der Bischof von Würzburg erkennt an, dass der Abt von Fulda, dort, wo er bisher die geistliche und weltliche Gerichtsbarkeit ausgeübt hat, dies weiterhin selbst oder durch einen Beauftragten unangefochten tun darf. Der Abt von Fulda verspricht, dass er die erzbischöfliche Oberhoheit von Mainz anerkennt, solange sein Gebiet katholisch bleibt. 2. Der Abt verpflichtet sich, jede Neuwahl und Änderung im Kloster Fulda dem Erzbischof von Mainz schriftlich zu melden, um Bestätigung zu bitten und durch Handgang (manutenentz) zu überweisen. 3. Der Erzbischof von Mainz verpflichtet sich, die Wahl ohne Auferlegung von Gebühren anzuerkennen und den Handgang anzunehmen. 4. Zur Vermeidung von Unklarheiten bei der Bestätigung des Abtes werden die Formulare für die Briefe zur Meldung und Bestätigung der Abtswahl festgelegt. Es folgt das Formular für den Abt von Fulda: Nach dem Tod des N., Abt von Fulda, ist durch einstimmige Wahl des Konvents der N. zum Abt von Fulda gewählt worden und im unangefochtenen Besitz der Abtswürde. Da unser Vorgänger, Abt N., im Jahr N. mit eurem Vorgänger als Erzbischof einen Vergleich geschlossen hat, dass nach der Wahl der neue Abt von euch die Bestätigung der Wahl und die Überlassung der geistlichen Jurisdiktion über Fulda sowie den Handgang schriftlich zu erbitten hat, bitten wir um Bewilligung unseres Ansuchens. 5. Es folgt das Formular für das Bestätigungsschreiben des Erzbischofs von Mainz: Wir haben euer freundliches Schreiben erhalten, dem wir entnehmen, dass ihr einstimmig zum Abt von Fulda gewählt worden und im unangefochtenen Besitz der Abtswürde seid. Den im Jahr N. von eurem Vorgänger als Abt mit unserem Vorgänger als Erzbischof geschlossenen Vergleich erkennen wir an und bestätigen eure Wahl und die geistliche Jurisdiktion über Fulda. Wir sichern euch Beistand gegen jedwede Angriffe von katholischen oder unkatholischen, benachbarten oder ausländischen Personen auf eure Rechte zu. Erzbischof Johann Philipp und Abt Joachim sagen für sich und ihre Nachfolger zu, dass sie sich stets und uneingeschränkt an alle Artikel des Vergleichs halten werden. Sie bekunden, dass mit dem Vergleich die zwischen ihnen bestehenden Streitigkeiten beigelegt sind. Ankündigung der Unterfertigung des Erzbischofs und des Abtes. Johann von Heppenheim, genannt von Saal, Domdekan von Mainz, und das Domkapitel von Mainz, Johann Hartmann von Rosenberg, Domdekan von Würzburg, und das Domkapitel von Würzburg sowie Matthias Benedikt (Benedictus) von Rindtorff (Rinndorf), Dekan von Fulda, und der Konvent von Fulda bekunden, dass der Vergleich mit ihrer Zustimmung vermittelt worden ist. Siegelankündigung. (siehe Abbildungen: Seite 1, Seite 2 und 3, Seite 4 und 5, Seite 6 und 7, Seite 8 und 9, Rückseite; Siegel: Avers 1, Avers 2, Avers 3, Avers 4, Avers 5)
Vermerke (Urkunde): Unterschriften: (Iohan Philip archiepiscopus manu propria
Vermerke (Urkunde): Unterschriften: Ioachimus abbus manu propria)
Vermerke (Urkunde): Siegler: Erzbischof Johann Philipp, Abt Joachim, Domkapitel von Mainz, Domkapitel von Würzburg, Konvent von Fulda
Vermerke (Urkunde): Weitere Überlieferung: Nr. 1892; Nr. 2323; StaM, 100: Urkundenabschriften, 17: Fulda 1, Nr. 83 [Vidimus des Notars Johann Peter Rabich]
Vermerke (Urkunde): Druckangaben: Richter, Urkunden, S. 108-114; Schannat, Dioecesis Fuldensis cum annexa sua hierarchia, Nr. CXC [Teildruck]; Hack, Rechtsstreit, S. 251-255, Nr. 12.
Vgl. Nr. 2149, Nr. 2150, Nr. 2170 und Nr. 2323.
Angaben zum entzogenen Vermögen
Sonstige Angaben
BZK-Nr.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.