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Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Norddeutscher Bund und Deutsches Reich (1867/1871-1945) >> Militär >> Reichswehr und Wehrmacht 1919 bis 1945/1946 >> Reichsheer und Heer >> Kommandobehörden, Verbände und Einheiten >> Divisionen >> Infanterie-Divisionen
1944-1945
Geschichte des Bestandsbildners: Die organisationsgeschichtlichen Angaben und Unterstellungsübersichten sind aus dem Werk von Georg Tessin, "Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939 - 1945", Bd. XIV, S. 78, Frankfurt/Main und Osnabrück, 1966 ff. übernommen.
Führer-Begleit-Brigade
(WK III, Ers. Brig. Großdeutschland)
Nov. 1944 im Raum Rastenburg (Führer-Hauptquartier) aus dem Führer-Begleit-Rgt. (Vgl.: Führer-Grenadier-Brigade):
I. Pz. Gren. Btl. Führer-Begleit-Brigade
II. Pz. Gren. Btl. Führer-Begl. Brig.
Sturmgeschütz-Brig. 200 (von den Heerestruppen)
Aufkl. Kp.
Art. Abt. Führer-Begl. Brig. (3 Bttrn.)
Feldersatz-Btl.;
zugeteilt war das Radf. Btl. 928.
Führer-Begleit-Division
26.1.1945 wurde die Brigade im Raum Cottbus zur Führer-Begleit-Division erweitert und aufgefrischt:
Pz. Gren. Rgt. 100 aus einem neugebildeten Stab, den Btlen. I. und II./FBB und dem Radf. Btl. 928
Pz. Rgt. 102 Stab und II. (aus II./Großdeutschland)
Pz. Späh-Kp. 102 (?) (FpÜ: Pz. Aufkl. Kp. 120)
Pz. Jg. Abt. 673 (Sturmgeschütze)
Pz. Art. Rgt. 120 Stab aus Rgts. Stab z.b.V. 1036, I. aus I./234, II. aus II./Art. Lehr-Rgt. 5, III. aus III./184
Div. Einheiten 120
Im April führten die Rgter. die Bezeichnungen:
Führer-Pz.Gren.Rgt. 1 (3 Btle.)
Führer-Pz.Rgt. 1 (2 Abt.)
Führer-Pz.Art.Rgt. 1 (3 Abtl.)
Div. Einheiten behielten die Nr. 120
Die Division wurde Ende April 1945 im Kessel von Spremberg vernichtet.
Apr.: z. Vfg.; HGr. Mitte; Osten; Ratibor, Spremberg
Anmerkung:
Die Unterstellungsverhältnisse sind (nach den "Schematischen Kriegsgliederungen") jeweils nur für einen Stichtag pro Monat angegeben; im Einzelnen:
1944
(31. Dez.)
1945
19. Feb., 1. März, 12. Apr., 7. Mai
Bearbeitungshinweis: Die Bestände der Divisionskommandos waren bereits im Jahr 1984 verzeichnet worden (Frau Ganser). Das hieraus im April 1988 fertiggestellte Findbuch wurde 2010 retrodigitalisiert und 2012 sowie 2015 überarbeitet.
Bestandsbeschreibung: Wie die Kriegstagebücher (KTB) aller anderen Verbände und Dienststellen des Heeres waren auch die KTB der Divisionen vom Mobilmachungstag (26. August 1939) an das Heeresarchiv Potsdam abzugeben, wo sie eine Zugangssignatur erhielten (anfangs getrennt nach Kriegsschauplätzen: P für Polen, W für Westen; nach Beendigung des West- und des Norwegenfeldzuges aber nur nach laufender Nummer) und in dieser Reihenfolge eingelagert, dann aber systematisch nach den KTB-führenden Stellen und Abteilungen in Eingangslisten erfasst wurden. Diese Listen (so genannte "Potsdam-Listen") sind erhalten geblieben. Aus ihnen geht hervor, dass noch bis Anfang bzw. Mitte 1944 Kriegstagebücher von Divisionen beim Heeresarchiv eingegangen sind. Jedoch sind die Kriegstagebücher, die später als Mitte oder Ende 1943 in Potsdam eingingen, offenbar nicht mehr in die Zweigstelle Liegnitz ausgelagert und mit allen anderen Beständen, die sich noch in Potsdam befanden, beim Brand des Heeresarchivs im April 1945 vernichtet worden. Weitere Aktenverluste, die nur zum Teil durch Ersatzakten aus Doppelüberlieferungen aufgefüllt werden konnten, waren bereits beim Brand in der Kriegswissenschaftlichen Abteilung des Generalstabs des Heeres im Februar 1942 entstanden. Die nach Liegnitz ausgelagerten Divisionsbestände gelangten mit einem Evakuierungszug Anfang 1945 nach Thüringen, wo sie im April 1945 von amerikanischen Truppen erbeutet und über Frankfurt/Main in die USA gebracht wurden. Dort wurden sie nochmals erfasst und - mit Ausnahme der Quartiermeister-Unterlagen - verfilmt. Ab 1962 erfolgte die Rückgabe an die Bundesrepublik Deutschland. Die Unterlagen kamen zunächst in die Dokumentenzentrale des Militärgeschichtlichen Forschungsamtes, von wo sie nach deren Auflösung Anfang 1968 in die Abteilung Militärarchiv gelangten.
Akten aus der Vorkriegszeit sind bei den Infanterie-Divisionen nur in drei Ausnahmefällen in größerer Zahl überliefert: - 7., 10. und 17. Inf.Div.; diese drei Divisionen waren im Wehrkreis VII (München), bzw. im später (1937) eingerichteten, ebenfalls bayerischen Wehrkreis XIII (Nürnberg) beheimatet. Für beide Wehrkreise muss etwa Anfang 1941 eine Aktensammelaktion befohlen worden sein, ohne dass hierüber Näheres bekannt geworden wäre. Unbekannt ist auch, wo sich die Aktensammelstelle befand, in der amerikanische Truppen 1945 mehrere tausend Akten von Stäben, Truppenteilen und Dienststellen mit bayerischen Standorten aus der Zeit 1919 bis 1941 erbeuteten. Dieses Schriftgut wurde nach der Rückgabe aufgeteilt; Divisionsakten kamen in die Bestandsgruppe RH 26. Von diesen drei Ausnahmen also abgesehen, ist aus den Vorkriegsjahren praktisch nichts vorhanden; Gleiches gilt für das bei den einzelnen Abteilungen der Divisionsstäbe außerhalb der Kriegstagebuch-Unterlagen angefallene Routine-Schriftgut.
In den einzelnen Rückgaben waren enthalten:
- Sept. 1962: 1.-6. Division
- März 1963: 7.-18. Division
- Juli 1963: 19.-23. Division
- März 1964: 24.-34. und 73. bis 79. Division
- Juli 1964: 35.-72. und 81. Division
- März 1964: 82.-100. Division
- Sept. 1965: 101.-125. Division
- Mai 1966: 126.-212. und 215.-217. Division
- Juli 1966: 213. Sich. Division
- Dez. 1966: 218.-295. Division
- Mai 1967: 296.-383. Division, 999. le. Afrika-Division, Div. Brandenburg
Das Aktenmaterial aus Potsdam bzw. Liegnitz, das etwa 95 bis 98% der Bestände ausmacht, wird ergänzt durch Beuteschriftgut vom westlichen Kriegsschauplatz, das in den USA zumeist "Pseudo-Potsdam-Nummern" ab 70.000 erhalten hat, sowie durch Einzelakten aus anderen in den USA zum Teil unter Sachbetreffen gebildeten Schriftgutgruppen (z.B. „EAP") und durch Abgaben aus Privathand, darunter auch Nachkriegs-Ausarbeitungen der Operational History (German) Section der Historical Division der US-Army/Studiengruppe Wehrmachtführung und Heer.
Die Gliederung des Aktenmaterials ist stets die gleiche:
- Stammtafeln (mit organisationsgeschichtlichen Angaben auch zu den Divisionseinheiten)
- Abteilung Ia (Führungsabteilung; auch Ausbildungsangelegenheiten)
- Abteilung Ic (Feindaufklärung, Spionage- und Sabotageabwehr, Truppenbetreuung)
- Abteilung IIa/IIb (Adjutantur: Personalwesen)
- Abteilung Ib (Quartiermeister) mit den Unterabteilungen
III (Gericht)
IVa (Intendant)
IVb (Div.Arzt)
IVc (Div.Veterinär)
IVd ev./kath. (Div. Geistliche)
- Kommandant des Div.Stabsquartiers (nur im ersten Kriegsjahr)
- Sonstige Unterlagen
Inhaltliche Charakterisierung: KTB oder TB der Abt. Ia, Ib, Ic und IIa sind nicht überliefert, nur Einsatzberichte und sonstige Unterlagen.
ZA1/ 944: Remer, Otto Ernst: Die Führer-Begleit-Brigade in der Ardennen-Offensive, 16.12.1944 - 26.1.1945
ZA1/ 1187: Remer, Otto Ernst: Die Führer-Begleit-Brigade in der Ardennen-Offensive
MSG 2/5830: "Die Kriegsjahre 1939-1945, erlebt im Führer-Begleit-Bataillon, beim Erkundungsstab Rommel und in der Panzer-Grenadier-Division 'Großdeutschland'".- Erinnerungen von Gerhard Hartmann 1987
Literatur: Held, Walter: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg. Eine Bibliographie der deutschsprachigen Nachkriegsliteratur. 5 Bde. Osnabrück 1978 ff.
Scheibert, Horst: Panzer-Grenadier-Division „Großdeutschland" und ihre Schwesterverbände Panzer-Korps Großdeutschland, Panzer-Grenadier-Divisonen Brandenburg Führer-Begleit-Div., Führer-Grenadier-Div. und Kurmark. Dorheim 1
Spaeter, Helmuth: Panzerkorps Großdeutschland. Panzergrenadier-Division Großdeutschland. Panzergrenadier-Division Brandenburg und ihre Schwesterverbände. Führer-Grenadier-Division. Führer-Begleit-Division, Panzergrenadier-Division Kurmark und ihre 108 Träger des Ritterkreuzes. Bilddokumentation. Friedberg 1984
Tessin, Georg: Verbände und Truppen der deutschen Wehrmacht und Waffen-SS im Zweiten Weltkrieg 1939-1945. 20 Bde. Osnabrück 1967 ff.
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