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Schmied Melchior Kuerman (Cörman) wegen Verdacht der Geldfälscherei, aber Freispruch
Enthält: Der Schmied Melchior Kuerman (Cörman) in Dortmund ist verdächtig, münstersches Geld nachgemacht und durch seine Söhne Jost und Johan in Verkehr gebracht zu haben. Er soll es Schmieden aus Münster, die in Dortmund Kohlen kauften und Fleischhauern in Dortmund, die Vieh aus Münster bezogen, in die Hände gespielt haben. Im Auftrage des Rats in Münster stellen Notar Herman Wittover und Stadtbote Henrich Hüning in Dortmund und Werne Ermittlungen an. Der Rat erhebt anfangs 1625 durch den Prokurator Johan Vörst (Voorst) in Dortmund gegen ihn Anklage und läßt ihn festsetzen. Durch Urteil der Universität Marburg, verkündet am 30. April 1626, wird K. freigesprochen. Erwähnt werden Weinhändler Melchior Lennep; Johan Kaupe; Henrich Melman; Notar Kornelius Haverkamp; Berndt Butt; Kramer Serwin Schreiber und Jürgen von Gamen in Lünen; ferner aus Dortmund: Stadtsekretär Johan Brügeman; die Kämmerer Herman Depping und Dr. Johan Wordtman; Kramer Ulrich Schönnenberg; Degenhard Busch; Dr. Johan Lambach; Dr. Christian Kleinsorge; Dr. Gerhard Kleinsorge; Johan Wethman; Johan von Lhoo; Witwe, Dr. Wennemar von Gahmen; die Goldschmiede Kaspar Schult und Jakob Berckman; Wilhelm von dem Brinck; Peter Molner; Niklas Garnefeldt; Philipp Veltman; aus Werne: Trine Wefers, geb. Kesselman; Johan Melchers; Stadtsekretär Johan Elverfeldt; Witwe Jorgen Hagen; Henrich Kotten; Dietrich Wülner; Jakob Steinfurt; Jobst Speckman; Dirich Hagen; Berndt Romer. Nach dem Freispruch begibt sich Korman in ndl. (?) Kriegsdienste und verlangt durch seinen Oberst Walrabe Frhr. von Gent, Kommandant in Soest, von der Stadt Münster eine Entschädigung von 20 000 Thalern. Im Jahre 1644 ist er Leutnant unter Martin von Jüchen, niederländischen Kommandanten zu WeseI, der nunmehr auch für ihn Entschädigung fordert, die abgelehnt wird. K. erhebt dann Klage gegen den Rat in Münster vor dem niederländischen "Kriegsrat" in WeseI. Der Rat protestiert und lässt den Protest durch den Notar Ludolf Heselman in Wesel zustellen. Der Notar wird in Wesel verhaftet und bei dem Wirt Gerrit von Peiden gefangen gehalten, wo er auch die ihn bewachenden Soldaten unterhalten muss. Der Rat wendet sich wegen Freilassung an den französischen und niederländischen Friedensgesandten in Münster. Letzterer bezeichnet in einem Bericht die Verhaftung als ungehörig. Der Agent Johan Hessing in Haag erhebt hier Vorstellung. Den Briefwechsel zwischen ihm und dem Rat vermittelt der Kaufhändler Johan ter Burgh in Amsterdam. Der Kriegsrat erläßt am 26.5.1645 ein Urteil, der Rat in Münster muss innerhalb eines Monats Klage gegen Korman erheben, widrigenfalls ihm ewiges Stillschweigen auferlegt wird. Am 4.12.11 schreibt Graf Moritz von Nassau aus Wesel an den Rat, er solle sich mir Korman vergleichen. Erwähnt werden hessischer Oberst Johan von Ufflen; Johan Contzen; Bernard Modersohn; Tambour Kaspar Tering; Stadtbote Melius Aelman Notar Nikolaus Kamberg und Auditor Johan Capes in Wesel; Herman Brokers in Billerbeck; ferner aus Dortmund: Reinold Drenckman am Ostenhellweg; Johan Kock am breiten Stein; Jörgen Balthasar; Peter Rasche; Hans Krosche; Georg Kumphoff.
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BZK no.
The Bundeszentralkartei (BZK) is the central register of the federal government and federal states for completed compensation proceedings. When a claim is entered into the BZK, a number is assigned for unique identification. This BZK number refers to a compensation claim, not to a person. If a person has made several claims (e.g. for themselves and for relatives), each claim generally has its own BZK number. Often, the file number of the respective compensation authority is used as the BZK number.
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Delict according to Nazi judicial system
Conduct that was first criminalized under National Socialism (e.g. the Treachery Act, ‘Judenbegünstigung’) or which the Nazi judiciary prosecuted more severely (e.g. high treason).
Reason for persecution
The reasons provided here are based on the wording in the reasons for persecution stated in the sources.
Role in the proceeding
‘Verfolgt’ refers to a person who submitted a compensation claim for damage caused by Nazi persecution. If the application was submitted by a person other than the persecuted person, this other person is designated as ‘antragstellend’ and their relationship to the persecuted person, if there is one, is noted. In the sources, the persecuted person is sometimes referred to as ‘Geschädigter’ (aggrieved party) and the applicant as ‘Anspruchsberechtigter’(claimant).
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