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Bernhard Gustav [Markgraf von Baden-Durlach], Abt von Fulda,
Koadjutor der Reichsstifte Kempten und Siegburg, und Dekan Johann Michael
von Hochste...
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Urk. 75 Fulda: Reichsabtei, Stift [ehemals: Urkunden R I a]
Fulda: Reichsabtei, Stift [ehemals: Urkunden R I a] >> Reichsabtei, Stift >> 1671-1680
1671 August 14
Ausfertigung, Pergament, zwei mit Pergamentstreifen angehängte Siegel in Holzkapseln (Siegel Nr. 2 nur Siegelrest)
Urkunde
Identifikation (Urkunde): Originaldatierung: So geschehen Fuldt den 14ten Augusti anno 1671
Vermerke (Urkunde): (Voll-) Regest: Bernhard Gustav [Markgraf von Baden-Durlach], Abt von Fulda, Koadjutor der Reichsstifte Kempten und Siegburg, und Dekan Johann Michael von Hochstetten, sowie der ganze Konvent von Fulda bekunden für sich und ihre Nachfolger, dass sie sich dazu entschlossen haben, die auf dem Territorium von Fulda befindlichen Juden zu vertreiben und aus dem Land zu schaffen. Die Juden sind insbesondere wegen ihrer Finanzgeschäfte (finantzerey) zur Bedrückung für die christlichen Bürger und Untertanen geworden und haben diesen so fast alle Nahrung entzogen. Sie werden daher bis auf fünf Haushalte (hausgesäß) in der Stadt Fulda und einen Haushalt in Neuhof vertrieben. Darüber hinaus wird beschlossen, künftig keine Juden mehr in Fulda und in den anderen fuldischen Städten aufzunehmen. Die genannten sechs Haushalte werden nur übergangsweise geduldet. An diese Übereinkunft sind alle Nachfolger der genannten Beteiligten ausnahmslos gebunden; weder Abt noch Konvent können in Zukunft Juden aufnehmen. Sowohl neu gewählte Äbte als auch neu gewählte Konventualen müssen sich auf diese Übereinkunft verpflichten. Siegelankündigungen. Ankündigung der Unterfertigungen. Handlungsort: Fulda. (siehe Abbildungen: Vorderseite, Rückseite; Siegel: Avers 1, Avers 2)
Vermerke (Urkunde): Unterschriften: (Bernhard Gustav abbas Fuldenße manu propria, Johan Michael von Hochstetten dechant manu propria, Philipp Christoph von Rosenbach manu propria, Mang von Rietheim manu propria, Bonifacius von Buseck manu propria, Oddo von Riedtheim manu propria, Ildephonsus von Hundorff manu propria, Placidus von Droste manu propria)
Vermerke (Urkunde): Siegler: Abt Bernhard Gustav, Konvent von Fulda
Vermerke (Urkunde): Weitere Überlieferung: Vgl. hierzu die Urkunden Nr. 1920 und 1924.
Datumszeile und Unterschriften z.T. links und rechts unter der Plica.
Angaben zum entzogenen Vermögen
Sonstige Angaben
BZK-Nr.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.