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Korrespondenz von Clara Viebig an Rudolf Mosse
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Autographensammlung van Endert/Engelmann, HHI.2016.G.1001.868
HHI.SLG van Endert/Engelmann Autographensammlung van Endert/Engelmann
Autographensammlung van Endert/Engelmann >> Archivalie – Korrespondenz
1908
Transkription:
2.11.08
Verehrter Herr Mosse*!
Eine junge Dame – Fräulein Elinor
von Monsterberg u. Münckenau,
Tochter des General a.D. von Monsterberg,
die schon öfter für Ihr Tageblatt
gearbeitet hat u. die Ihren Herren
Redakteuren z. Beisp.Herrn Fritz
Engel bekannt ist – ist an mich
mit der Bitte herangetreten, ob
ich ihr nicht dazu verhelfen könnte,
bei meiner Redaktion anzukommen,
d. heißt, dort beschäftigt zu werden.
Ich habe ihr gesagt, daß sie die dazu
erforderlichen Kenntnisse wohl noch nicht
haben würde, sie aber – energisch u.
zielbewußt wie sie ist – scheut keine
Mühe, sich dieselben zu erwerben.
Vielleicht gewähren Sie, verehrter
Herr Mosse, Fräulein von Monster-
berg einmal eine kurze Audienz,
die Viertelstunde, die Sie opfern,
würde Sie am Ende nicht reuen,
es ist ein tüchtiges Mädchen, das da
Vor Sie tritt.
Frl. v. Monsterberg lebt in guten
Verhältnissen, es ist einzig der Drang
zur Arbeit u. das Interesse am
Schrifttum , das sie zu diesem
Berufe treibt. Eine Hofdamen-
stellung, die ihr winkt, hat nichts
Verlockendes für sie.
Ich benutze die Gelegenheit, verehr-
ter Herr Mosse, Ihnen und Ihrer
liebenswürdigen Frau Gemahlin
meine besten Empfehlungen zu
senden. Hoffentlich befinden Sie
sich so wohl u. frisch, wie es
aufrichtig wünscht
Ihre Ihnen sehr ergebene
Clara Viebig
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.