Ottilia Maier von Günzburg beurkundet in einem Bestandbrief, dass sie mit Zustimmung ihres hierzu gewählten Vogts und Trägers Hans Maier von Günzburg von Eitel Eberhart Besserer und Christian Harder, den Ratsmitgliedern, verordneten Pflegern des Spitals zum Heiligen Geist und derzeitigen Verwaltern der von dem verstorbenen Hans Stöcklin gestifteten Pfründe in der Pfarrkirche Unser Lieben Frauen in der Stadt Ulm, auf Lebenszeit das früher von Rudolf Ruß innegehabte Pfründgut zu Rißtissen erhalten hat, das aus einem Haus mit Hofreite, Garten, sechs Jauchert Acker, sechs Tagwerken Wiesen in jeder Ösch und einem Teil der Ehehaften und des Flurhüteramtes besteht. Die Ausstellerin hat den Pflegern und Verwaltern und den ihren folgenden Nachkommen als jährliche Gülten zu leisten: sieben Imi Roggen und sieben Imi Hafer gutes und sauber erzeugtes Gültkorn Ulmer Mess als Herrengülte, zwei lb 15 ß h Heugeld, ein ß h Weisat, ein Viertel Öl, 120 Eier, zwei Herbsthühner und zwei Fastnachtshennen, zehn Käse von den Ehehaften oder für jeden Käse zwei pf und von dem Flurhüteramt ein ß vier h. Das Korn ist in den Kasten des Spitals in Ulm und die anderen Abgaben in die Hände der Pfleger und Verwalter oder ihrer Nachkommen zu liefern. Wenn die Belehnte über kurz oder lang die Gülten nicht entrichtet, das Pfründgut vernachlässigt oder stirbt, soll das Pfründgut nach dem Pflugrecht ohne Beeinträchtigung durch ihre Erben heimfallen.