Bürgermeister und Rat der Stadt Ulm bekennen: Ihr verstorbener Mitbürger Ulrich Ammann hat dem Heiliggeistspital in Ulm [abgegangen, Bereich Neue Straße, Lagerbuch Nr. 261/2, 254] zu Lebzeiten die folgenden Güter und Gerechtsame als Schenkung im Todesfall übergeben: - Einen Hof in Baustetten ("Bustetten") [Stadt Laupheim/Lkr. Biberach], der jährlich 12 Malter Getreide, 4 Pfund Heller, 100 Eier, 6 Herbsthühner und 1 Fastnachtshuhn zinst. - Einen Hof in Laupheim ("Lophain") [Lkr. Biberach], den zu seinen Lebzeiten der Gagirr bewirtschaftet hat, mit der dazugehörigen Selde. Diese Güter sind von dem verstorbenen Bühler an Ulrich Ammann gefallen. - Die Fischweide in Laupheim, die ihm die von Freyberg [Gde. Gutenzell-Hürbel/Lkr. Biberach] verpfändet haben. - Ein Gut in Kissendorf [Gde. Bibertal/Lkr. Günzburg], das seinerzeit der Stetter bewirtschaftet hat und das Ulrich Ammann von seiner Schwester, der Gesslerin, gekauft hat. - Den Groß- und Kleinzehnt zu Kissendorf. - Einen Hof in Finningen (?) ("Ventzingen") [Stadt Neu-Ulm], den er von dem Bolstetter gekauft hat und der jährlich ein Drittel der Ernte zinst. - Einen Hof in Ellzee ("Else") [Lkr. Günzburg], den damals Ulrich ("Vtz") Banruß bewirtschaftet hat. - Eine Selde in Ellzee. - Eine Selde in Kissendorf, die damals der Mertel bewirtschaftet hat und die jährlich 30 Schilling Pfennige zinst. - Einen jährlichen Zins von 1 Pfund Heller von Haus und Hofstatt des Schusters Höflis in Ulm. Wegen dieses Vermächtnisses kam es zu Streitigkeiten zwischen dem Spitalmeister Heinrich Neier auf der einen Seite, der Schwester des Ulrich Ammann auf der anderen Seite und dem Neffen des Ulrich Ammann Konrad Riser auf der dritten Seite. Alle drei Parteien haben den Rat der Stadt Ulm um eine Entscheidung des Streits gebeten. Nach eingehender Untersuchung der Angelegenheit haben nun der große und kleine Rat in der Sache entschieden. Die erwähnten Güter und Gerechtsame gehören rechtmäßig dem Spital in Ulm. Ihre Erträge sollen zur Aufbesserung der Kost der Bedürftigen in dem Spital verwendet werden. Ausgenommen davon ist nur der Kleinzehnt zu Kissendorf. Dieser fällt auf Lebenszeit an die Schwestern des Ulrich Ammann. Nach deren Tod geht er aber ebenfalls an das Spital. Der jeweilige Spitalmeister soll außerdem von den Erträgen des Hofes in Laupheim jedes Jahr 2 Pfund Heller an das Franziskanerkloster ("den Barfussen") in Ulm [abgegangen, Bereich westlicher Münsterplatz, Lagerbuch Nr. 150] und 1 Pfund Heller an das Dominikanerkloster ("den Predigern") in Ulm [abgegangen, Bereich Grüner Hof 7, Lagerbuch Nr. 6, Adlerbastei 1-3] entrichten, damit dort die von Ulrich Ammann gestifteten Jahrtage begangen werden können.