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Stadtarchiv Freudenberg (Bestand)
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Wertheim, K-G 20
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Wertheim (Archivtektonik) >> Kreisarchiv Main-Tauber-Kreis >> Stadt- und Gemeindearchive, kommunale Schulen >> Freudenberg
1517-2007
Inhalt und Bewertung
Der Bestand umfasst das bei der Stadtverwaltung Freudenberg entstandene Schriftgut. Der Schwerpunkt der Aktenüberlieferung liegt im 19. und 20. Jahrhundert. Beachtenswert ist die große Anzahl von Geburtsbriefen, Eheberedungen (Heiratsverträgen) und Leumundszeugnissen des 16.-18. Jahrhunderts.
Vorbemerkung zum Inventar des Stadtarchivs Freudenberg 1957 von J.F. Kastner: Das Archiv der ehemaligen Amtsstadt Freudenberg am Main [zum Amt Freudenberg gehörten (1777) die Stadt Freudenberg, die beiden Dörfer Boxtal und Ebenheid und die beiden Höfe Kirschfurt und Laukenhof.] hat im Laufe der Jahrhunderte starke Einbußen erlitten, sowohl an Urkunden, wie auch an Aktenheften und Amtsbüchern. Selbst die Bestände, die 1884 der damalige Pfleger der Badischen Historischen Kommission Dr. Karl Wagner verzeichnet hatte (vgl. Mitteilungen der Bad. Histor. Kommission Nr. 5, 1885), waren bei der erneuten Bestandsaufnahme am 29.3.1910 durch den Pfleger Prof. Dr. Hofmann nicht mehr vollzählig vorhanden. Von 1910-1956 ging außer den älteren Aktenbeständen noch der III. und IV. Teil des Zins-Gült- und Lagerbuchs von 1777 verloren. Über welch reichen Archivbestand einst Freudenberg verfügt hatte, zeigen die allerdings nur noch spärlich erhaltenen Aktenreste aus dem 17. Jahrhundert. Glücklicherweise blieben die zahlreichen Urkunden erhalten. Wenn auch an diesen von Frevelhänden größtenteils die Siegel (wohl erst nach 1885) entfernt wurden, bilden diese eine unersetzliche Fundgrube für den Familienforscher - die Kirchenbücher setzen erst 1632 ein - , den Flurnamenforscher und für den Bearbeiter einer künftigen Stadtgeschichte, zeigen doch die bisher erschienenen Ortsbeschreibungen nicht unerhebliche Mängel. Aus diesem Grunde wurde keine Mühe und Zeit gescheut, die nur als Konzepte erhaltenen und teilweise durch Wasserschaden sehr verderbten Eheberedungen zu verzeichnen, geben diese doch einen Einblick in die sozialen und wirtschaftlichen Verhältnisse und in die Sitten und Gebräuche des 16. und 17. Jhs. Nach den vom Bad. Generallandesarchiv herausgegebenen Richtlinien wurden in der Zeit vom 3.-5. September 1956 die Archivalien - mit Ausnahme der Urkunden - neu geordnet und verzeichnet; die Urkundenregesten wurden 1957 angefertigt. Das Gemeindearchiv umfaßt nunmehr 438 (+2) Urkunden von 1517-1801, dabei 162 Eheberedungen von 1529-1664, 144 Geburtsbriefe von 1568-1782 und 71 Freiheitsbriefe von 1597-1795; 194 Aktenhefte in 33 Konvoluten von 1621-1949, 147 Amtsbücher (ohne Rechnungen) von 1777-1951, 332 Rechnungsbände von 1603-1952 (in der Masse erst ab Mitte des 19. Jahrhunderts) und 2 Pläne. Der Stadtverwaltung Freudenberg gebührt Dank und Anerkennung dafür, daß sie die Neuordnung ihrer Archivalien durchführen ließ und ihr Möglichstes getan hat, damit die jetzt verzeichneten Bestände auch für die Zukunft erhalten bleiben. Der Oberpfleger für die Gemeinden des Landkreises Tauberbischofsheim Julius Fr. Kastner
Zur Geschichte des Bestandes: Neben dem Hauptanteil von Unterlagen der Stadtverwaltung Freudenberg enthält der Bestand auch vereinzelt jüngeres Schriftgut aus den Ortsteilen. Diese Unterlagen kamen nach der Gemeindereform als Vorakten an die Stadtverwaltung.
Bearbeiterbericht: Das vorerst letzte Kapitel der Freudenberger Archivgeschichte begann 1991. Damals wurde zwischen der Stadt Freudenberg und dem Main-Tauber-Kreis vertraglich vereinbart, das Stadtarchiv und die vier Ortschaftsarchive zukünftig im neu geschaffenen Kreisarchiv zu verwahren. In den folgenden Jahren wurde das Archivgut dann in mehreren Teilablieferungen ins Kreisarchiv nach Bronnbach verbracht. Ein erster Archivalientransport nach Bronnbach wurde im August 1993 durchgeführt (Z 1993/32). Dieser umfasste v.a. das bereits von J.F. Kastner verzeichnete ältere Archivgut im Umfang von ca. 50 lfd.m, welches bis zu diesem Zeitpunkt im Dachgeschoss des Freudenberger Rathauses lagerte. Ein Um- und Erweiterungsbau des Freudenberger Rathauses machte im Jahr 1998 eine Aktenaussonderung in der Altregistratur notwendig. Rechnungsunterlagen (Zeitraum 1930 bis 1995) und Akten (Zeitraum von 1940/1956 bis 1985) wurden bewertet, Schriftgut im Umfang von etwa 37 lfd.m nach Bronnbach überführt (Z 1998/28). Nicht archivwürdiges Schriftgut wurde ebenso kassiert wie die zahlreichen Drucksachen, da solche im Kreisarchiv bereits vorhanden waren. Weitere kleinere Ablieferungen erfolgten in den Jahren 1996 bis 2009 (Z 1996/17, Z 1997/20, Z 1998/13, Z 2003/33, Z 2004/12, Z 2005/31, Z 2006/36, Z 2009/14). Die Ordnung und Verzeichnung der noch nicht bearbeiteten und bis dahin nur durch Ablieferungslisten kursorisch erfassten Teile des Stadtarchivs Freudenberg (etwa 55 lfd.m) erfolgte ab dem Jahr 2000 über mehrere Zeitarbeitsverträge, die von der Stadt Freudenberg und der Arbeitsverwaltung finanziert wurden. Für diesen Arbeitsbereich waren von November 2000 bis Mai 2001 Tino Flegler, von August 2001 bis Januar 2002 Petra Reinhardt und von April 2005 bis April 2006 Adolf Duda im Kreisarchiv tätig. Im Jahr 2009 wurden von Erika Ratzka alle Gemeindearchive im Kreisarchiv, darunter auch das Stadtarchiv Freudenberg, auf in den Akten enthaltene Karten und Pläne durchgesehen. Soweit es konservatorisch notwendig war, wurden die Pläne entnommen und der Kartensammlung innerhalb des jeweiligen Kommunalarchivs zugeordnet. In den Akten belassene Pläne wurden ebenfalls verzeichnet, diese erscheinen als Verweisungen unter Klassifikationspunkt V. Karten. Auch die von J.F. Kastner angefertigten Titelaufnahmen wurden bei der Redigierung des Findbuchs überarbeitet und teilweise ergänzt, die Laufzeiten überprüft und ggf. korrigiert. Die Systematik, nach der die Archivalien geordnet wurden, orientiert sich an der 1906 in den Gemeinden eingeführten Badischen Gemeinderegistraturordnung von J. Külby, nach der der Großteil der älteren Akten abgelegt gewesen war. Soweit ungeordnetes Schriftgut bzw. Unterlagen aus anderen Ordnungssystemen (Aktenplan für die Gemeindeverwaltungen in Baden von P. Theurer aus dem Jahr 1950, Aktenplan des Boorberg-Verlags für Gemeinden, Städte und Landkreise in Baden-Württemberg aus dem Jahr 1965) vorhanden waren, wurden sie in die erweiterte Systematik des Külby-Aktenplans eingepasst. Die im Findbuch unter der Vorsignatur 1 aufgeführten Signaturen bilden den ursprünglich nach der Gemeinderegistraturordnung von Külby geordneten Teil. Vorsignatur 2 umfasst die nach dem Theurer-Aktenplan geführten Akten, Vorsignatur 3 die ursprünglich nach dem Boorberg-Aktenplan gegliederten jüngeren Akten. Im Vergleich zum Findbuch von 1957 wurden die Nummern U 427, A 23, A 34, A 156, A 207 und K 1 als fehlend festgestellt. Die Nummern A 32, A 33, A 37 und A 38 waren zunächst ebenfalls vermisst worden. Es stellte sich jedoch nach Abschluss der Redaktionsarbeiten heraus, dass diese Akten von den Bearbeitern im ungeordneten Teil des Stadtarchivs aufgefunden und unter den Nummern A 1452, 1449, 1451 und 1459 neu verzeichnet worden waren. Wegen Kassation nach Abschluss der Verzeichnung bzw. Zusammenführung von Akten nicht belegt sind die Nummern A 374, 390, 465, 542, 543, 585, 1048, 1050, 1051, 1052, 1063, 1086, 1305, 1339, 1346, 1353, 1361, 1375, 1390, 1409, 1431, 1465, 1479, 1510, 1518, 1521, 1609, 1610, 1822, 1863, 1971, 1977, 1978, 1979, 1980, 1981, 1982, 1983, 2170, 2173, 2174, 2176, 2196, 2253, 2259, 2266 und 3015 sowie die Nummern K 66, 67, 68, 87, 88, 90, 91, 137, 143, 161 und 268. Die Erfassung der Titelaufnahmen erfolgte über MIDOSA (mikrocomputer-unterstütztes Informations- und Dokumentationssystem für Archive, Version 1995). Die Titelaufnahmen wurden im November 2009 in die Struktur von Midosa 21/Scope überführt. Der Bestand umfasst insgesamt 89,1 lfd.m. mit 5939 Nummern. In den Jahren 2008-2009 wurden im Rahmen einer Erschließungsmaßnahme einschlägige Akten auf darin enthaltene Karten und Pläne durchgesehen und diese mit eigenen Titelaufnahmen erschlossen. In der Signatur kommt dies über den Hinweis "K-G 20_in StAWt-K G 20 A ... Karte ..." zum Ausdruck. Aus konservatorischen Gründen den Akten entnommene Karten erhielten eine fortlaufende Nummerierung innerhalb der Kartensignatur "StAWt-K G 20 K ...". Claudia Wieland Bronnbach, Juli 2011