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[S 1] 08 Süvern (Bestand)
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Verwaltungsgeschichte/biographische Angaben: Zu den Inhalten des Bestandes - siehe linke Seite.
Verwaltungsgeschichte/biographische Angaben: Der Bestand NL 18 Familienarchiv Süvern enthält Unterlagen des Lehrers und Heimatforschers Wilhelm Süvern (22.10.1892 - 1.7.1980), die aus seiner 60jährigen Sammel- und Forschungstätigkeit hervorgegangen sind.
Biographischer Abriss
1892 in Langenholzhausen geboren.
1899 - 1907 Schulausbildung
1907 - 1912 Präparandenanstalt und Lehrerseminar in Detmold
1912 - 1914 Nebenlehrer an der Volksschule Stemmen
1914 - 1918 Soldat im 1. Weltkrieg, ab 1916 als Offizier
1917 Heirat mit Karoline Depping (25. Mai)
1919 Entlassung aus dem Heeresdienst
1919 - 1922 Lehrer in Stemmen
1922 - 1935 Lehrer und Schulleiter der Volksschule in Langenholzhausen
1933 zum Kreisrektor ernannt und mit der Aufsicht der Volksschulen im Kreis Lemgo betraut
1935 in gleicher Eigenschaft nach Lemgo versetzt
1937 vom Amt des Kreisrektors abberufen
1937 zum Rektor der Volksschule Bad Salzuflen ernannt
1938 Versetzung als Rektor zur Bürgerschule Lemgo
1939 - 1944 Kriegsdienst als Kompanieführer, Regimentsadjudant, Kreiskommandant der Insel Rhodos. Als Major der Reserve auf Reklamation der Lippischen Oberschulbehörde vom Wehrdienst entlassen
1944 Rückkehr in das Amt des Rektors der Bürgerschule Lemgo
1945 Auf Anweisung der Militärregierung mit sofortiger Wirkung aus dem Schuldienst entlassen.
1946 - 1948 Hilfsarbeiter in einer Buchhandlung in Lemgo
1948 Wiedereinstellung in den Schuldienst als Lehrer an der Ostschule in Lemgo
1953 Ernennung zum Rektor der Bürgerschule II (Wallschule)
1958 Pensionierung als Rektor
1954 - 1964 Kreisheimatpfleger des Landkreises Lemgo
1956 - 1964 Kreisbeauftragter für Naturschutz und Landschaftspflege im Landkreis Lemgo
1960 - 1966 Wahl zum Vorsitzenden des Lippischen Heimatbundes
1963 Bundesverdienstkreuz am Band
1969 Ehrenmitgliedschaft des Lippischen Heimatbundes
1980 Tod
Süvern als Heimatforscher und Genealoge
Der persönliche Werdegang Wilhelm Süverns lässt sich von Kindheit, Schulzeit, Lehrerausbildung über den Kriegsdienst während des Ersten Weltkrieges bis zur Arbeit im Lehrerberuf nachvollziehen.
Der Nachlass enthält u. a. auch das Tagebuch über die Tätigkeit Süverns als Kreisrektor des Schulkreises Lemgo von 1935 bis 1937. Auch das nach 1945 anschließende und bis 1948 dauernede Entnazifizierungsverfahren Süverns ist in den Unterlagen dokumentiert.
Das Hauptgewicht des Nachlasses liegt jedoch eindeutig auf seiner Arbeit als Heimat- und Familienforscher. Seit 1920 widmete sich Süvern in seiner freien Zeit den bis dahin wenig beachteten nordlippischen Städten und Dörfern, vor allem Langenholzhausen im Kalletal. Auch die Schlösser in Lippe, die plattdeutsche Sprache sowie der Geschichte der Schulen in der Region waren Gegenstand seiner Untersuchungen. Zahlreiche Veröffentlichungen, die einen Teil des Nachlasses bilden, dokumentieren seine Forschungsinteressen. Seinen Einsatz für die Heimatpflege bewies er auch als Vorsitzender des Lippischen Heimatbundes von 1960 bis 1969 und als Kreisbeauftragter für Naturschutz und Landschaftspflege im Kreis Lemgo von 1954 bis 1964.
Die Erforschung der eigenen Familiengeschichte, die er bis ins 15. Jahrhundert zurückverfolgen konnte, bildete einen bedeutsamen Schwerpunkt seiner Arbeit. Die Materialsammlungen zu den einzelnen Familienmitgliedern, angefangen mit Berndt von Suveren (gest. 1690), die im Bestand überliefert sind, bilden die Grundlage zu seiner 1980, kurz vor seinem Tode erschienenen Publikation "To Sodeburen Süvern 1368 - 1980". Die Familienunterlagen setzen sich aus originalen Briefen und Dokumenten, Manuskripten, Kirchenbuchauszügen und zahlreichen Familienfotos zusammen. Angesehene preußische Beamte gingen aus den verschiedenen Zweigen der Familie hervor: der Staatsrat und Schulreformer Johann Wilhelm Süvern (1775- 1829), der Oberregierungsrat Ernst August Süvern (1790- 1841), Karl Süvern (1868- 1945), Geheimer Regierungsrat zu Berlin, sowie Ernst Süvern (1820 - 1874), der als preußischer Baumeister in Halle wirkte. Dem Langenholzhausener Zweig der Familie entstammte, wie Wilhelm Süvern selbst, Emil R. Süvern, der von 1894 bis 1911 als Missionar und Missionsinspektor der deutschen Baptistengemeinde in Kamerun tätig war. Verwiesen sei an dieser Stelle auf das Oncken- Archiv der Freikirchlichen evangelischen Gemeinde in Elstal, welches unter anderem den Bestand der Missionsgesellschaft aufbewahrt (Oncken-Archiv Elstal http://www.bildungszentrum-elstal.de/).
Durch Wilhelm Süverns familiengeschichtliche Forschungen entstanden zahlreiche familiäre Kontakte. Im Nachlass sind rege Korrespondenzen mit vielen lebenden Familienangehörigen der verschiedenen Zweige und Generationen überliefert. Wilhelm Süvern regte an, sich an der Fortschreibung der Familiengeschichte zu beteiligen. Enthalten sind tabellarische Lebensläufe, aber auch Lebensberichte, die von einzelnen Familienmitgliedern angefertigt wurden. Die Angaben vermitteln z. T. facettenreich alltagsgeschichtliche Lebensläufe von Männern und Frauen.
Nicht nur die Lebenslinien der in Lippe und ganz Deutschland ansässigen Süverns, sondern auch die Geschicke der Anfang des 19. Jahrhunderts nach Amerika mit den Süvern verwandten, aber ausgewanderten Familien Helmingsmeier, Hansmeier, Berkemeier und Meier verfolgte Wilhelm Süvern. Diese haben in verschiedenen Orten der USA ihre Familiengeschichte fortgeschrieben. So finden sich in den Nummern 72, 73, 81, 82 und 142 genealogische Aufzeichnungen, Manuskripte und Zeitungsausschnitte zu den Familien sowie Briefe, Korrespondenzen und Familienfotos dieser FamiIienzweige.
Bestandsinhalt
Der insgesamt 163 Einheiten umfassende Bestand mit einer Laufzeit von ca. 1723 bis 1991 gelangte auf Betreiben von Sieglinde Stark, der Tochter Wilhelm Süverns in den Besitz der Stadtarchivs Lemgo. Frau Stark bewahrte und ergänzte, der testamentarischen Verfügung ihres Vaters entsprechend, das Familienarchiv bis 1991 und übergab es dann der Stadt Lemgo als Depositum. 1997 übergab sie dem Stadtarchiv weitere Unterlagen, die dem Bestand zugeordnet, bzw. dem Bestand Z (Zeitungen), der Zeitungsausschnittsammlung und der Archivbibliothek hinzugefügt wurden. Mit dem Familienarchiv wurde 1991 ein vollständiges Inhaltsverzeichnis abgegeben, das als Nr. 152 verzeichnet wurde. Mit der erstmaligen Verzeichnung des Bestands im Stadtarchiv erhielten die dort angeführten Aktenbände neue Nummern, auf deren Grundlage die aktuelle Verzeichnung fußt. Die Nummern wurden nicht durchgehend beibehalten, deshalb wurde dem Inhaltsverzeichnis eine Konkordanz beigelegt. In die neue Verzeichnung wurden die detaillierten Auflistungen der Bandinhalte wegen ihres Umfangs teilweise nicht übernommen und stattdessen auf den Band im Inhaltsverzeichnis verwiesen. Zum besseren Verständnis wurde bei vielen Verzeichnungseinheiten der Titel geändert und die Enhältvermerke präzisiert. Die Unterlagen wurden durch die Systematikstellen Heimatforschung - Familienforschung - Persönliche Unterlagen - Publikationen gegliedert sowie durch einen Index der Zugang erleichert.
Lose Fotos wurden aus dem Nachlass entnommen, unter Familien und Personen abgelegt und in AUGIAS.8 gesondert verzeichnet. Eine Vielzahl eingeklebter Fotos verblieb im Bestand.
Literatur über Wilhelm Süvern:
Bonney, Marianne: Dies ist ein Epos mit und ohne Held ...am 1. Juli verstarb der Heimatforscher Wilhelm Süvern. In: Lemgoer Hefte 3 (1980),11,S.4-5
Hänke, Michaela Maria: Muße für die Würde des Amtes. Der Lipper Süvern arbeitet am Reformethos gelehrter Schulmänner. In: Kloster - Stadt - Region : Festschrift für Heinrich Rüthing / Hrsg. von Johannes Altenberend. - Bielefeld, 2002. - 5. 435 - 452
Süvern, Wilhelm: Erinnerungen aus meinem Leben. Lemgo, 1979 (Text maschr. vervielf.)
Bartelt, Fritz: Lipper, die das Gesicht des Heimatbundes prägten: Rektor a. D. Wilhelm Süvern - über 200 Veröffentlichungen und "Träger der goldenen Rose", 1977, in: Lippische Blätter für Heimatkunde. - 1977,4, S. 15 (= Lippische Landeszeitung. -211 (1977), 303 vom 31.12., Heimatbeil.).
Ausführliche Bibliographie in 47.14.01.
Sabine Lehr, Lemgo 2007 und Marcel Oeben, Lemgo 2012
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.