Silvester Häge von Wettingen [Gde. Nerenstetten/Alb-Donau-Kreis] bekennt, dass ihm der Ratsherr und Pfarrkirchenbaupfleger in Ulm Markus Konrad Seutter von Lötzen [Letten Stadt Kempten] seinen Hof in Wettingen auf Lebenszeit verliehen hat. Den Hof hat zuvor sein Vater Johann Häge 40 Jahre lang bewirtschaftet und nun freiwillig an die Herrschaft zurückgegeben. Dazu gehören Haus, Hofstatt, Stadel und drei Gärten im Dorf, 45,75 Jauchert Äcker, 2,5 Tagwerk Wiesen und 2 Tagwerk Mähder. Er verpflichtet sich, den Hof in gutem Kulturzustand zu halten, nichts von seinen Zugehörungen zu verpfänden oder zu verkaufen und für die Verleihung 850 Gulden als Handlohn zu entrichten. Davon wird er 700 Gulden sofort nach seiner Verheiratung bar bezahlen und die restlichen 150 Gulden in jährlichen Raten zu 50 Gulden. Von dem Hof hat er jährlich 8 Imi Roggen, 20 Imi Fesen und 16 Imi Hafer Ulmer Maß, 4 Pfund Heller Heugeld, 150 Eier, 6 Herbsthühner, 2 Fastnachtshühner, 4 Gulden Steuer und 1 Kloben zum Hecheln vorbereiteten Flachs nach Ulm zu liefern. Auch kann der Lehenherr jedes Jahr 2 Obstbäume aus seinem Garten zum Abernten auswählen und statt der Naturalgefälle 2 Gulden und 10 Stück Roggenstroh fordern. Bei Säumnissen in der Lieferung der Abgaben, unsachgemäßer Bewirtschaftung und nach seinem Tod fällt der Hof an die Herrschaft zurück.