Bestand

C Rep. 903-02-25

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Vorwort: C Rep. 903-02-25 Kreisleitung der SED - Reinickendorf

1. Geschichte der SED-Kreisleitung

Die am 14. April 1946 gegründete "Sozialistische Einheitspartei Deutschlands für Groß-Berlin" wurde am 28. Mai auch in den Berliner Westsektoren zugelassen.
Sie organisierte sich ebenso wie im Ostteil der Stadt in Grund- und Kreisorganisationen. Die 12 Kreisleitungen unterstanden ebenfalls dem im Ostteil der Stadt ansässigen Parteivorstand bzw. der Bezirksleitung Berlin der SED.
Die vollständige Identifikation der SED im Westteil der Stadt mit der DDR und die staatsrechtliche Stellung von Berlin (West) boten - insbesondere nach dem Mauerbau 1961 - keine günstigen Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Parteiarbeit in Berlin (West) und den organisatorischen Zusammenhalt der Partei. Ende der 1950er Jahre setzte ein Separierungsprozess der Westberliner Kreisorganisationen ein. Auf einer Delegiertenkonferenz am 26. April 1959 wählten die Mitglieder zunächst eine eigene Westberliner Leitung, die jedoch weiterhin gegenüber der SED-Bezirksleitung Groß-Berlin weisungsgebunden blieb. Am 24. November 1962 trennte man sich mit der Annahme eines eigenen Statuts auch organisatorisch und gab sich den Namen "Sozialistische Einheitspartei Deutschlands - Westberlin" (SED-W). Seit einem außerordentlichen Parteitag am 15. Februar 1969 führte diese Partei den Namen "Sozialistische Einheitspartei Westberlins" (SEW).
Zu diesem Zeitpunkt wurde seitens der DDR das Territorium von Berlin (West) bereits als "selbständige politische Einheit" behandelt. Arbeitskontakte mit der SEW vollzogen sich nur auf zentraler Ebene. Die Berliner Bezirksleitung wurde lediglich informiert und unter Umständen beteiligt. Daher endet auch im Bezirksparteiarchiv die Überlieferung Mitte der 1960er Jahre.

Die Bestände des Bezirksparteiarchivs Berlin der SED wurden zunächst in die Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR (SAPMO) beim Bundesarchiv eingebracht und von dort 1995 gemäß der Sprengelzuständigkeit an das Landesarchiv Berlin übergeben.


2. Bestandsgeschichte und - beschreibung

Die Überlieferung der Kreisleitung der SED - Reinickendorf hatte im Bezirksparteiarchiv die Bestandssignatur IV 4/25. In der Tektonik des Landesarchivs Berlin erhielt dann der Bestand die Rep.-Nummer 903, ergänzt um die 02 für Kreisleitungen Berlin (West) und um die im Bezirksparteiarchiv vergebenen laufenden Nummern 25.

Der Bestand umfasst 54 Akten (1,50 lfm) mit der Laufzeit 1950-1964. Er beinhaltet Protokolle (Kreisdelegiertenkonferenzen, Kreisleitungssitzungen, Kreisparteiaktivtagungen, sonstige Sitzungen, Versammlungen und Konferenzen). Darüber hinaus sind Berichte, Einschätzungen und Analysen der Kreisleitung vorhanden. Zur Parteiarbeit und -organisation geben Akten der Kreisparteikontrollkommission und Kreisrevisionskommission Auskunft. Weitere Akten zu den Verhaftungen, Versammlungsverboten, Hausdurchsuchungen, zum 17. Juni 1953 und zum Passierscheinabkommen 1964 runden den Bestand ab.

Eine archivarische Verzeichnung auf Karteikarte wurde im April 2006 mit der Software Augias 7.4 retrokonvertiert. Im Oktober 2015 wurden die retrokonvertierten Angaben auf Plausibilität geprüft und korrigiert sowie systematisiert.

Der Bestand ist wie folgt zu zitieren: Landesarchiv Berlin, Kreisleitung der SED - Reinickendorf C Rep. 903-02-25 Nr. ... .


3. Korrespondierende Bestände

C Rep. 901 Landesleitung Berlin der SED 1946-1952
C Rep. 902 Bezirksleitung Berlin der SED
C Rep. 908 Sozialistische Einheitspartei Deutschlands- Westberlin (SED-Westberlin)


4. Literatur

Herbst, Andreas; Stephan, Gerd-Rüdiger Stephan [Hrsg.]: Die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands : Geschichte, Organisation, Politik. Ein Handbuch. Berlin 1997. (Signatur 98/0280).
Teichert, Olav: Die Sozialistische Einheitspartei Westberlins - Untersuchung der Steuerung der SEW durch die SED. - Kassel Univ. Press. 2011. (Signatur: 15/0255).



Berlin, März 2016 Monika Schmidt und Kerstin Bötticher

Bestand

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22.08.2025, 11:21 MESZ