Wilhelm Weigel (Weygel), Schultheiß zu Neuweiler (Newweiler), bekundet, dass am Dienstag nach Quasimodogeniti [09.04.] 1499 vor ihm vor Gericht Balthasar Imhof (Im Hoff), Zinsmeister zu Hagenau, als Anwalt des Nikolaus Schuster von Speyer genannt Geiner (Geyner) und dessen Schwester Heuse (Heuß) und anderer als Kläger einerseits und Konrad Güglinger von Udenheim als Anwalt und Prokurator etlicher Kinder erschienen sind. Streitobjekt ist das hinterlassene Erbe des verstorbenen Konrad Swicker (Sweickers Conntzen). Es folgen u. a. die inserierte Bevollmächtigung des Balthasar Imhof als nachgesetzter Anwalt durch Meister Philipp Aberlin, den Nikolaus und Heuse Schuster beauftragt hatten, und die inserierte Bevollmächtigung des Konrad Güglinger als Anwalt der Gegenseite, nachdem der vormalige Anwalt Kaspar Metzer zu Udenheim (+) gestorben war. Es folgen die Klagen und Erwiderungen mit Erwähnungen u. a. zur Rechtmäßigkeit der Vollmachten, zur Besiegelung durch Peter Nagel, zur Vormundschaft der Kinder durch den Schultheißen zu Udenheim (ist nit zugedenncken das sie inhaben uff der strossen uffgehaben der ist ein namhaftig man ein schultheiss), zur Anerkennung der strittigen Vollmacht durch die Schöffen, zum anhängigen Verfahren vor dem Grafen von Hanau, zu ergangenen Urteilen und Prozessen zwischen Kaspar Metzger und Hans Leif sowie Hans von Stettfeld (Stedtfellt) als dessen Prokurator, zu Prozessakten und Kundschaften, zur Nähe zur Verwandtschafte des Verstorbenen und weiteren umfangreichen Darlegungen. Die Schöffen urteilen zum Mehrteil, dass Nikolaus Geiner bei Hans Leif vor Gericht als Erbe gestanden hat, Urteile und Appellationen über die Sache ergangen sind, und man es bei der letztmaligen belassen soll. Der Anwalt des Nikolaus Geiner kündigt Appellation gegen das Urteil an den Grafen Philipp von Hanau-Lichtenberg an. Wilhelm Weigel, Schultheiß, und die Schöffen Adolf Braun (Brun Adolff), Stettmeister, Klaus Kamus (Kamus Claus), Heimbürge, Diebold Geizenhans (Geizenhansen Diebolt), Matthias Schuhmacher, Adolf Suffritz genannt Breingart (Suffritz Adolff genant Breingart), Thomas von Hattmatt, Hans Schneider von Lichtenberg, Klaus Hencknis, Hans von Jülich (Gulich), Andreas Kieffer, Hans Dumoller [?] und Hans Brotbäcker (-becker) kündigen das Gerichtssiegel an.

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Landesarchiv Baden-Württemberg
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