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Pfändung
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Enthält: Schon am 18 7.1737 war der Lizentiat Hausierer aus Köln mit (nicht näher genannten) Forderungen gegen Johann Prommen in Kerpen an das Gericht herangetreten und hatte Sequester auf die Habe des Schuldners mit Erstattung der Unkosten beantragt ("pro decernendo eventuali sequestro cum computu deserviti"). Nach knapp einem Jahr Verhandlungen und Schriftenwechel ordnet der Amtmann Heinrich Monschau, der das Verfahren leitete, am 2.7.1738 die Zusammentragung der Akten an. Die Parteien sollen sich dazu am 9.7.nachmittags beim Gerichtsschreibereiverwalter J.M. Wolter(s) einfinden. Während Hausierer sich schriftlich entschuldigt und Herrn Wolter(s) zur Aufnahme seiner Eingaben bevollmächtigt (eine Liste davon fügt er dem Schreiben bei), bleibt der Beklagte einfach aus. So werden beide noch einmal auf den 23.7., jetzt in die Wohnung von Johann Prommen, geladen. Ende Oktober ergeht gegen Prommen ein Säumnisurteil und die bereits am 21.11.1737 beschlossene Vollstreckung gegen seine Güter wird ins Recht gesetzt. Er wird schuldig gesprochen, Entschädigung zu leisten und die Prozesskosten zu tragen. Das Urteil soll am 26.11.1738 den Parteien verkündet werden. Hausierer entschuldigt sich wiederum schriftlich und bittet den Amtmann selbst um Vertretung, natürlich gegen Kostenerstattung, die er durch seinen Schuldner Laurentz Ting überbringen lassen will. Da Prommen auch diesmal nicht erscheint und auch die Frist, Einspruch zu erheben oder gar ein Appellationsverfahren dagegen anzustrengen, verstreichen lässt, besteht Lizentiat Hausierer nun auf der Umsetzung des Arrests, um zu seiner Entschädigung zu gelangen. Die beschlagnahmten Früchte, Tiere, Karren und andere gereite (= mobile Güter) sollen durch eine entsprechende Gerichtskommission taxiert und versteigert werden (Eingabe ca. 25.1.1739). Der Amtmann gibt dem Antrag statt und setzt, falls vorher keine Zahlung durch den Schuldner erfolgt, die Taxierung auf den 20.3. an. Johann Prommen wird Anfang März sowohl durch seine Frau als auch in eigener Person noch bei Herrn Hausierer in Köln vorstellig und bittet inständig um Zahlungsaufschub, indem er auch ein paar Rtlr vorlegt. Doch die Taxierung findet wie beschlossen durch die Schöffen Krafft und Sieger statt. Eine daraufhin von Prommen doch noch eingereichte Appellation wird für unwirksam erklärt. Die auf den 24.3. angesetzte Versteigerung wird jedoch noch einmal aufgeschoben. Denn nun tritt der Jude Baysman Moyses als Ansteigerer auf, der verspricht, die Taxwerte innerhalb drei Wochen zu bezahlen. Er behauptet aber zugleich, dass bei Prommen eine Kuh stünde, die eigentlich ihm gehöre und die er Prommen im April des vergangen Jahres gegen 4 Malter Hafer bis zur Rückerstattung überlassen hätte. Herr Monschau verfügt, dass der Jude seine Behauptung erst einmal näher erläutern und unter Eidesleistung beweisen soll. Dann soll aber endlich, unter einer landesüblichen Brüchtenstrafe von 2 Goldgulden bei Nicht-Zustandekommen, die Distraktion vorgenommen werden. Was im Einzelnen weiter geschah, wissen wir nicht. Doch bezahlte Baysman Moyses am 8.7.1739 für Johann Prommen einen Abschlag auf die Gerichts- und Taxkosten, wobei diesem aber immer noch ein Rest von 10 kölnischen Gulden blieb.
