Search results
  • 232 of 13,749

Der Pfarrer zu Ulm Jodok Klammer errichtet erneut sein Testament, das fast wörtlich mit der am 5. März [A Urk. lfd. Nr. 2188] beurkundeten Form übereinstimmt. Zu seinen Testamentsvollstreckern bestellt er den Prediger im Ulmer Münster Thomas Griff, den Ulmer Bürgermeister Ulrich Ehinger genannt Österreicher sowie seinen Freund und Verwandten Jakob Ehinger, Bürger zu Ulm. Nach seinem Tod möchte er im Münster im Chor vor dem Fronaltar begraben werden. Das Begräbnis soll von der gesamten Ulmer Priesterschaft feierlich begangen werden, wobei man allen Beteiligten die üblichen Präsenzgelder entrichten soll. Außerdem soll man dabei 4 rheinische Gulden unter die Armen verteilen. Seine beste Kleidung sowie dafür gekauftes graues und schwarzes Tuch soll man auf die Bahre legen. Nach dem Begräbnis fällt die Kleidung an das Münster und das Tuch an arme Personen. Ebenso sollen der siebte und dreissigste Tag nach seinem Begräbnis feierlich begangen werden. An die Bruderschaft in Ulm fallen 8 rheinische Gulden, wofür diese ebenfalls den siebten und dreissigsten Tag nach seinem Begräbnis feiern soll. Von seiner Hinterlassenschaft soll man seine Schulden bezahlen und Johann Schermair das geben, was ihm laut seiner Urkunde zusteht. Des weiteren fallen an das Augustinerchorherrenstift Wettenhausen [Gde. Kammeltal/Lkr. Günzburg] 50 Gulden, an das Benediktinerkloster St. Mang in Füssen ("Fiessen") [Lkr. Ostallgäu] verschiedene Bücher, an das im Bau befindliche Sakramentshaus im Ulmer Münster 30 Gulden, an jeden seiner fünf Helfer, der ihn überlebt, 2 Gulden, an Heinrich Bader von Ebersbach [Unbestimmt], den er viele Jahre als armen Menschen versorgt hat, 30 Gulden, an seinen Stallknaben Ulrich Kielhafen 10 Gulden zur Erlernung eines Handwerks, an seinen Vetter Georg Klammer 50 Gulden, an seinen Knecht Konrad und dessen Ehefrau Margarete, seine Dienerin, 20 Gulden. Dann sollen seine Testamentsvollstrecker nach seinem Tod eine ewige Messe im Münster auf dem oberen Altar im Chor stiften, und dafür aus seiner Hinterlassenschaft 800 Gulden für den Ankauf von Besitzungen und jährlichen Einkünften sowie 200 Gulden für den Erwerb eines Hauses sowie eines Messbuchs und eines Kelchs für die Messe verwenden. An die Messe fallen außerdem seine beiden großen pergamentenen Gebetbücher. Das Patronatsrecht für die Messe steht Bürgermeister und Rat der Stadt Ulm zu, doch soll man sie beim ersten Mal Ludwig Vogt, dem Sohn des Wilhelm Vogt von Memmingen, übertragen. Hat dieser zu diesem Zeitpunkt noch nicht die Priesterweihe erhalten, ist aber bereit, diese zu erwerben, dann sollen sie mit der Verleihung der Messe solange warten, bis er zum Priester geweiht wurde hat. Der Rest seiner Hinterlassenschaft fällt an seine gesetzmäßigen Erben. Dieses Testament hat er vor den Zeugen und seinem Helfer Johann Layder, der ein öffentlicher Notar ist, errichtet und von diesem auch beurkunden lassen.

Show full title
Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm
Data provider's object view
Loading...