Hans Keller, Bürgermeister, und Matthäus Luppin, des Rates, beide Bürger zu Memmingen und vom dortigen Rat verordnete Pfleger der armen Spitaldürftigen und ihres Hauses, sowie Alexander Huber, Hofmeister daselbst, beurkunden, dass sich Maria Braun, Tochter der Eheleute Peter Braun und Apollonia Mayer zu Albishofen, die bis jetzt dem Armenspital leibeigen gewesen ist, um eine Summe Geldes in nicht genannter Höhe von dessen Leibherrschaft losgekauft hat. Also sprechen die Aussteller genannte Maria von der bisherigen Eigenschaft ihres Leibes und Gutes samt allen anhängenden Pflichten, Lasten und Beschränkungen los, so dass sie künftig bei anderen Herrschaften Schutz und Schirm oder Bürgerrecht annehmen und mit ihrem Leib und Gut nach eigenem Willen verfahren kann, wobei sie seitens der Aussteller oder ihrer Amtsnachfolger keine Behinderung zu gewärtigen hat.