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200,9/Nachlass Dr. Wilhelm Breitenbach (Bestand)
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Stadtarchiv und Landesgeschichtliche Bibliothek Bielefeld (Archivtektonik) >> Nichtamtliches Schriftgut >> Familienarchive und Nachlässe
Form und Inhalt: Bestand 200,9/Nachlass Dr. Wilhelm Breitenbach
Biographie
Wilhelm Breitenbach wurde am 22. Dezember 1856 als Sohn des Fabrikbesitzers Wilhelm Breitenbach und seiner Ehefrau Bertha Sophie geb. Horsch in Unna (Westfalen) geboren. Schon als Schüler war er naturwissenschaftlich interessiert, sammelte Mineralien und legte ein Herbarium an. An der Realschule Lippstadt war er Schüler des Botanikers Hermann Müller (1829-1883), der ihn prägte und ihm ein Studium bei Ernst Haeckel empfahl, so dass Breitenbach in Jena Zoologie und Botanik studierte und sein Doktorexamen im August 1880 mit der Dissertation "Beiträge zur Kenntnis des Baus des Schmetterlingsrüssels" ablegte. Während seines Studiums war er Vorsitzender des 1880 gegründeten "Naturwissenschaftlichen Vereins Studierender der Universität Jena".
Nachdem seine Versuche einer wissenschaftlichen Laufbahn oder Lehrtätigkeit in Westfalen erfolglos geblieben waren, nahm er im Herbst 1880 das Angebot eines mehrjährigen Brasilienaufenthalts an. In Porto Allegre betrieb er botanische Studien, korrespondierte mit Charles Darwin und begann, populärwissenschaftlich zu publizieren. Nach seiner Rückkehr 1883 gründete er in Odenkirchen einen Verlag und starte eine umfassende Vortragstätigkeit u.a. Im Kolonialverein, später in Naturwissenschaftlichen Vereinen. 1904 verfasste er eine Haeckel-Biographie. 1905 kam er nach Brackwede und war während des Ersten Weltkrieges Lehrer für Naturwissenschaften an der Oberrealschule in Bielefeld. Breitenbach starb am 21. September 1937 in Bielefeld, Zastrowstr. 29.
Bestandsgeschichte
Der Nachlass Wilhelm Breitenbach ist auf mehrere Institutionen in Bielefeld verteilt:
- Stadtarchiv Bielefeld: insgesamt 162 Verzeichnungseinheiten/Akten, insbesondere Veröffentlichungen und Korrespondenz mit Wissenschaftlern (Laufzeit 1878-1932), darunter u. a.: Wilhelm Breitenbach: Der geologische Unterricht Hermann Müller's an der ehem. Realschule I. Ordnung zu Lippstadt, Ms., masch., 15 S., nach 1917. Der Bestand 200,9/Nachlass Dr. Wilhelm Breitenbach wurde am 11. März 2020 durch einen Zugang aus der Stadtbibliothek Bielefeld nennenswert ergänzt (Nr. 151-162).
- Stadtbibliothek Bielefeld: etwa 4.000 Bände der Privatbibliothek Breitenbach;
- Helmholtz-Gymnasium Bielefeld: Breitenbach-Sammlung (Kontakt: Herr Werner Schulze, priv. Tel. 0 521/33 64 43), darin u.a. Korrespondenzen.
Die Übernahme und Verzeichnung des ursprünglichen Bestands (Verzeichnungseinheiten Nr. 1 bis 150) ist nicht dokumentiert. Die Nr. 151 bis 162 wurden im März 2020 aus der Stadtbibliothek Bielefeld übernommen und im Sommer 2020 durch Jan-Willem Waterböhr im Rahmen einer ehrenamtlichen Tätigkeit verzeichnet.
Weitere Einzelbriefe werden u.a. aufbewahrt im:
- Stadtarchiv Bielefeld, Best. 300,6/Autographen, Nr. 165: Brief v. 27. August 1927 an einen Unbekannten mit einer Anfrage und zur Anschaffung zu Büchern der Heimatbibliothek.
- Deutschen Literaturarchiv Marbach: Briefe an Cotta, 1887-1888
- UB Heidelberg: Brief an Max Wolf, 1914.
Drei 1922 entstandene Fotos von Breitenbach befinden sich im Stadtarchiv, Bestand 400,3/Fotosammlung, Nr. 61-2-123, 61-2-129 und 61-2-130 und zeigen ihn in zwei Motiven vor seiner Privatbibliothek.
Weitere Akten liegen vor im Stadtarchiv Bielefeld:
- Best. 102,3/Magistrat, Verschiedenes, Nr. 555: Dr. Breitenbach-Stiftung (Laufzeit 1930-1940), insbes. Letztwillige Verfügung zugunsten der Stadt;
- Best. 130,2/Amt Brackwede, Nr. A 1041: Dr. Wilhelm Breitenbach, insbes. ortspolizeiliche Ermittlungen gegen ihn wegen Verstößen gegen Druckauflagen (Laufzeit 1904-1915).
Hinweise zur Benutzung
- Archivalienbestellungen: 200,9/Nachlass Breitenbach, Nr.
- Zitation: Stadtarchiv Bielefeld oder StArchBI, Bestand 200,9/Nachlass Dr. Wilhelm Breitenbach, Nr.
Literatur
- Nöthlich, Rosemarie, Wissenschaftspopularisierung im Umfeld Haeckels - Der Zoologe und Verleger Wilhelm Breitenbach, in: Matthias Steinbach/Stefan Gerber (Hg.), "Klassische Universität" und "akademische Provinz". Studien zur Universität Jena von der Mitte des 19. bis in die dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts, Jena/Quedlinburg 2005, S. 251-269
- dies., Wilhelm Breitenbach (1856-1937) - Zoologe, Verleger und Monist. Eine Analyse seines Wirkens (Ernst-Haeckel-Haus-Studien, Bd. 11), Berlin 2009
Dr. Jochen Rath
Archivleiter
Bielefeld, Oktober 2010/Juli 2020