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Enthält: u.a.: Schriftwechsel betrifft altes Raschi-Haus (Hintere Judengasse 6); Abriß 1971, Planungen zum Bau eines neuen Raschi-Hauses und jüdischer Sammlungen
ZA über die Tätigkeit der 'Rashi Association'; Korresp. Dr. G. Illert, u.a. mit Prof. Werner Cahnman, New York (1975-1979); Zeitungsartikel, u.a. WZ; Arbeitsgemeinschaft jüdischer Sammlungen in der Bundesrepublik (u.a.: Sitzungsprotokolle ab 1976); Germania Judaica, Köln; Korr. Prof. Dr. O. Böcher (u.a.: Stand des Lehrhaus-Projekts, Juni 1977); Korr. betr. Wiederaufbaufrage Haus 1975/76 (auch Heimstätte Rheinland-Pfalz deswegen, April 1976); Vorbereitung der Gründung eines amerikanischen Raschi-Vereins durch W. Cahnman, Nov. 1975; Korr. Hans Lamm, Jüd. Gemeinde Mainz (Vors. Epstein); Vorstandssitzung Verein Raschi-Lehrhaus e.V., 16.11.1975; Korresp. wg. Stadtsanierung (auch Kostenaufstellung, Nov. 1975 Projekt 'Raschi-Lehrhaus'); Schreiben mit Bundes- und Landesstellen betr. Zuschüsse; Disk. über Entwürfe; Konstituierung Raschi-Lehrhaus-Worms-Verein (12.01.1969); Besprechung Kultusministerium Mainz 15.6.1973 betr. Raschilehrhaus Worms und Briefwechsel mit Ministerium seit ca. 1972; Korr. mit Carola Kaufmann, NY; Kuratorium Raschihaus (Vorsitz A. Epstein); nachträgliche Diskussion um Abbruch, Ende 1971 (auch: Schreiben an Bezirksregierung Neustadt/W.); Position der Landesdenkmalpflege zur Abbruchfrage, Bemühungen des Raschi-Lehrhaus-Vereins 1968 bis 1971 (u.a.: Vorstandssitzung 22.11.1970, weitere Sitzungen u. Protokolle seit 1968/69); Instandsetzungen bzw. Wiederaufbau: Diskussionen versch. Ämter und Dienststellen 1968-71, u.a. Landesamt f. Denkmalpflege; Wiederaufbauskizze 1: 100, Nov. 1969, Landesbeihilfen; Satzung des Vereins Raschi-Lehrhaus Worms e.V., Jan. 1969, auch Teilnehmerlisten, Vorbereitungen zur Gründung seit 1968; Anträge auf Abbruch des Gebäudes: Stellungnahme der Landesdenkmalpflege, Aug. 1968
Darin: Fotografien Zustand, v.a. Ansichten von Außen, Aug. 1968 [Fotoarchiv Kleinbild-Neg. Nr. F 2976/x])
Brief:
4. April 1976
Abs.: Heimstätte Rheinland-Pfalz, Staatliche Treuehandstelle für Wohnung- und Kleisiedlungswesen. Organ der staatlichen Wohnungspolitik. Sanierungstreuhänder der Stadt Worms, Hr. Scheringer.
Adr.: Ministerium der Finanzen, Mainz
Betr.: Erneuerung des Raschi-Lehrhauses, Maßnahme in Sinne des § 43 Abs. 3 Satz 2 StBaFG: Ein Gebäude kann wegen ihres geschichtlichen, künstlerischen oder städtebaulichen Bedeutung erhalten, modernisiert aber auch erneuert werden. Angestrebt wird eine gesamte Erneuerung des Bestandes(= Wiederaufbau/Rekonstruktion), Bitte um einen finanziellen Zuschuss aus den Landesmitteln, geschätzte Kosten: 1 550 00 DM.
Brief:
11. September 1975
Abs.: Prof. Dr. Maihofer
Adr.: Bundesminister des Inneren
Betr.: Vorschlag der Bibliothek Germania Judaica für die Errichtung eines Museum für die jüdische Geschichte im Raschi-Haus. Vor 1933 war die jüdische Geschichte nur in Spezialabteilungen deutscher Stadtmuseen präsentiert (Frankfurt a.M, Kassel, Würzburg, Hamburg).
In Deutschland existieren nach der II. Weltkrieg keine großen jüdischen Gemeinden mehr. "Ein jüdisches Museum in Deutschland kann deshalb heute nur von einer nichtjüdischen Öffentlichkeit ins Leben gerufen und getragen werden."
Brief:
7. Juli 1971
Abs.: Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz
Adr.: Bezirksregierung Rheinland-Pfalz
Betr.: Örtliche Besichtigung am 1.07.1971 von Dr. Illert, Städt. Kulturinstitute Worms, Dr. Dölling, Landesamt für Denkmalpflege Mainz, Vertreter des Tiefbauamtes Worms
"Dabei mußte festgestellt werden, daß dieses für die Geschichte der jüdischen Gemeinde in Worms ao außerordentlich bedeutende Gebäude mit Ausnahme des Kellers abgebrochen war und die Trümmer z. Zt. des Ortstermins abgefahren wurden."
"Aufgrund der Bedeutung des Bauwerks waren die Stadtverwaltung Worms an 31.07.1968, bestätigt von unseren Amt am 6.08.1968, und unser Amt übereinkommen, daß durch das Städtische Bauamt zunächst eine exakte Bauaufmessung erfolgen sollte, desgl. Fotos sämtlicher Gebäudeteile durch die Städtische Kulturinstitut. Nachdem auch die jüdische Gemeinde Mainz ihr besonderes Interesse an diesem Baudenkmal bekundet hatte, fand eine erneute Besprechung am 22. 08. 1968 statt (…). Wir hatten damals gemeinsam beschlossen, daß das Landesamt für Denkmalpflege eine zeichnerische Rekonstruktion des Hauses versuchen wollte, die seit dem 4.11. 1968 der Stadtverwaltung Worms vorliegt. Zugleich war festgehalten worden, nur die baufälligen Teile unter möglicher Schonung des Originalbestandes abzutragen. (…)
Mit unseren Schreiben vom 30.05.1969 wiesen wir ausdrücklich auf die Notwendigkeit hin, den Abbruch der Teile aus dem 19. Jh. erst vorzunehmen, wenn die Finanzmittel zum Wiederaufbau bereitstehen, um die vorhandenen Original nicht noch zusätzlich zu gefährden.
Der Vorstand des Vereins Raschi-Lehrhaus Worms e.V: stimmte am 22. 11. 1970 dem mehrfach vorgetragenen Teilabbau zu mit der Bitte um Sicherung des mittelalterlichen Bestandes."
(…)
Mit dem Totalabbruch, der am 1.7.1971 durchgeführt war, ist eine weitere wissenschaftliche Erfassung des Bestandes und seine spätere Verwendung unmöglich geworden. (…)
der Totalabbruch erfolgte ohne Genehmigung der Aufsichtsbehörde gemäß $ 75 Abs. 2 Satz 4 Selbstverwaltungsgesetz Rheinland-Pfalz.
(…)
Angesicht der Tatsache, daß gerade in Deutschland jüdischen Kulturdenkmälern gegenüber, insbesondere aber solchen von so weitreichender Bedeutung wie dem Wormser jüdischen Lehrhaus, besondere Sorgfalt angemessen ist, bitten wir, die Stadtverwaltung Worms dringend zu einer Stellungnahme zu diesem Verfahren zu veranlassen, das sämtliche vorherige Verhandlungen als sinnlos erscheinen läßt.
[Unterschrift nicht lesbar]
Aktennotiz:
Gründung einer Vereinigung "Raschihaus Vereins" Sitzung in der Rheingoldhalle in Mainz, 12. Januar 1969
Liste der Teilnehmer an der Sitzung vom 12. Januar 1969 zur Gründung der Vereinigung "Raschihaus Worms"
Herr Epstein und Frau
Dr. Paul Arnsberger, Frankfurt
Dr. Backes, Denkmalpflege, Mainz
erster Bürgermeister georg Berg, Worms
Landesrabbiner Dr. Bloch, Stuttgart
Dr. Otto Böcher, Mainz
Dr. Billing, Münster
Peter Dr. W.P. Eckert, Köln
herr Glotzbach, Mainz
Ltd. Ministerialrat Kahlert, Mainz
Dr. Anton Keim, Mainz
Dr. Hans Lamm, München
Dr. Lowenthal, Frankfurt
Prof. Dr. Herbert Lewin, Offenbach
Herr Noam, Wiesbaden
Prof. Dr. Eugen Rapp, Mainz
Archivrat Fritz Reuter, Worms
Dr. Edith Ringwald, Basel
Frau Dr. Stein-Beuerle (Zeitung), Mainz
Herr Isidor Wenger, Mainz
Ziele des Vereins: "(…) Interesse für das Gebäude und seine Verwendungszweck als Stätte der Begegnung wecken. Darüber hinaus wird ihm auch die Aufgabe zufallen, Geldgeber für die Bauarbeiten sowie die Unterhaltung zu finden."
Vorsitzende: Hr. Epstein und Hr. Prof. Rapp.
Geschäftsführer: Otto Böcher und Hr. Lamm
Brief:
5.11.1968
Abs.: Landesamt für Denkmalpflege
Adr.: Oberbürgermeister der Stadt Worms
Betr.: Argumente gegen den Totalabbruch des Gebäudes. " Der Keller des Gebäudes stammt noch aus romanischer Zeit, wohl aus dem 11. Jahrhundert, ist also älter als die dem 12. Jahrhundert angehörende Synagoge, und gehört mit dem ursprünglichen Bauteilen des Domes zu den ältesten erhaltenen baulichen Zeugnissen des mittelalterlichen Worms. Dieser Keller ist der Rest des Lehrsaalgebäudes, in dem Raschi (1040-1105) um 1060 bei Rabbi Isaak studierte. Das aufgehende Mauerwerk der beiden unteren Geschosse gehört überwiegend noch der gotischen Zeit, also des 14. Jahrhundert an, als das Gebäude Hörsaal der Jüdischen Hochschule war. das Haus war also bis zum Jahre 1615 das geistliche Zentrum des Jüdischen Gemeinde von Worms (…)
[Anlage: Skizze mit Rekonstruktionsvorschlag]
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022 - Denkmalpflege
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