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Allgemeine Sammlung von ungedruckten Schriften zur Landesgeschichte (Bestand)
Archival holding
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, J 1
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Sammlungen >> Sammlungen zur Landesgeschichte und Landeskunde >> Allgemeines
Überlieferungsgeschichte
Jedes Archiv dient nicht nur der Verwahrung und Erschließung von ihm abgegebenen Geschäftsschriftgut, sondern war und ist auch eine Stätte wissenschaftlicher Auswertung und Sammlung. Der Bestand J 1 wurde im Rahmen des archivischen Aufgabenbereichs der Hofregistratoren Ende des 17. Jahrhunderts gebildet. Besonders Philipp Jakob Zeitter (1634-1691) und Johann Ulrich Pregizer (1647-1708) bemühten sich intensiv, chronikalische Berichte und Unterlagen zur Geschichte Württembergs zusammenzutragen. Die Sammlung wurde in den folgenden Jahrhunderten immer wieder ergänzt. Erste Verzeichnungsarbeiten zum Einzelinhalt der Handschriften fanden zur selben Zeit statt. Nicht genau feststellbar ist, wann der Bestand formiert wurde und die noch heute gültigen Signaturen erhielt . Eine durchgehende thematische oder chronologische Ordnung ist für den ersten Teil (Hs 1-100) nicht ersichtlich. Offensichtlich wurde das vorhandene Sammelgut in der vorgefundenen Reihenfolge erfasst. Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden einige Handschriften aus dem Bestand an die Landesbibliothek abgegeben. Bei der Katalogisierung der Handschriftensammlung 1977 wurde Alles, was nicht als Handschrift bewertet wurde, (maschinenschriftliche Arbeiten nach 1945, Texte des späten 19. und des 20. Jahrhunderts) aus dem Bestand entfernt und der Dienstbibliothek oder anderen Beständen des Hauptstaatsarchivs zugewiesen. Der Handschriftenbestand wurde abschließend von Michael Klein in den Jahren 1972-1978 nach den für Bibliotheken entwickelten Katalogisierungsrichtlinien erschlossen und in einem gedruckten Katalog (s.u. Literatur) publiziert.
Inhalt und Bewertung
Im Bestand J 1 sind zahlreiche Chroniken, Materialsammlungen und geschichtliche Darstellungen über das Haus Württemberg und das Land von den verschiedensten Autoren enthalten. Die Arbeiten reichen vom 16. bis ins 19. Jahrhundert und wurden unter anderem von Jakob Frischlin, Oswald und Johann Jakob Gabelkover, Balthasar Mitschelin, Veit Erasmus Hossman, Johann Jakob Moser, Christian Friedrich Sattler, Johann Konrad Caspart, Johann Wilhelm Kolb und David Wollweber verfasst. Daneben werden auch zahlreiche Handschriften mit Wappen oder Siegeln, vor allem die eigentlichen Wappenbücher, die sich überwiegend auf den südwestdeutschen Adel beziehen, hier verwahrt. Unter ihnen befindet sich die älteste Handschrift des Bestandes , das sogenannte Stuttgarter Wappenbuch (Hs 289). Ebenso enthält die Sammlung zahlreiche Bände und Teile mit Akten, Korrespondenzen, Verträgen, Gutachten und Urkunden, meist in Abschriften oder Auszügen. Eine wertvolle Handschrift (Hs 206) vom Ende des 15. Jahrhundertsstammt aus dem Kloster Bebenhausen, mit wichtigen Überlieferungen zum Kloster, zum Zisterzienserorden, sowie zur allgemeinen Geschichte der Zeit. Teile des Nachlasses von Wilhelm Schickard (1592-1635) über seine kartografische Landesaufnahme Württembergs sind hier ebenfalls zu finden (Hs 76 a-b) sowie Akten über Hellseherinnen des 19. Jahrhunderts in Württemberg.
VORWORT: Die Staatsarchive in Baden-Württemberg verwahren zahlreiche und bedeutende Hand-schriften. Die in Jahrhunderten gewachsene Handschriftensammlung J 1 im Hauptstaatsarchiv Stuttgart ist durch ihre Überlieferungsgeschichte mit dem Bestand historischer Handschriften der Württembergischen Landesbibliothek eng verzahnt. Archiv und Bibliothek haben von 1788 an bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts wiederholt Handschriften untereinander ausgetauscht. Es konnte die Deutsche Forschungsgemeinschaft gewonnen werden, dieses Katalogisierungsvorhaben in ihr Förderungsprogramm aufzunehmen. So war es möglich, im Sommer 1972 Herrn Michael Klein mit der wissenschaftlichen Bearbeitung zu beauftragen. Er schloß das Manuskript im Sommer 1978 ab. Die Katalogisierungsarbeiten betreute archivisch das Hauptstaatsarchiv Stuttgart, der Leiter der Abteilung V (Sammlungen), anfangs Herr Staatsarchivdirektor Dr. Paul Sauer, später Frau Oberstaatsarchivrätin Dr. Bull-Reichenmiller. In Format und typographischer Gestaltung ist der Katalog der Reihe »Handschriften der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart«, angepaßt; damit kommt auch äußerlich die enge Verflechtung der Handschriftenbestände beider Institutionen zum Ausdruck. Bei der Überführung des gedruckten Bandes in eine digitale Form musste aus edv-technischen Gründen die Einleitung erheblich gekürzt und auf das sehr umfangreiche und detaillierte Register verzichtet weden.
EINFÜHRUNG I. Handschriften im Hauptstaatsarchiv Stuttgart: 1. Zur Katalogisierung von Handschriften in Archiven Mit dem vorliegenden Katalog wird ein Bestand von »Handschriften« in einem Archiv nach den für Bibliotheken entwickelten Richtlinien des Unterausschusses für Handschriftenkatalogisierung der Deutschen Forschungsgemeinschaft beschrieben. Den in der Sammlung J 1 enthaltenen Stücken scheint Folgendes gemeinsam zu sein: es handelt sich meist um ungedruckte »literarische« Erzeugnisse im weitesten Sinn, das heißt durch Autoren individuell geprägte, mehr oder weniger geschlossene Darstellungen, die in sich einen Eigenwert haben. Auf den vorliegenden Sammelbestand ist dies nicht anwendbar: er ist im Archiv gewachsen und kann ohne Verletzung seines Entstehungszusammenhangs nicht aufgeteilt werden. Zudem bestehen starke inhaltliche wie formale Bezüge zu im Archiv verwahrten Beständen an genuinem Geschäftsschriftgut, die nicht zerrissen werden dürfen. Auch sind seine Signaturen in die Fachliteratur eingeführt.
2. Handschriften im Hauptstaatsarchiv Stuttgart außerhalb der Sammlung J 1 Der vorliegende Katalog beschreibt den Kernbestand an Handschriften des Hauptstaatsarchivs Stuttgart, jedoch keineswegs alle. Als Sammelbestand vereinigt er vornehmlich »Württembergica«. Die in ihm enthaltenen Stücke sind zum Teil verschiedenen Beständen des Hauptstaatsarchivs entnommen.
II. GESCHICHTE, AUFGABEN UND THEMATISCHE SCHWERPUNKTE DER SAMMLUNG J 1: 1. Voraussetzungen für die Entstehung der Handschriftensammlung im Hauptstaatsarchiv Stuttgart Jedes Archiv dient nicht nur der Verwahrung und Erschließung von ihm zufallendem Geschäftsschriftgut, sondern war und ist auch eine Stätte wissenschaftlicher Auswertung und Sammlung. Mit anderen »Schriftlichkeiten« gelangen in die Archive immer auch »literarische« Erzeugnisse; in erster Linie dann, wenn sie handgeschrieben sind. Das Archiv der württembergischen Herzöge in Stuttgart war besonders im 17. und 18. Jahrhundert schwerpunktmäßig Auslesearchiv und wissenschaftliche Sammelstelle. Von 1611 bis 1662 war zudem die Stuttgarter Hofbibliothek mit dem Archiv vereinigt; beide zusammen wurden als eine einheitliche Forschungsstätte vorwiegend zur württembergischen Geschichte, sowie zur Genealogie, angesehen. Dies zeigen etwa die neu entdeckten, beide Institutionen erfassenden Sachkataloge von Johann Jakob Gabelkover (1578-1635), der sowohl Bibliothekar wie Archivar gewesen ist. Bis zum 18. Jahrhundert verwahrte das Archiv außer Urkunden und Akten auch Kunstsachen und zahlreiche weitere fremde Gegenstände. Für Bücher des herzoglichen Hauses waren die Archivare auch nach 1662 zuständig, wie viele Verzeichnisse beweisen. Unter den 1788 an die öffentliche Bibliothek Herzog Karl Eugens abgegebenen Büchern befanden sich acht Kataloge älterer Bibliotheken, die zeitweise durch die herzoglichen Archivare betreut wurden. Trotz der bibliothekarischen Tätigkeit vieler Archivare blieben der archivische und der bibliothekarische Bereich im allgemeinen getrennt. Der grundlegende Katalog für die Stuttgarter Hofbibliothek wurde 1624 von Johann Jakob Gabelkover (1578-1635) angelegt. Er trägt den Titel »Inventarium bibliothecae deß ... Johann Friderichs Herzogs zu Wirtemberg ... im fürstlichen Schloß zu Stutgarten«. Die darin beschriebenen Bücher wurden nach der Schlacht bei Nördlingen 1634 weitgehend aus Württemberg verschleppt. Die 1640 noch vorhandenen Reste versuchte Johann Konrad Heller (1595-1661) in einem Verzeichnis zu erfassen, das er dem meist leeren ersten Band des alten Archivregisters von Jakob Ramminger (gest. 1532) eingefügt hat. Diese sehr bruchstückhafte Liste nannte er »Inventarium bibliothecae deß .. . Eberharten Hertzogs zu Würtemberg . . . wie dieselbe im fürstlichen Schloß zu Stutgart nach ihrer fürstlichen Gnaden Widerankunfft von Straßburg erfunden worden«. Sein Nachfolger, Johannes Betz (1613-1671), kehrte zunächst zum Katalog von Gabelkover als kurrentem Verzeichnis der Bücher zurück, kennzeichnete die noch vorhandenen Bände und trug die Stücke nach, die bisher nicht erwähnt wurden. Da die vielen zwar beschriebenen, aber nicht mehr vorhandenen Stücke den alten Katalog schwer benutzbar machten, zog er die noch vorhandenen Teile aus und fertigte ein neues Verzeichnis mit dem etwas irreführenden Titel »Catalogus librorum illustris archivi aulici«. Daß es sich dabei um einen Katalog der Hofbibliothek, nicht etwa einer archivischen Handbibliothek handelt, wird dadurch unterstrichen, daß nur wenige der dort verzeichneten Handschriften Eingang in den hier beschriebenen Bestand gefunden haben. Damit wird zugleich wahrscheinlich, daß dieser Bestand wohl von Anfang an nicht dem bibliothekarischen, eher dem archivischen Aufgabenbereich der Hofregistratoren zugerechnet wurde. Andererseits wird die vorliegende Sammlung vor 1800 nicht in den alten Übersichten über den Inhalt des Archivs erwähnt. Als Sammelbestand passten die »Handschriften« freilich nicht in die auf Ramminger zurückgehende Systematik der Archiv-»Membra«. Unsere Sammlung stellt vielmehr eine Ergänzung zu den eigentlichen Archivbeständen dar, ein Hilfsmittel für den Archivar zum Verständnis der allgemeineren Zusammenhänge, in denen die von ihm zu erschließenden und verwalteten Bestände stehen. Diese Handschriften waren ein Teil der Handbibliothek der Archivare. 2. Entstehung der Sammlung und bisherige Erschließung
Die Geschichte der hier beschriebenen Sammlung kann nicht mit einem festen Datum begonnen werden. Sammelgut erwächst oft in langen Zeiträumen, ohne die festen Konturen eines eigenen Bestandes anzunehmen. Feststellbar sind oft nur Zeiträume einer intensiveren Sammeltätigkeit. So fällt auf, daß einige Handschriften wohl um 1680 in das Archiv gekommen sind. Besonders Philipp Jakob Zeitter (1634-1691) und Johann Ulrich Pregizer (1647-1708) bemühen sich in dieser Zeit intensiver darum, chronikalische Berichte und Unterlagen zur Geschichte Württembergs (vor allem soweit sie durch die Folgen der Nördlinger Schlacht 1634 verstreut wurden) wieder zu sammeln. Bezeichnend ist eine Notiz vom 29.Oktober 1679, geschrieben von Zeitter und unterschrieben von Pregizer (Hs 4a, IXrv), in der verschiedene Personen aufgezählt werden, die Unterlagen zur Geschichte des Landes besitzen und zur Abgabe ihrer Sammlungen an das Archiv bewegt werden könnten. Dabei spielten auch Überlegungen der Exklusivität eine Rolle: im Archiv allein sollten die entscheidenden Überlieferungen zur württembergischen Geschichte gesammelt werden. 1682 stellte Johann Georg (von) Kulpis (1652 bis 1698) in einer kurzen Notiz Literatur über Württemberg zusammen. Nach der Aufzählung gedruckter Arbeiten folgt eine Liste von Handschriften, die heute alle der hier beschriebenen Sammlung angehören. Aus anderer Quelle scheint Ludwig Melchior Fischlin (1672-1729) seine - teilweise ungenauen - Hinweise auf Handschriften des Archivs erhalten zu habe. Ebenfalls vor allem auf Johann Ulrich Pregizer (1647-1708) aber gehen die Hinweise auf Handschriften des Archivs in der »Bibliotheca Suevo-Wirtenbergica« seines Sohnes Georg Konrad Pregizer (1675-1749) zurück. Auf die genannten Arbeiten stützt sich die Erwähnung einzelner Handschriften des Archivs in der »Wirtembergischen Bibliothec« von Johann Jakob Moser (1701-1785), der im 18. und 19. Jahrhundert maßgeblichen Bibliographie des Landes. Die hier beschriebene Sammlung selbst konnte oder durfte Moser offensichtlich nicht einsehen. Im (unteren) Turmgewölbe darf man die Sammlung wohl bis zum Umzug des Archivs im 19. Jahrhundert vermuten. Die Bezeichnung »libri historici« ist freilich ein wenig aussagekräftiger Titel: er faßt in zahlreichen Bibliothekskatalogen vom 16. Jahrhundert an die Bücher mit historischem Inhalt zusammen. Unklar bleibt, ob die ungedruckten Schriften schon damals einen eigenen Bestand bildeten, oder ob sie noch zwischen gedruckten Werken verstreut standen. In den gleichen Zeitraum sind erste Versuche einer näheren Beschreibung des Einzelinhalts von hier katalogisierten Handschriften zu setzen. Wann durch die Vergabe der noch heute gültigen Signaturen der Bestand endgültig formiert wurde, ist nicht exakt feststellbar. Es kann jedoch vermutet werden, daß dies ebenfalls noch in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts erfolgte. Gegen eine Verzeichnung und Durchnumerierung des Bestandes in einem Zug spricht die eigenartige Reihe der Zwischennummern von 48 a bis 48 z. Sie könnten dadurch erklärt werden, daß für die Manuscripta ad historiam Wirtembergicam etc. spectantia innerhalb eines größeren Bestandes an historisch-literarischen Schriften zunächst nur die Nummern 1 bis 48 reserviert waren, also unter Nr.49ff. früher anderes Material verzeichnet war. Der Bereich von Nr. 1 bis 48 reichte dann offensichtlich für die zu verzeichnenden württembergischen Handschriften nicht aus, so daß man sich zunächst mit jenen Zwischennummern behalf. Ein sicheres Zeugnis dafür, daß die heute noch gültige Signaturenfolge schon vorhanden war, liegt aus dem Jahr 1788 vor. Viele Stücke, die damals an die öffentliche Bibliothek Herzog Karl Eugens abgegeben wurden, tragen noch ihre alten Signaturen. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts ersetzte KARL FRIEDRICH PFAFF (1764-1836) das ältere Verzeichnis durch ein neues Repertorium, das bis zur Entstehung dieses Kataloges in Gebrauch war. In ihm und dem als Vorarbeit erstellten »Brouillon« zeigt sich, daß die württembergischen Handschriften den Kern der Sammlungen des Archivs bildeten, dazu aber weitere Teilbestände gerechnet wurden. Zum Gesamtbestand der »Manuscripta« und »Historica«, die in einem durchgehenden Sammelrepertorium erschlossen wurden, zählten die Leichenreden (HStA J 67), die Pregizeriana (HStA J 7), die Rauscheriana (HStA J 6), sowie die aufgelöste Abteilung der Gabelkoveriana. Die Bestände J 1, J 6, J 7 (sowie, nachträglich eingetragen, J 10) wurden durch ein gemeinsames Register erschlossen. Die Beschreibungen von Hs 100 an wurden jedoch später durch LUDWIG TREFFZ (geb. 1811) neu gefaßt, teilweise unter Vergabe neuer Signaturen. Der von ihm begonnene Band 2 des Repertoriums (Hs 419) wurde bis 1977 fortgeführt. Treffz erstellte zudem eine neue, später nur ergänzte Fassung des Registers (Hs 419, Band 3). Auch die späteren Beschreibungen von Handschriften beschränken sich auf Titelaufnahmen, die in einzelnen Fällen durch nähere Erläuterungen und vorwiegend historisch - geographisch orientierte Inhaltsangaben ergänzt werden. Das Repertorium seines Vaters diente KARL PFAFF (1795-1866) als Grundlage für seine Zusammenstellung über »Die Quellen der ältern wirtembergischen Geschichte« (1831). In ihr sind viele Handschriften des vorliegenden Bestandes erwähnt. Auch WILHELM HEYD gab in Band 1 und 2 der »Bibliographie der württembergischen Geschichte« (1895-1896) Hinweise auf Handschriften der Sammlung J 1. Nach 1945 wurden einige Handschriften, vor allem solche mit genealogischem Inhalt, durch Inhaltsangaben auf Umschlägen oder Einzelverzeichnisse, die den Handschriften beigelegt wurden, näher erschlossen. 3. Kriterien der Auswahl und Anordnung; Abgaben, Verluste Ein Überblick über die in allen jemals im vorliegenden Bestand enthaltenen Handschriften behandelten Themen macht deutlich, daß im Vordergrund des Sammelinteresses immer die Geschichte des württembergischen Hauses und Landes stand. Zunächst ging es den Sammlern darum, nach Möglichkeit die wichtigen Chroniken, Geschichten und Landesbeschreibungen über Württemberg zu erwerben. Dies schloß nicht aus, daß anderes Sammelgut mit hereingenommen wurde, besonders wenn es verwandte -Themenkreise berührte. Der Umfang und die Art des Sammelinteresses veränderte sich etwa parallel zur Entwicklung des Landes. Zunächst stand Altwürttemberg im Vordergrund. Im genealogischen Bereich war jedoch das gesamte südwestdeutsche Gebiet schon im Blickfeld. Im 19. Jahrhundert wurden die neuwürttembergischen Gebiete mit einbezogen. Vorwiegend Chroniken von nun zu Württemberg gehörenden Städten und Klöstern, mit Schwerpunkten für Biberach, Schwäbisch-Hall, Ulm und Weingarten, wurden nun neben Altwürttemberg betreffenden Texten der Sammlung hinzugefügt. Im 20. Jahrhundert erfolgte eine Ausweitung des Sammelinteresses auf die Geschichte des ganzen deutschen Südwestens. Selbst jüngste, auch maschinenschriftliche Ausarbeitungen wurden aufgenommen. Daneben sind damals zahlreiche Texte Aktenbeständen entnommen worden. Nach 1945 wurden einige wertvolle heraldische Handschriften (ab Hs 368) erworben. Eine durchgehende Ordnung ist für den ersten Teil (Hs 1-100) nicht feststellbar. Weder thematisch noch chronologisch lassen sich größere Gruppen abgrenzen. Allenfalls könnte man davon sprechen, daß sich manchmal der Zeitpunkt der Erwerbung in der Nummernfolge widerspiegelt. Etwa ab Hs 101 lassen sich grob zwei Prinzipien für die Einordnung feststellen: neue Texte ohne Beziehungen zu schon vorhandenen Stücken wurden nach der Akzessionszeit mit wachsenden Signaturen dem schon vorhandenen Bestand angehängt. Parallelüberlieferungen zu schon vorhandenen Handschriften aber wurden oft unter gleicher Signatur mit Zusatzbuchstaben neben solche Handschriften gestellt. Abgaben von Handschriften schränkten die thematische Vielfalt der Sammlung ein. Sie bedingten nicht zuletzt den »württembergischen« Charakter des Bestandes, wie er heute vorliegt. Die Weggabe erfolgte nur aufgrund übergeordneter Gesichtspunkte sowie ausschließlich an die zentrale Bibliothek des Landes Württemberg. Die erste Abgabe war eine Folge der Gründung einer öffentlichen Bibliothek durch Herzog Karl Eugen von Württemberg 1765. In ihr sollten möglichst viele der in Württemberg vorhandenen öffentlichen und privaten Bibliotheken vereinigt werden. Die ansehnliche Büchersammlung des Archivs geriet zunächst nicht ins Blickfeld.1908 erfolgte eine größere Abgabe von Handschriften(83). Anhand des Handschriftenkataloges von Wilhelm Heyd wurde festgestellt, daß in den Besitz der Bibliothek zahlreiche Stücke gekommen waren, die sinnvoller im Archiv verwahrt würden. Eine Liste zählte 26 Teile aus dem Bibliotheksbestand der historischen Handschriften auf. Im Gegenzug erklärte sich das Archiv bereit, 30 »Nichtwürttembergische Handschriften des Staatsarchivs« aus dem vorliegenden Bestand an die Bibliothek abzugeben. Nach anfänglichem Zögern - schließlich waren die abzugebenden Teile gerade erst als Bibliotheksbesitz durch Heyds Katalog der Wissenschaft bekannt gemacht - stimmten die Bibliothekare diesem Tausch zu. Alle nicht eindeutig als »Württembergica« zu bezeichnenden Handschriften wurden damals offensichtlich als Tauschmaterial angesehen und benützt. Der Umfang dessen, was als »Zugehörde« unabdingbar im Archiv bleiben sollte, war zudem abhängig von der sich wandelnden Bewertung durch die Archivare: 1924 wurden in einer Notiz insgesamt 68 Handschriften für eine Abgabe an die Bibliothek, alle aus dem Bestand J 1, in Erwägung gezogen. Andererseits konnte sich das Archiv 1915 zu einer Abgabe der >Annales Biberacenses < von Johann Ernst von Pflummern (Hs 180) trotz der Bitten der Bibliothek nicht entschließen: »Die Quellen werden bei uns fleißig benützt und die Gelegenheit, sie mit Akten und Urkunden zu vergleichen, ist den Benutzern stets willkommen. Im Gegensatz zu der liberaleren Praxis des 19. Jahrhunderts wurden damals die Verhandlungen über einen Austausch offensichtlich immer schwieriger; man erwartete auch jeweils einen echten Gegenwert. Teile der Sammlung J 1 wurden nach 1924 nicht mehr zum Tausch herangezogen. Verschiedene Stücke aus der Handschriftensammlung wurden immer wieder anderen Beständen des Archivs zugeordnet, wie umgekehrt zahlreiche Handschriften den anderen Beständen entnommen wurden. Anschließend an diese Praxis wurden 1977 alle Teile, die nicht als Handschriften zu bewerten sind, vor allem die erst nach 1945 eingereihten maschinenschriftlichen Arbeiten, sowie Texte des späten 19. und des 20. Jahrhunderts, bei denen die intensive Erschließung durch eine Katalogisierung nach den Richtlinien der Deutschen Forschungsgemeinschaft nicht vertretbar schien, aus dem Bestand entfernt und der Dienstbibliothek oder anderen Beständen des Hauptstaatsarchivs eingegliedert. Einige Handschriften des Bestandes müssen als verloren angesehen werden. 1945 verbrannte die Schussenrieder Hauschronik (Hs 227). 11 weitere Handschriften und Teile von 10 Sammelhandschriften sind nicht mehr nachweisbar. 4. Herkunft umfangreicherer Handschriftengruppen Zu den fast 400 katalogisierten Handschriften des Bestandes J 1 konnten über 190 Vorbesitzer festgestellt werden. Dies unterstreicht dessen Charakter als Sammelbestand und dokumentiert seine langsame Genese in fast 300 Jahren. Wegen der großen Zahl kann hier nur auf die wichtigsten in diesen Bestand übernommenen Handschriftengruppen von einzelnen Vorbesitzern, Privatpersonen oder Institutionen, hingewiesen werden. Eine große Sammlung wurde 1680 von Johann Christoph Brodbeck erworben. Johann Christoph Brodbeck hatte als Enkel von Johann Georg Brodbeck (1579-1643), dessen Frau Sabine eine Schwester von Friedrich Rüttel (1579-1634) war, die Sammlung der Familie Rüttel geerbt. Zu den mehr privaten Teilen dieser Sammlung hatte Friedrich Rüttel, wohl im Zusammenhang mit den Wirren des Dreißigjährigen Krieges, auch Stücke genommen, die aus dem Archiv stammten. Bei der im Mai 1680 erfolgten Übergabe der Sammlung wurde durch Pregizer eine Spezifikation ihrer Teile angelegt. Sie zählt in ihrem Hauptteil 523 Stücke auf; hinzu kommt ein kurzer Anhang. Ein großer Teil davon wurde später dem Bestand J 1 eingegliedert. 1688 erwarb die regierende Stuttgarter Linie des württembergischen Hauses die ansehnliche Bibliothek der Nebenlinie zu Neuenstadt am Kocher, die vor allem deren Gründer, Herzog Friedrich (1615-1682), gesammelt hatte. Sie bildete einen Grundstock für den Wiederaufbau der herzoglich - württembergischen Bibliotheken nach dem Dreißigjährigen Krieg. Ein Archivar, Johann Ulrich Pregizer (1647-1708), wurde mit der Schätzung der Bibliothek beauftragt und empfahl in seiner Relation vom 2. März 1685 die Übernahme der wertvollen Sammlung. Wahrscheinlich war das Archiv nach der Überführung der Bibliothek von Neuenstadt nach Stuttgart zunächst auch mit der Verwaltung und Aufteilung des Bestandes betraut. Für die eigene Sammlung zur Geschichte Württembergs behielten die Archivare Arbeiten von Simon Studion, Oswald und Johann Jakob Gabelkover, Jakob Frischlin, Charles Patin und einzelne Landbücher. Die Säkularisation und die weiteren Veränderungen im napoleonischen Zeitalter brachten dem Archiv umfangreichen Zuwachs an Urkunden- und Aktenbeständen, sowie einer Reihe von Handschriften verschiedener Klöster, die den Archivalien dieser Klöster zugeordnet blieben. In die Handschriftensammlung J 1 gelangten nur einzelne Stücke. So wurde die seit 1809 beim Kameralamt in Tübingen aufbewahrte ehemalige Bibliothek des Ritterkantons Neckar-Schwarzwald mit Sitz in Tübingen 1833/34 zu größeren Teilen dem Archiv zugesprochen und bereicherte den Bestand J 1 mit Werken von David Wolleber, Valentin Salomon von Fulda, sowie genealogischen Sammlungen. Als Spätfolge der Säkularisation tauschten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Archive der neuen Mittelstaaten untereinander solche Archivalien aus, die aus irgendwelchen Gründen in ihren Besitz gelangt waren, sich aber auf das Gebiet eines anderen Staates bezogen. Dem Bestand J 1 wurden vor allem nach einem 1878 mit dem Generallandesarchiv Karlsruhe durchgeführten Tausch eine Reihe von Handschriften eingefügt, namentlich Chroniken und Landbücher. 5. Besondere Aufgaben: Sammlung der Arbeiten von Archivaren und Hofhistoriographen Bei der Frage nach den besonderen Aufgaben des Handschriftenbestands im Hauptstaatsarchiv Stuttgart kann zunächst an die Feststellung angeknüpft werden, daß es sich früher wohl um einen Teil der Handbibliothek der Archivare handelte. Als solche ist die Sammlung ihr Werkzeug wie auch ihre Quelle, wenn es darum geht, Zusammenhänge zu erfassen oder darzustellen, die aus den jeweils herangezogenen Einzelakten selbst nicht direkt hervorgehen. Eine Handbibliothek hat immer die Tendenz, sich zur allgemeinen Sammlung auszuweiten. Ein Hauptanliegen der Archivare war es von Anfang an, in dieser Sammlung Arbeiten, die vorwiegend Archivalien des herzoglichen Archivs verwerten und damit eng mit dem betreuten Quellenmaterial verknüpft sind, zu sammeln und zu vereinigen. Zugang zum Archiv und seinen Schätzen hatten zunächst die Archivare selbst, darüber hinaus nur ein ausgewählter, enger Kreis von Personen, darunter die durch die Herzöge selbst beauftragten Hofhistoriker. Allein die Arbeiten dieses Personenkreises beruhten vorwiegend auf Quellenmaterial des Archivs. Deren Kollektaneen und Materialsammlungen konnten zugleich als eine Art Ersatzüberlieferung für solche Bestände benützt werden, die etwa in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges vernichtet oder verschleppt worden waren. Sie konnten helfen, das zurückgebliebene wie wiedergewonnene, oft zerstreute Material wieder zu ordnen, Lücken aufzuspüren und vielleicht zu schließen, um nach Möglichkeit den früheren Zustand zu rekonstruieren. Dieser Teil der Handschriftensammlung weist also besonders enge Verbindungen zu Archivbeständen auf. Er muß in Verbindung mit diesen Beständen benützt und ausgewertet werden, da die Aussagen in beiden Bereichen sich ergänzen oder gegenseitig erläutern. 6. Sammlung ergänzender Kollektaneen und Beiträge Auch Arbeiten zur Landesgeschichte, die nicht in direktem Kontakt mit dem Archiv entstanden waren, erschienen für eine Institution, die die wesentlichen Quellen zur Landesgeschichte verwahrt, von großem Interesse und wurden deshalb immer wieder in den Handschriftenbestand übernommen. Besonders erwähnenswert - abgesehen von nur abschriftlich überlieferten Arbeiten - sind die zahlreichen chronikalischen, landeskundlichen, oft gereimten Arbeiten von JAKOB FRISCHLIN (1556-nach 1621), dessen umfangreiche, weitschweifige Elaborate freilich weit hinter der Qualität von Werken seines Bruders NIKODEMUS FRISCHLIN (1547-1590) zurückbleiben; auch von diesem sind einzelne Stücke ins Archiv gelangt. Mehrere genealogische und landesgeschichtliche Arbeiten von JOHANN GEORG WALZ (1608-1658) kamen ebenfalls in die Sammlung J 1; teilweise wohl aus seinem Nachlaß. Walz begann als einer der ersten Historiker nach dem Ende des Dreißigjährigen Krieges mit der Darstellung der Geschichte Württembergs; er hatte den Krieg ganz erlebt und konnte zum Teil noch aus Quellen schöpfen, die heute nicht mehr zugänglich sind; seine Werke von freilich unterschiedlicher Qualität sind oft wichtige Überlieferungsträger. Eine wesentliche Bereicherung der Sammlungen des Archivs war 1702 der Erwerb des Nachlasses von JOHANN MARTIN RAUSCHER (1592-1655), von dem Teile dem Bestand J 1 eingefügt wurden. Rauscher, der wie Walz den Dreißigjährigen Krieg ganz erlebte und überlebte, ist nicht nur wegen seiner eigenen Arbeiten zur Geschichte und Genealogie von Bedeutung. Auch als Sammler und damit Bewahrer von Kollektaneen anderer Autoren machte er sich verdient Für die Geschichtsschreibung Württembergs besonders dankenswert erscheint, daß Rauscher »Unfridiana« sammelte. Die Kollektaneen von JOHANN BERNHARD UNFRIED (1589-1635), die bisher größtenteils nicht unter seinem Namen, sondern unter dem Rauschers verzeichnet waren, überliefern wichtige und vielfältige Nachrichten zur Landesgeschichte. Seine präzisen Angaben, das genaue Abwägen des Aussagewerts seiner Quellen, unterscheiden ihn von vielen Geschichtsschreibern seiner Zeit. Viele seiner Informationen bezog Unfried von Friedrich Rüttel (1579-1634). Aus späterer Zeit sind erwähnenswert die nachgelassenen Kollektaneen von GOTTFRIED DANIEL HOFFMANN (1719-1780), die vor allem Ulm und die Geschichte der Reformation behandelnden Sammelbände von KARL JÄGER (1794-1842) und Kollektaneen, die HEINRICH VOLZ (1791-1879) vorwiegend von Mitgliedern seiner Familie sammelte. Hinzu treten einige Sammlungen, die sich mit bestimmten Themen befassen, so der Sammelband (Hs 219) von JOHANN LEONHARD BERINGER (geb. 1594), der vor allem zeitgenössische Berichte über den Dreißigjährigen Krieg (besonders im Raum Mergentheim) vereinigt. Hierher gehört auch ein Teilnachlaß der Biberacher Familie von Pflummern. Seine bedeutendsten Teile sind die »Annales Biberacenses« (Hs 180) und die »Metamorphosis arcium et castrorum« (Hs 182-183) von JOHANN ERNST VON PFLUMMERN (1588-1635) sowie die Beschreibung der Reformation in Biberach aus katholischer Sicht durch HEINRICH VON PFLUMMERN (1475-1561). Nicht unerwähnt bleiben soll die Sammlung von NATALIE VON STETTEN-BUCHENBACH (geb. 1844) über »Stift Oberstenfeld und seine Damen« (Hs 276-280). 7. Der Handschriftenbestand als »arcanum« Um zu zeigen, warum der folgende Aufgabenbereich eine besonders ausführliche Darstellung verdient und erfährt, soll zunächst die Eigenart dieser Handschriftengruppe im Gesamtbereich nachmittelalterlicher Handschriften angedeutet werden. Diese entstanden in einer Zeit, als der Buchdruck sich endgültig durchgesetzt hatte. Deshalb stellt sich die Frage, warum ihr Inhalt nicht gedruckt wurde, warum dieser also nicht an die Öffentlichkeit kam, sondern im eher individuellen, verborgenen Bereich der handschriftlichen Überlieferung verblieb. Folgende Hauptgründe sind dafür zu nennen: 1. Die in den Handschriften überlieferten Texte sind nicht endgültig ausgeformt, noch unfertig. Sie eignen sich nicht für eine Buchveröffenthchung. Dies gilt für einen großen Teil der bisher erwähnten Kollektaneen, aber auch für Vorlesungsmanuskripte, Vorstufen später veröffentlichter Werke und ähnliche Arbeiten. Sie bieten für den Forscher oft reichhaltiges Quellenmaterial, ergänzen das historische Bild, das sich aus gedruckten Schriften ergibt, waren jedoch für eine weitere Verbreitung schlecht geeignet. 2. Die Handschriften tragen einen vorwiegend persönlichen Charakter. Sie beziehen sich auf eine Person, einen bestimmten Lebenskreis. Hier sind Tagebücher, Stammbücher, Gäste- und Willkommbücher, auch Kommersbücher u. a., daneben private Aufzeichnungen, aber auch persönliche Briefsammlungen oder Widmungsexemplare usw. zu nennen. Ihr Inhalt ist nicht für die Öffentlichkeit bestimmt, der Quellenwert jedoch oft hoch. 3. Die literarischen Texte sind zwar in sich abgeschlossen und zu einer selbständigen Bucheinheit geformt. Sie fanden aber kein allgemeineres Interesse, das die Kosten eines Druckes gerechtfertigt hätte. Sie wandten sich oft zunächst an einen begrenzten Interessentenkreis. Dies ist etwa bei zahlreichen Predigthandschriften, auch bei Ketzerliteratur, Geheimschriften usw. festzustellen. Vor allem fallen darunter historische und topographische Werke von vorwiegend lokaler oder landesgeschichtlicher Bedeutung, Familienchroniken, genealogische Werke, dazu naturwissenschaftliche Spezialschriften, philologisches Einzelschrifttum, unbedeutendere poetische Werke, Liederbücher, Gedichtsammlungen, Schuldramen und panegyrische Literatur. Auch hilfswissenschaftliche Werke, Erschließungshilfen und Sammelbände von Gutachten, aber auch von Akten und Urkunden, dazu Kataloge jeder Art, blieben wegen des fehlenden allgemeineren Interesses meist ungedruckt. Solche Schriften erschließen den Hintergrund, vor dem die gedruckte Literatur steht, die, besonders in früheren Jahrhunderten, oft einen wie immer auch zu bewertenden Auslesecharakter hat. Gerade bei einer Veränderung der wissenschaftlichen Fragestellungen, bisher gültiger, auslesender Kriterien, ist ein Rückgriff auf solches Material, soweit es erhalten ist, nützlich, um nicht zu sagen unumgänglich. 4. Die literarischen Werke enthalten künstlerischen Schmuck, der - bis ins 19. Jahrhundert - im Druck kaum wiedergegeben werden kann. Zu nennen sind hier alle Arbeiten, die farbige Illustrationen enthalten, im vorliegenden Bestand vor allem Wappenbücher, Chroniken mit Ortsbildern usw. Auch Bücher in besonders schöner Schrift und Ausführung, die als Widmungsexemplare einem Gönner gefertigt und übersandt wurden, galten bis in neueste Zeiten mehr als gedruckte Arbeiten. Schon der Umstand, daß sie nicht gedruckt werden konnten und wegen ihrer schönen Ausstattung als Rarissima gelten müssen, unterstreicht ihren Wert. 5. Eine besonders beachtenswerte Gruppe ungedruckt gebliebener Bücher enthält Texte, deren Verbreitung, aus welchem Grund auch immer, nicht erwünscht war. Die Erschließung solcher Texte bildet ein unentbehrliches Korrektiv zu den veröffentlichten Berichten und Werken. Sie zeigen das, was man lieber unbekannt lassen wollte: Geheimnisse des Staates oder unliebsame Meinungen, vorwitziges Räsonnement, Gegenbilder der Gesellschaft und Randgruppen, oft auch stilistisch oder inhaltlich mißglückte Ausführungen. 8. Thematische Schwerpunkte. Im Bestand J 1 sind zahlreiche Chroniken und Geschichten des württembergischen Hauses und Landes von den verschiedensten Autoren enthalten. Zeitlich reichen diese Arbeiten vom 16. bis ins 19. Jahrhundert. Die früheste abgeschlossene Chronik ist die hier abschriftlich überlieferte »Beschreibung« von SEBASTIAN KÜNG, zeitlich am Ende stehen unter anderem die Arbeiten von GÜNTHER ALBRECHT RENZ (1705-1767) und die darauf beruhende Geschichte von JOHANN GOTTLIEB SCHOTT (1751-1813). Zahlreich sind auch Schriften über einzelne Herzöge oder verschiedene historische Einzelereignisse in Württemberg. Eine weitere wichtige Gruppe sind die in vielfältigen Formen vertretenen Landesbeschreibungen: Landbücher in den verschiedensten Fassungen und Arten, Beschreibungen der Klöster, Beschreibungen und Chroniken über Einzelorte usw.. Vor allem die Landbücher verdienten eine eigene Untersuchung. Im vorliegenden Bestand sind zahlreiche Exemplare vom 16. bis ins 19. Jahrhundert enthalten. Sie spiegeln sowohl in der Entwicklung ihrer landesbeschreibenden, als auch der historischen Teile das langsame Zusammenwachsen Württembergs. Dieser Vorgang schlägt sich schon in ihrem äußeren Aufbau nieder. Der Bestand J 1 enthält auch zahlreiche Bände und Teile mit Akten, Verträgen, Gutachten, Urkunden, meist in Abschriften oder Auszügen; dazu Briefsammlungen sowie Regesten. Hinzu treten verschiedene juristische Abhandlungen, Rechts- und Verwaltungshandbücher, sowie Verfassungsgeschichten. Zu nennen ist noch eine Reihe von Militaria, darunter ein Buch mit Silhouetten von Angehörigen des Militärinstitutes Stuttgart um 1811 von Louis VON GAISBERG (HS 400). Auch eine Reihe anderer Handschriften enthält wertvollen Bildschmuck. Erwähnenswert sind ferner eine Reihe von Tagebüchern mit autobiographischen oder geschichtlichen Notizen, sowie Handschriften mit Gedichten, Reimchroniken, Komödien und Singspielen. Die Fülle aller vorhandenen Themen wie auch Gattungen und Formen kann hier nicht beschrieben werden. Abschließend sei aber auf drei bisher nicht erwähnte, besonders wertvolle oder eigenartige Handschriften hingewiesen: Hs 206 enthält ein TRADITIONSBUCH DES KLOSTERS BEBENHAUSEN vom Ende des 15. Jahrhunderts mit wichtigen Überlieferungen über dieses Kloster sowie den Zisterzienserorden, wie zur allgemeinen Geschichte der Zeit. Hs 76a-b enthalten die Aufzeichnungen von WILHELM SCHICKARD (1592¿1635) über seine kartographische Landesaufnahme Württembergs. Akten über HELLSEHERINNEN des 19. Jahrhunderts in Württemberg wurden in Hs 300 zusammengefaßt.
III. AUFBAU DER HANDSCHRIFTENBESCHREIBUNGEN: Die Anlage der Beschreibungen richtet sich nach den RICHTLINIEN HANDSCHRIFTEN-KATALOGISIERUNG der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Unterausschuß für Handschriftenkatalogisierung, in der Fassung von 1973. Sie beruhen auf den in Einzelpunkten genaueren Regeln von K. CHRIST und L. DENECKE (1958). Vorbild sind die neueren Handschriftenkataloge der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart. Band 2, 3 von J. AUTENRIETH (1963) enthält S. XV-XVIII ein Beschreibungsschema, das für alle Bände gültig ist; Ergänzungen etwa Band 2, 2, 1 von H. BOESE (1975) XIVf. Thematisch verwandte Handschriften wurden in Band 2, 5 von M. FISCHER (1975) und Band 2, 2,2 von W. IRTENKAUF U. A. (1975) beschrieben. Damit alle Informationen der möglichst knapp gehaltenen Beschreibungen ausgeschöpft werden können, wird das Beschreibungsschema in den hier verwandten besonderen Formen kurz dargestellt. Elemente der Beschreibungen Jede Beschreibung beginnt mit der SIGNATUR der Handschrift. Bei Zitaten sollte vor diese Ordnungszahl innerhalb des Bestandes ein Hinweis auf Lagerort und Bestand gesetzt werden (etwa: HStASt J 1 Nr.48g, Bd. IV, Bl 1797r). Sind Nummern nicht mehr besetzt, wird der heutige Lagerort des Stückes mit Signatur angegeben. Konnte die Handschrift nicht nachgewiesen werden, ist eine kurze Inhaltsangabe nach dem alten Repertorium (Hs 419) eingefügt. Es folgen ein oder mehrere KURZTITEL (Autor oder Sachtitel). Bei größeren Sammlungen bedeuten (Sammelhandschrift): alle Teile sind von einer Hand, (Sammelband): Teile von verschiedenen Händen sind zusammengebunden, (Sammelmappe): einzelne Teile sind lose in einer Mappe zusammengefaßt. Die folgende SCHLAGZEILE nennt frühere Signaturen (falls danach in Literatur zitiert wird). Die Angabe des Beschreibstoffs entfällt, da fast nur Papierhandschriften beschrieben werden. Es folgen: Anzahl aller Blätter (nach der in der Handschrift vorliegenden Zählung), Format des Buchblocks (Höhe x Breite in cm, der allgemeinen Maßeinheit), Entstehungsort und Datierung (Jahr oder Jahrhundert; hochgestellte Ziffern: Jahrhunderthälfte; in Klammern: Wasserzeichendatierung). Der erste Absatz enthält eine BESCHREIBUNG DES ÄUSSEREN, die kurz gehalten ist. Berücksichtigt werden Besonderheiten der Handschrift in folgenden Bereichen und etwa in folgender Reihenfolge: Beschreibstoff, Erhaltungszustand, Zusammensetzung, Einrichtung, Schriftart, (musikalische) Notationen, Zusätze, Auszeichnung, Bilder (soweit nicht Hauptinhalt der Handschrift), Einband (ohne Datierung: gleichzeitig), zum Binden benutzte Fragmente mit Inhalt (in Klammern: Beschreibung des Äußeren), abgegebene Teile der Handschrift. Ein zweiter Absatz enthält Angaben über die GESCHICHTE DER HANDSCHRIFT in chronologischer Reihenfolge: Wasserzeichendatierungen durch GERHARD PICCARD (bisher für etwa 10% der Handschriften durchgeführt), Schreiber, Herkunftsort, Leservermerke, datierte Glossen, Besitz- und Kaufeinträge, Vorbesitzer, Nennung in Katalogen, Ausleihvermerke, Signaturen, Erwerb, Zensurvermerke usw. Der dritte Absatz nennt LITERATUR zur gesamten Handschrift. Literatur zu Einzelfragen des Äußeren, der Geschichte, des Inhalts ist in den entsprechenden Abschnitten angeführt. Erwähnungen in bibliographischen Zusammenstellungen werden nur aufgenommen, wenn inhaltliche Aussagen damit verbunden sind. Alle Literaturangaben sind auf das bibliographisch unbedingt erforderliche Mindestmaß gekürzt. Die BESCHREIBUNG DES INHALTS erfolgt in der Regel in Einzelabschnitten für jeden in sich geschlossenen Text nach der Blattfolge in der Handschrift. Die Abschnitte haben folgenden Aufbau: Blattangabe (von - bis, falls nötig folgen ältere Zählungen von Teilen in Klammern), Verfasser (in KAPITÄLCHEN), Titel (in KAPITÄLCHENMINUSKEL). Vom Katalogbearbeiter ermittelte Angaben stehen in Winkelklammern < . ..> Nichtkursive Angaben wurden normalisiert. Wörtliche Zitate übernehmen buchstabengetreu die Textform in der Handschrift; übernommene Überschriften sind durch Anführungszeichen >. . .< gekennzeichnet, sie wurden nach Möglichkeit gekürzt. In Ausnahmefällen wurden Incipit und Explicit (durch ....... getrennt) aufgenommen. Wenn erforderlich, folgen eine nähere Kennzeichnung des Inhalts, Angaben zur Überlieferungsform (verwandt sind die im Autographenhandel üblichen Abkürzungen) und Sprache (falls nicht aus dem Titel ersichtlich). Bei gesondert aufgeführten Teilen von Texten steht die Blattangabe in Klammern. Die Angabe der (neuesten oder besten) Drucke geschieht gegebenenfalls unter Erwähnung der Sigle für die beschriebene Handschrift oder merklichen Abweichungen derselben von der Druckfassung. Literatur wird nur aufgenommen, wenn dies zur Bestimmung der Handschrift, des Textes oder des Autors unumgänglich ist. Nach Möglichkeit wird nur eine bibliographische Angabe gemacht, im Einzelfall auch zusammenfassend für Stücke verwandten Inhalts. Auf erschlossene Parallelüberlieferungen in Beständen des Hauptstaatsarchivs wie der Württembergischen Landesbibliothek wird verwiesen, um die Verzahnung der Bestände aufzuzeigen. Parallelen in Handschriften anderer Institutionen sind genannt, wenn nur durch sie Texte bestimmt werden konnten. Urkunden werden bei gesonderter Erwähnung als Kurzregest aufgenommen, ein Vollregest wird nur bei bisher unbekannten Stücken gegeben. Verweise bei Geschäftsschriftgut erfolgen nur auf Drucke oder Hauptausfertigungen. Zu Personen wurden, wenn ein Nachweis in Literatur möglich war, allein Geburts- und Sterbejahr in Klammern angegeben. Der Nachweis erfolgt bei der Erstnennung, die über den Index erschließbar ist. Leerseiten werden nicht aufgeführt, da bei nachmittelalterlichen Handschriften mit ihnen zu rechnen ist. Durchschossene Bände o. ä. werden bei der Beschreibung des Äußeren erwähnt. Sammlungen größeren Umfangs sind unter einem Gesamttitel zusammengefaßt. Bei zusammengesetzten Handschriften wie bei mehreren aufeinanderfolgenden Bänden mit verwandten Texten wird zunächst alles Gemeinsame beschrieben, dann die Besonderheiten der Teile. Bei umfangreichen Sammlungen von gleichartigem Material wurden zusammenfassende Beschreibungen gegeben. Einzeleinträge sind dann nur im Index aufgeführt. Solche Beschreibungen haben folgende Formen: 1. Katalogisierung nach Sachgruppen oder Gattungen (bezeichnet durch Großbuchstaben). Innerhalb der Sachgruppen kann eine Untergliederung nach Blattfolge, alphabetisch oder nach Daten erfolgen. Auch angewandt in Kombination mit: 2. Verzeichnung durch summarisch-zusammenfassende Inhaltsangaben.
ABKÜRZUNGEN UND SIGELN:
(A) Absender von Briefen, Aussteller von Urkunden usw.
Abb. Abbildung
abg. abgegangen
ADB Allgemeine Deutsche Biographie, Bd. 1-56 (1875-1912)
AGB Archiv für Geschichte des Buchwesens, Bd. 1 (1958) ff.
AH Analecta hymnica medii aevi, ed. G.M.Dreves, Cl. Blume et H. M. Bannister, Bd. 1-55 (1886-1922) (Angegeben sind Band, Nummer des Gesangs und Verszahl)
AK Die Amerbachkorrespondenz, hg. von A.Hartmann (und B.R.Jenny), Bd. 1 (1942) ff.
Altes Repertorium Ohne Angabe einer Bestandssignatur: Bisheriges Verzeichnis des hier katalogisierten Bestandes J 1, heute Hs 419
Alberti Alberti, Otto von, Württembergisches Adels- und Wappenbuch. Im Auftrag des württembergischen Altertumsvereins verfaßt von O. v. Alberti (und Anderen) Bd. 1-2 (1889-1916)
Anm. Anmerkung
Apc Apocalypsis
Apr. April
Aufl. Auflage
Aug. a) August, b) Augustana, Herzog -August - Bibliothek Wolfenbüttel
Ausg. Ausgabe
(B) Bildliche Darstellungen
Bar Baruch
Bd. Band
Beil. Beilage, Beilagen
(Ben.) Benutzer
Bernhardt Bernhardt, Walther, Die Zentralbehörden des Herzogtums Württemberg und ihre Beamten 1520-1629. Veröffentlichungen der Kommission für geschichtliche Landeskunde in Baden-Württemberg B 70-71 (1972), 2 Bände
bes. besonders
BHL Bibliotheca hagiographia latina antiquae et mediae aetatis ediderunt socii Bollandiani, Bd. 1-2 (1898-1901, 1911; = Subsidia hagiographica 6 und 12)
Binder Binder, Christian: Wirtembergs Kirchen- und Lehrämter, Bd.1-2 (1798-1800)
Bl (BU) Blatt (Blätter)
BMV Beata Maria virgo
Br. m. U. Brief mit Unterschrift: Von Schreiberhand geschriebener oder maschinenschriftlicher Brief mit eigenhändiger Unterschrift des Verfassers
Bü Büschel, Akteneinheit
BWFK Blätter für württembergische Familienkunde, Bd. 1 (1921) ff.
BWKG Blätter für württembergische Kirchengeschichte, Bd. 1 (1886) ff.
CIL Corpus Inscriptionum Latinarum, consilio et auctoritate academiae litterarum regiae Borussicae editum, Bd. 1 (1863) ff.
Cod. (cod.) Codex, Codices
Cod. hist. Codices historici, LBS; vgl. Heyd, Hss.
Cod. iur. Codices iuridici, LBS
Cod. math. Codices mathematici, LBS
Cod. milit. Codices militares, LBS
Cod. poet. (et phil.) Codices poetici (et philologici), LBS
Cod. Sal. Codices Salemitani, ÜB Heidelberg
Cod. theol. (et phil.) Codices theologici (et philosophici), LBS
CR Corpus Reformatorum, Bd. 1-89 (1834-1900)
d.Ä. der Ältere (Alte)
Dez. Dezember
d.h. das heißt
Di Dienstag
d.J. der Jüngere (Junge)
DiöcASchwab Diözesanarchiv von (aus) Schwaben, Bd.1-25 (1884-1907). Ab Bd.26~30 (1908 bis 1912) unter dem Titel: Schwäbisches Archiv
Diss. phil. (iur. etc.) Dissertation an der philosophischen (iuristischen etc.) Fakultät der Universität zu (folgt der Ortsname)
Do Donnerstag
Dr. Doktor
dt. deutsch, deutsche
E. Ende
(E) Empfänger von Briefen usw.
ebd. ebendort
E. Br. Eigenhändiger Brief
E. Br. m. U. Eigenhändiger Brief mit (eigenhändiger) Unterschrift
ed. ediert von (»edidit«)
Einblattdrucke Einblattdrucke des XV. Jahrhunderts. Ein bibliographisches Verzeichnis, hg. von der Kommission für den Gesamtkatalog der Wiegendrucke. Sammlung bibliothekswissenschaftlicher Arbeiten 35/36 (1914)
e. m. U. eigenhändig mit (eigenhändiger) Unterschrift
engl. englisch
(EO) Entstehungsort
Ersch-Gruber Allgemeine Encyclopädie der Wissenschaften und Künste ,.. hg. von J.S. Ersch und J.G.Gruber. I.Sektion, Bd. 1-99 (1818-1882); II.Sektion, Bd. 1-43 (1827 bis 1889); Ill.Sektion, Bd.1-25 (1830-1850)
etc. et cetera
f. (ff.) folgend (folgende)
Faber Faber, Ferdinand Friedrich, Die württembergischen Familienstiftungen, nebst genealogischen Nachrichten über zu denselben berechtigten Familien, Heft 1-24 (1843-1858, Heft 1: 21853); Nachdruck mit Berichtigungen von Adolf Rentschler (1940-1941); Nachträge, Heft 1 (1926) ff.; Namenregister zu den württembergischen Familienstiftungen von F.F.Faber, zusammengestellt von Max Cramer, (2 1940)
Fasz. Faszikel
FDA Freiburger Diöcesan -Archiv, Bd. 1 (1865) ff.
Febr. Februar
Fischlin Fischlin, Ludwig Melchior, Memoria theologorum Wirtenbergensium (1709/1710)
fl Gulden
Fol. a) Folio (2°); b) Blatt
Forts. Fortsetzung
Fr Freitag
frz. französisch
GAB Göppinger akademische Beiträge, hg. von Ulrich Müller, Franz Hundsnurscher und K. Werner Jauss, Nr. 1 (1969) ff.
geb. geboren
Gem. Gemeinde
gest. gestorben
GLA Generallandesarchiv (Karlsruhe)
Gn Genesis
Goovaerts Goovaerts, Leon A., Ecrivains, artistes et savants de l'ordre de Premontre. Dictionnaire bio-bibliographique, Bd. 1-4 (1899-1909, Neudruck 1971)
Grube, Landtag Grube, Walter, Der Stuttgarter Landtag 1457-1957. Von den Landständen zum demokratischen Parlament (1957)
GW Gesamtkatalog der Wiegendrucke, Bd. 1-8, 1 (1925-1940)
H. Heft
Hain Hain, Ludwig, Repertorium bibliographicum, Bd. 1-2 (1826-1838)
Haug-Sixt Haug, Ferdinand, Die römischen Inschriften und Bildwerke Württembergs von Haug und (Gustav) Sixt. 2. ergänzte und erweiterte Aufl. (1914)
HB (Iff.) LBS, Bestände der ehemaligen Hofbibliothek, vgl.: Die Handschriften der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart. 2. Reihe, Die Handschriften der ehemaligen Hofbibliothek Stuttgart, Bd. 1-6, 1 (1963-1975)
Hbr ad Hebraeos
Hermelink Die Matrikeln der Universität Tübingen. Im Auftrag der württ. Kommission für Landesgeschichte hg. von H. Hermelink (und Anderen), Bd. 1-3 und 2 Registerbände (1906-1954)
Heyd, Bibl. Bibliographie der württembergischen Geschichte. Im Auftrag der württ. Kommission für Landesgeschichte bearbeitet von W. Heyd (und Anderen), Bd. 1-11 (1895-1974)
Heyd, Hss. Heyd, Wilhelm, Die historischen Handschriften der königlichen öffentlichen Bibliothek zu Stuttgart. (Die Handschriften der Königlichen öffentlichen Bibliothek zu Stuttgart, erste Abteilung), Bd. 1-2 (1889-1891)
Hg. (hg.) Herausgeber (herausgegeben von)
HHStA Haus-, Hof- und Staatsarchiv (Wien)
Hl (hl) Heiliger (heilig)
holl. holländisch
Hs (Hss) Handschrift (Handschriften). Folgt nur eine Zahl, ist eine Hs des Bestandes HStA J 1 gemeint
HStA Hauptstaatsarchiv. Ohne Ortsbezeichnung: HStA Stuttgart
Jan. Januar
Jer Jeremias
Jg- Jahrgang
Jh. Jahrhundert (hochgestellte Zahlen geben die Jahrhunderthälfte an, z.B. 17. Jh.1)
Jöcher Jöcher, Christian Gottlieb, Allgemeines Gelehrten - Lexicon, Bd.1-4 (1750-1751)
Jöcher -Adelung Fortsetzungen und Ergänzungen zu Christian Gottlieb Jöchers Allgemeinen Gelehrten - Lexicon, worin die Schriftsteller aller Stände nach ihren vornehmsten Lebensumständen beschrieben werden von Johann Christoph Adelung (und Anderen), Bd. 1-7 (1784-1897)
Is Isaias
ital. italienisch
Kindler Kindler von Knobloch, Julius, Oberbadisches Geschlechterbuch, Bd. 1-3 (1898 bis 1919)
Kr. a) Kreis; b) Kreuzer
lat. lateinisch
LB Landesbibliothek
LBS Württembergische Landesbibliothek
Lc Lucas
Liliencron Liliencron, Rochus von, Die historischen Volkslieder der Deutschen vom 13. bis 16. Jahrhundert, Bd.1-4 (1865-1869) (zitiert wird Band und Liednummer)
lo links oben
Löffler, Weingarten Löffler, Karl, Die Handschriften des Klosters Weingarten. ZfB, Beiheft 41 (1912)
LtBStAnz Literarische Beilage zum Staatsanzeiger für Württemberg, 1875 ff.
LThK2 Lexikon für Theologie und Kirche, 2.Aufl., Bd.1-20 und Register (1957-1967)
lu links unten
Luther, WA D. Martin Luthers Werke. Kritische Gesamtausgabe (Weimarer Ausgabe), Bd.l bis 58 (1882-1948); Die deutsche Bibel, Bd. 1-12 (1906-1961); Tischreden, Bd.l bis 6 (1912-1921); Briefwechsel, Bd. 1-13 (1930-1968)
M. Magister
masch. maschinenschriftlich
MG Necr. Monumenta Germaniae historica, Necrologia (Bd. lff., 1888 ff.)
-SS - Scriptores in folio Bd. 1 (1826) ff.
- SS rer. Germ. NS - Scriptores rerum Germanicarum nova series, Bd. 1 (1922) ff.
MGG Die Musik in Geschichte und Gegenwart . . . hg. von Friedrich Blume. Bd. 1-14 (1949-1968) und 15ff. (Supplement, 1969ff.)
Mh Manuscriptum historicum, ÜB Tübingen
Mi Mittwoch
MIÖG Mitteilungen des Instituts für österreichische Geschichtsforschung 1 (1880) ff.
Mo Montag
mo Mitte oben
Moser, Wirt. Bibl. Moser, Johann Jacob, Wirtembergische Bibliothec oder Nachricht von allen bekannten gedruckt- und ungedruckten Schriften, welche das Herzogliche Haus oder Herzogthum Wirtemberg, oder einige Theile, oder Personen, derselbenbe treffen. Vierte Auflage mit Zusäzen und einer Vorrede von Hofrath (Ludwig Timotheus) Spittler in Göttingen (1796)
Mt Matthaeus
mu Mitte unten
m.U. mit Unterschrift
Müller, GÜ Müller, Karl Otto, Gesamtübersicht über die Bestände der staatlichen Archive Württembergs in planmäßiger Einteilung (Veröffentlichungen der württembergischen Archivverwaltung H. 2, 1937)
(N) Nachlaßteil(e)
NDB Neue deutsche Biographie. Hg. von der historischen Kommission bei der bayerischen Akademie der Wissenschaften. Bd. 1 (1953) ff.
NE Namenseintrag einer Person (oft mit Devise), folgt der Ort, eventuell Anzahl der Einträge und Datum
NF Neue Folge
Nov. November
Nr. Nummer
NWDB Pfeilsticker, Walther, Neues württembergisches Dienerbuch, Bd. 1-3 (1957-1974)
0 Oktav (8°)
o. oben
OAB .. . Beschreibung des (württembergischen) Oberamts. . .(folgt der Name). Hg. vom Königlichen statistisch-topographischen Bureau, 1824-1886. Neue Folge 1893-1930
o.D. ohne Datum
Ohr-Kober Württembergische Landtagsakten, hg. von der württ. Kommission für Landesgeschichte, I, 1: 1498-1515, bearbeitet von W.Ohr und E.Kober (1913)
o.J. ohne Jahresangabe
Okt. Oktober
0.0. u.D. ohne Ort und Datum
Pfaff, Quellen Pfaff, Karl, Die Quellen der altern wirtembergischen Geschichte und die älteste Periode der wirtembergischen Historiographie (1831)
Pfr. Pfarrer
Piccard, Kronenwasserzeichen Piccard, Gerhard, Die Kronen-Wasserzeichen. Veröffentlichungen der staatlichen Archivverwaltung Baden-Württemberg, Sonderreihe, Die Wasserzeichenkartei Piccard im HStA Stuttgart, Findbuch I (1961)
Piccard, Ochsenkopfwasserzeichen Piccard, Gerhard, Die Ochsenkopfwasserzeichen. Ebd., Findbuch II, 1.-3. Teil (1966)
Piccard, Turm-Wasserzeichen Piccard, Gerhard, Die Turm-Wasserzeichen. Ebd., Findbuch III (1970)
Piccard, Wasserzeichenkartei Piccard, Gerhard, Wasserzeichenkartei, HStA J 340
PL Patrologiae cursus completus ... Series Latina, accurante J.P.Migne, Bd. l (1844) ff.
Ps Psalmi
PU Pergamenturkunde
Q Quart (4°)
r (hochgestellt) recto, Vorderseite
REC Regesta episcoporum Constantiensium. Regesten zur Geschichte der Bischöfe von Konstanz, Bd. 1-5 (1895-1941)
Thieme - Becker Thieme, Ulrich - Becker, Felix, Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Bd. 1-37 (1907-1950)
u. a) und; b) unten
u.a. a) und andere (nach Namen); b) unter anderem
u.a. und ähnliches
u.a.m. und anderes mehr
ÜB Universitätsbibliothek
u.ö. und öfter
(US) Unterschrift
usw. und so weiter
(V) Vorbesitzer
v (hochgesstellt) verso, Rückseite
Veröff. Veröffentlichung(en)
Verz. Verzeichnis
vgl. vergleiche (Verweise auf Stücke außerhalb des Handschriftenbestandes HStA J 1)
Vjh Vierteljahrshefte
Vorders. Vorderseite
(W) Wappen
Walther, Initia Walther, Hans, Carmina medii aevi posterioris latina. I. Initia carminum ac versuum medii aevi posterioris latinorum (1959, 21969) (zitiert nach Nummern)
Walther, Proverbia Walther, Hans, Carmina ... II. Proverbia sententiaeque latinitatis medii aevi, Bd. 1-5 (1963-1967) (zitiert nach Nummern)
Weyermann I Weyermann, Albrecht, Nachrichten von Gelehrten, Künstlern und andern merkwürdigen Personen aus Ulm (1798)
Weyermann II Weyermann, Albrecht, Neue historisch-biographisch-artistische Nachrichten von Gelehrten und Künstlern, . .. Fortsetzung der Nachrichten von Gelehrten .. . aus Ulm (1829)
W. Franken Zeitschrift des historischen Vereins für Württembergisch Franken 1-10, 3 (1847 bis 1878), sowie Württembergisch Franken NF 1 (1882) ff.
WJbb Württembergisches Jahrbuch (Württembergische Jahrbücher) für vaterländische Geschichte, Geographie, Statistik und Topographie (o.a.), 1818ff.
WR Württembergische Regesten von 1301-1500. I. Altwürttemberg, Bd. 1-3 (1916 bis 1940) (= Bestand HStA A 602)
WUB Wirtembergisches Urkundenbuch, Bd. 1-11 (1849-1913) (zitiert nach Nummern)
Württ. (württ.) Württemberg, württembergisch usw.
WVJH Württembergische Vierteljahrshefte für Landesgeschichte, Jg. 1-13 (1878-1890), NF Jg. 1-42 (1892-1936); fortgesetzt als ZWLG
z.B. zum Beispiel
Zeidler Zeidler, Johann Heinrich, Großes, vollständiges Universallexicon aller Wissenschaften und Künste, Bd. 1-64 (1732-1750), Supplement Bd. 1-4 (1751-1754)
ZfB Zentralblatt für Bibliothekswesen 1 (1884) ff.; dazu Beihefte 1, lff.
ZGO Zeitschrift für Geschichte des Oberrheins Bd.l (1850) ff. (NF Bd.l (1886) ff.)
ZKG Zeitschrift für Kirchengeschichte, Bd.l (1877) ff. (NF Bd.l (1920) ff.)
ZI. Zeile, Zeilen
ZWLG Zeitschrift für württembergische Landesgeschichte, Jg. 1 (1937) ff. (Neue Folge von WVJH)
424 Nummern (+ 1 lfd. m Vorarbeiten Klein)
Bestand
Die Handschriften der Sammlung J 1 im Hauptstaatsarchiv Stuttgart beschrieben von Michael Klein, Wiesbaden : Harrassowitz, 1980. - 560 S. + 1 Nachtragsheft (Die Handschriften der Staatsarchive in Baden-Württemberg