Auf unserer Webseite werden neben den technisch erforderlichen Cookies noch Cookies zur statistischen Auswertung gesetzt. Sie können die Website auch ohne diese Cookies nutzen. Durch Klicken auf „Ich stimme zu“ erklären Sie sich einverstanden, dass wir Cookies zu Analyse-Zwecken setzen. Sie können Ihre Cookie-Einstellungen hier einsehen und ändern.
Kirn, Altes Archiv (Bestand)
Anmelden
Um Merklisten nutzen zu können, müssen Sie sich zunächst anmelden.
Archiv der Evangelischen Kirche im Rheinland (Archivtektonik) >> 4KG Kirchengemeinden >> 4KG 060B Kirn
Bestandsbeschreibung: In der bereits 841 erstmals erwähnten Stadt Kirn, Hauptort der Wildgrafschaft, wurde 1467 ein Kollegiatstift für vier Kanoniker errichtet, das die Stadtkirche zu besetzen hatte. Schon 1540 wandten sich die meisten Kanoniker der Reformation zu. Einer von ihnen, der bereits in Wittenberg studiert hatte, wurde der erste evangelische Pfarrer von Kirn. 1555 führten die Wild- und Rheingrafen auch amtlich die Reformation ein. Zum Amtsbereich des Kirner Pfarrers zählten nicht nur die Außenorte Hahnenbach und Sulzbach, 1557 wurde ihm auch die Aufsicht über die anderen wild- und rheingräflichen Pfarreien übertragen und er führte fortan den Titel Superintendent. Es wurde daher ein zweiter Pfarrer in Kirn angestellt, Kaplan oder Diakonus genannt. 1681-97, als Ludwig XIV. die Kyrburg besetzte und die Kyrburger Linie katholisch wurde (1688), gab es Versuche, den Katholizismus wieder durchzusetzen. Die Kirner Kirche diente seitdem bis 1891 beiden Konfessionen als Simultankirche. Das in die Zeit um 1100 zurückreichende, ursprünglich dem Hl. Pankratius geweihte Gotteshaus wurde 1680 (Chor), 1895 (Langhaus) und zuletzt 1992/93 (Innenausstattung) erneuert. Die evangelische Kirchengemeinde blieb bis zur Einführung der Union lutherisch. Am 1.4.1952 wechselte Füllmannsmühle von Kirn nach Becherbach (KK Meisenheim), am 1.4.1961 Kallenfelserhof zur Gemeinde Hennweiler. Am 1.1.1972 wurde Meckenbach der Gemeinde Kirn eingegliedert. Am 1.1.1975 schließlich kam Kallenfels von Hennweiler zu Kirn, Hahnenbach wech-selte zu Hennweiler, das mit seiner Filiale Oberhausen zur Kirchengemeinde Hennweiler-Oberhausen wurde. Der ältere Bestand des Archivs der Kirchengemeinde Kirn (Altes Archiv) wurde 1890 vorübergehend als Depositum an das Staatsarchiv (heute Landeshauptarchiv) Koblenz abgegeben und dort verzeichnet. Der Bestand umfasst 44 Urkunden aus einem Zeitraum von 1325-1711 sowie gut 200 Akten und Amtsbücher, darunter Pfarrstellenakten ab 1553, Vermögen ab 1487, Bauwesen und Religionsstreitigkeiten ab 1600, Schulwesen ab 1563. Das seit Ende des 19. Jahrhunderts angefallene Schriftgut (Neues Archiv) mit einigen älteren, bis ins 17. Jahrhundert zurückreichenden Stücken, wurde 1973/74 in einem Lehrgang für Archivordner in Meisenheim nach dem seinerzeit gültigen Registraturplan der Evangelischen Kirche im Rheinland geordnet und verzeichnet, einige Akten und Amtsbücher dabei aus dem Alten in das Neue Archiv einsortiert. Das 1890 in Koblenz für den alten Bestand aufgestellte Repertorium wurde wörtlich in das neue Findbuch für beide Bestände übernommen. Ein Schwerpunkt des Neuen Archivs mit einer sehr breiten Überlieferung liegt auf dem Rechnungswesen und den Amtsbüchern. 2021 wurden die 2005 zur dauerhaften Aufbewahrung von der Evangelischen Archivstelle Boppard übernommenen Bestände erneut durchgesehen, das Findbuch entsprechend überarbeitet und retrokonvertiert. Altes und Neues Archiv umfassen insgesamt 539 Verzeichnungseinheiten, die in 89 Archivkartons verpackt sind. Literatur: Bericht über die Wirksamkeit des Kirner Vereins der evangelischen Gustav-Adolf-Stiftung, Koblenz 1846-1921; Biundo, Georg, Berthold Liernur, Pfarrer zu Kirn, in: Monatshefte für rheinische Kirchengeschichte 23 (1929), S. 92; Cauer, Karoline, 400 Jahre Kirn, Bad Kreuznach 1980; Evangelisches Gemeindezentrum Kirn. Erinnerung an Bau und Einweihung 1986-1988, Kirn [1988]; Glaser, Friedrich, Akten zur Einführung des Simultaneums in Kirn a. d. Nahe. Zugleich ein Beitrag zur Einführung der Simultaneen am Oberrhein, in: Monatshefte für rheinische Kirchengeschichte 3 (1909), S. 161-179; Ders., Examen und Ordination eines Diakonus in Kirn im Jahre 1657, in: Monatshefte für rheinische Kirchengeschichte 4 (1910), S. 369-374; Ders., Pfarrer-Verzeichnis der evangelischen Gemeinde Kirn, in: Monatshefte für rheinische Kirchengeschichte 6 (1912), S. 25-32, 39-50; Hauth, Ulrich, Die Stadt Kirn und ihr Umland. Zur neueren Geschichte einer Region an der mittleren Nahe (Heimatkundliche Schriftenreihe des Landkreises Bad Kreuznach 34), Bad Kreuznach 2005; KABl 1952, S. 42; KABl 1961, S. 79; KABl 1972, S. 51; KABl 1975, S. 31; Küstner, Kurt Herbert / Hornemann, Paul, Einwohnerbuch Stadt Kirn 1544-1900, Kirn 1995; „Liebe Vereinsgenossen!“ Evangelischer Verein der Gustav-Adolf-Stiftung, Kirner Zweig-Verein, Pfeffelbach 1919-1930; Peitz, Eduard, Evangelische Kirche Kirn/Nahe, Kirn 1975; Penningroth, Oskar, Beiträge zur Pfarrergeschichte von Kirn im 16. und 17. Jahrhundert, in: Monatshefte für rheinische Kirchengeschichte 25 (1931), S. 49-60, 288; Rosenkranz, Evangelisches Rheinland, Bd. 1, S. 565f. Ergänzende Bestände: 1OB 008 (Ortsakten); 3 MB 016B (Kirchenkreis Sobernheim); 4KG 061B (Meckenbach)
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.