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Hypothekenschuld, Zwangsvollstreckung
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Enthält: Vor dem Kerpener Gericht, Caspar Friedrich Hansonis, Schultheiß, und den Schöffen Johann Mausbach, Arnoldt Wirdtz, Michael Hamecher, Michael Sieger, Bernhardt Schmitz und Michael Jaixen hatte am 6.1.1665 der Rittmeister Johann Jacob von Wamerodt für sich und seine Frau Gertrud von Lyskirchen beim Kloster St. Gertrud in Köln auf dem Neumarkt ein Kapital von 200 Rtlr zu 5 % Zinsen jährlich aufgenommen und dafür etliche seiner Ländereien in der Herrschaft Kerpen zu Unterpfändern gesetzt. Schultheiß Hansonis als Pächter dieser Güter hatte sich verpflichtet, die jährlichen Pensionen zu zahlen. Da die Erben der Witwe des Schultheißen Hansonis nun schon längere Zeit sich unwillig zeigen, diese Pensionen für das Kapital zu zahlen, bittet der Kellner von St. Gertrud, J.H. Nideggen, im Namen der Klosterfrauen um Zwangsvollstreckung. Er reicht die Obligationsurkunde (in Abschrift) ein und stellt dazu die Rechnung auf: Zur Hauptsumme von 200 Rtlr kommen 70 Rtlr an Pensionen, 10 Rtlr für Reisekosten nach Kerpen, um zu verschiedenen Malen die Schuld einzufordern, 2 Rtlr Gebühren für ein Schreiben im Jahr 1682 an den Freiherrn [von der Vorst] zu Lombeck [den damaligen Drossart], um eine Mahnung an die Witwe Hansonis auszustellen, dazu 48 Rtlr Valuta (= Gebühren für den Wechselbrief) - nach dem derzeitigen Kurs 24 per 100 - insgesamt also 330 Rtlr. Die Angelegenheit wurde am 24.7.1692 zunächst außergerichtlich verhandelt. Das Gericht verhängte offensichtlich, wie von den Klägern gefordert, Sequester auf die Ländereien (siehe Gebührenabrechnung auf der Rückseite von Beilage 1).
Schriftstücke: 4
Archivale
Hamecher - Michael, Schöffe 1692
Hansonis - Caspar Friedrich
Jaixen - Michael, Schöffe 1692
Lyskirchen, Gertrud von, Frau des J.J. von Wamerodt
Mausbach - Johann, Schöffe 1692
Nideggen, J.H., Kellner von St. Gertrud in Köln
Schmitz, Bernhardt, Schöffe 1692
Sieger - Michael, Schöffe 1692
Vorst zu Lombeck, von der, Drossart
Wamerodt, Johann Jacob von, Rittmeister
Wirtz - Arnold, Schöffe 1692
Köln - St. Gertrud, Dominikanerinnenkloster am Neumarkt
Gebühren, Schreib-
Geldwert
Hypothekenschuld
Kostenaufstellung
Obligationsvertrag
Reisekosten
Sequester
Valuta = Gebühren für einen Wechselbrief
Zwangsvollstreckung
Angaben zum entzogenen Vermögen
Sonstige Angaben
BZK-Nr.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.
