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Genealogica (Bestand)
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Sächsisches Staatsarchiv (Beständegliederung) >> 13. Sammlungen >> 13.01 Sammlungen zur Personen- und Familiengeschichte
15. Jh. - 20. Jh.
Geschichte: Der 1835 als Genealogica im Geheimen Rat (ehemalige III. Abteilung) verzeichnete Bestand zur Geschichte fürstlicher, adeliger und bürgerlicher Familien und Personen wurde seit der Mitte des 19. Jahrhunderts, vor allem durch Archivdirektor Karl von Weber, um ein Vielfaches erweitert. Sowohl personen- und familienbezogene Akten, als auch Einzelvorgänge und Schriftstücke aus Akten, die für Kassationen vorgesehen waren, bereicherten ihn. Später erfolgte die Herauslösung der genealogischen Sammlung aus dem Geheimen Rat und die Aufstellung als eigenständige Sammlung, die laufend ergänzt wurde. Sie beinhaltet vor allem Unterlagen aus der Landesregierung, dem Oberhofgericht, dem Finanzarchiv, der Oberrechnungskammer, Ämtern und Amtsgerichten. Darüber hinaus sind Schriften aus dem Nachlass des Prinzen Xaver und über 100 Stammtafeln, die auf einer Leipziger Auktion erworben werden konnten, dem Bestand zugeordnet.
Inhalt: Personen und Familien A - Z.- Findbuch und Verzeichnisse 19. / 20. Jh.- Unterlagen verschiedener Familien.
Ausführliche Einleitung: In einem an das Gesamtministerium gerichteten Tätigkeitsbericht des Sächsischen Hauptstaatsarchivs auf das Jahr 1854 findet sich die folgende Bemerkung des Direktors Karl von Weber: "Bei der Revision der zu caßierenden Acten habe ich seit längerer Zeit diejenigen einzelnen Schriften, die sich auf adlige Familien bezogen, zurückgelegt, um den Grund zu einer genealogischen Sammlung zu bilden."1 Dabei handelte es sich sowohl um vollständige Akten, als auch um Vorgänge und einzelne Schriftstücke, die aus dem Registraturzusammenhang der zu kassierenden Bände herausgelöst wurden. Zum damaligen Zeitpunkt wies die Sammlung bereits den beträchtlichen Umfang von vierzig Locaten (Fächern) auf, und die Direktion des Archivs hatte sich bisher auf Grund anderer wichtiger Aufgaben nicht in der Lage gesehen, die ungeordneten Dokumente durch einen Archivbeamten in eine entsprechende Systematik bringen zu lassen. So war es dem Anerbieten des Kammerherrn Victor Carl von Carlowitz-Maxen, einem seit Jahren auf genealogischen und heraldischen Gebiet wissenschaftlich arbeitenden Archivbenutzer, zu verdanken, dass die Sammlung mit Umsicht und Fachkenntnis in eine Ordnung gebracht werden konnte, die eine Benutzung ermöglichte. Weber schreibt dazu: "…es ist dadurch eine über 3000 Familien umfassende Sammlung gewonnen worden, die in ihrer Art schwerlich in einem anderen Archiv zu finden sein wird und für die Zukunft nicht nur den jetzt wieder zahlreicher werdenden Liebhaber genealogischer Forschungen reiche Ausbeute geben wird, sondern auch schon jetzt bei archivalischen Erörterungen über Standesverhältniße p.p. mit wesentlichem Nutzen gebraucht werden konnte."2
Soweit es sich rekonstruieren lässt, beinhaltet der Bestand vor allem Unterlagen aus der schriftlichen Überlieferung der Landesregierung, des Oberhofgerichts, des Finanzarchivs, der Oberrechnungskammer, zahlreicher Ämter und Amtsgerichte. Aus der zum Bestand 10024 Geheimer Rat (Geheimes Archiv) gehörenden Sachgruppe "Genealogica", oftmals fälschlicherweise mit dem vorliegenden Bestand gleichgesetzt, gelangte nur ein kleiner Teil der Akten in die Sammlung. Darüber hinaus sind Schriften aus dem Nachlass des Prinzen Xaver von Sachsen und über 100 Stammtafeln, die auf einer Leipziger Auktion erworben werden konnten, zugeordnet. Nicht zuletzt hat auch Kammerherr von Carlowitz-Maxen zur Bereicherung der Sammlung beigetragen, indem er eine große Anzahl von Autographen aus seinem Privatbesitz dem Hauptstaatsarchiv überließ.
War die Sammlung vom Grundsatz her zunächst auf die Erfassung adeliger Geschlechter ausgelegt, so haben in späterer Zeit jedoch auch zahlreiche bürgerliche Personen und Familien Aufnahme gefunden. Bis in die Gegenwart hinein werden dem Bestand weitere Dokumente, insbesondere Schenkungen von Privatpersonen oder sonst nicht zuzuordnende Schriftstücke mit personen- oder familienbezogenem Inhalt, hinzugefügt.
Der momentane vorläufige Erschließungsstand besteht überwiegend in der Auflistung der Namen in alphabetischer Reihenfolge als Ergebnis einer Revision, die im Verlauf der 2004 durchgeführten Verpackungsarbeiten erfolgte. Die Beseitigung von Unzulänglichkeiten, sowohl bei der Schreibweise von Namen als auch bei der Zuordnung von Dokumenten, bleibt einer späteren Bearbeitung vorbehalten. Bei Ansetzung der Namen blieben die zu Personen und Familien gehörenden Präfixe grundsätzlich unberücksichtigt, auf die Nennung des deutschen Adelsprädikates "von" wurde in der Regel verzichtet.
Im Rahmen von Projektarbeiten sind seit dem Jahr 2001 am Institut für Geschichte der Technischen Universität Dresden die Unterlagen der Familien von Metzsch, von Polenz und von Schönberg in Form einer Einzelblattverzeichnung erschlossen worden. Die Ergebnisse dieser Arbeiten liegen als Datenbankausdruck im Hauptstaatsarchiv vor.Literatur:
Aus der Fülle genealogischer Publikationen, sollen nur zwei Standardwerke genannt werden. Weitere Recherchemöglichkeiten sind anhand des computergestützen Bibliotheksprogramms möglich.
Hueck, Walter von (Hauptsachbearbeiter): Adelslexikon. Bd. 1- 16. Limburg an der Lahn: Starke, 1972ff.1 Hauptstaatsarchiv Dresden, 10697 Gesamtministerium, Nr. 1003, Bl. 273ff.
