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Bundesarchiv (Archivtektonik) >> Deutsche Demokratische Republik mit sowjetischer Besatzungszone (1945-1990) >> Verteidigung >> Ministerium für Nationale Verteidigung und Nationale Volksarmee >> Nationale Volksarmee >> Grenzpolizei und Grenztruppen
1964-1990
Geschichte des Bestandsbildners: Aufstellung: 01. März 1957 lt. Befehl Nr. 04/57, 08/57 und 11/57 Minister des Innern
Umunterstellung: 01. April 1962 lt. Befehl Nr. 85/61 Minister für Nationale Verteidigung, Anordnung Nr. 25/62 Chef Grenztruppen zum Kommando der Grenztruppen
01. Dezember 1971 lt. Befehl Nr. 138/70, Befehl 69/70 Chef Grenztruppen zum Grenzkommando NORD
Standort : Grabow
Unterstellung : Grenzkommando Nord
Auflösung: 01.08.1989 lt. Befehl Nr. 58/89 des Ministers für Nationale Verteidigung und Nr. 37/89 des Chefs der GrenztruppenT
Ehrenname : 01. März 1974 "Robert Abshagen"
Struktur 1962:
. Stab
. Bedienungseinheiten
. Einheiten der Gefechtssicherung: Nachrichtenkompanie
Pionierzug
Gruppe für chemische und radiologische Aufklärung
. Gefechtseinheiten: - I. Grenzbataillon, Neuhaus
1. Grenzkompanie, Bleckede
2. Grenzkompanie, Vockfrey
3. Grenzkompanie, Bitter
4. Reservekompanie, Haar
- II: Grenzbataillon, Lenzen
5. Grenzkompanie, Rüterberg
6. Grenzkompanie, Mödlich
7. Grenzkompanie, Wustrow
8. Reservekompanie, Lenzen
- III. Grenzausbildungsbataillon mit 2 Ausbildungskompanien in Dömitz, Unteroffiziersausbildungskompanie in Wilkendorf
Bootsgruppe, Dömitz, mit Sicherungszügen
Sicherungszug Kontrollpassierpunkt Cumlosen
Mit der Umstrukturierung der Grenztruppen 1971 traten strukturelle Veränderungen in Kraft. Das Grenzregiment-8 wurde mit Wirkung vom 20. Apr. 1971 neu formiert:
- Stab, Grabow
- Pionierkompanie-8, Schwartow
- Nachrichtenkompanie-8, Grabow
- Kraftfahrzeugzug, Grabow
- Lager
- Regiments-Medizinischer Punkt
- Instandsetzungszug, Grabow
- Lager und Werkstatt
- I. Grenzbataillon, Nostorf, mit 1. - 4. Grenzkompanie (Zweedorf, Horst, Bahlen, Haar)
- II. Grenzbataillon, Dömitz, mit 5. - 8. Grenzkompanie (Kaarssen, Tripkau, Wootz, Gandow)
1.4.1962 Bef. 85/61 MfNV, AO 25/62 CGT Auflösung: 1.8.1989 Bef. 58/89 MfNV Das Grenzkommando Nord wurde am 29. Febr. 1971 auf Befehl des Ministers für Nationale Verteidigung Nr. 138/70 vom 27. Okt. 1970 aufgestellt. Der Standort war zunächst Kalbe/Milde und Beetzendorf. Nach Fertigstellung der Kasernen in Stendal verlegte das Grenzkommando nach dort. Nach Auflösung der Grenzbrigaden führte das Grenzkommando folgende Grenzregimenter direkt: Grenzregiment 6 Schönberg, Grenzregiment 8 Grabow,Grenzregiment 20 Blankenburg, Grenzregiment 23 Gardelegen, Grenzregiment 24 Salzwedel, Grenzregiment 25 Oschersleben, Grenzausbildungsregiment 5 Perleberg, Grenzausbildungsregiment 7 Halberstadt Mit der Neuformierung der Grenzkommandos wurden auch die Politabteilungen neu aufgestellt. Im Gegensatz zu den Teilstreitkräften der NVA, wo die Ebene Truppenteil nicht über Politabteilungen verfügte, wurden bei den Grenztruppen solche eingerichtet. Der Leiter der Politabteilung war als Parteifunktionär der SED dem Leiter der Politischen Verwaltung des Kommandos der Grenztruppen unterstellt und rechenschaftspflichtig. Er war zugleich Stellvertreter des Kommandeurs und diesem gegenüber für die politische Arbeit mit dem gesamten Personalbestand verantwortlich. Die Politabteilung führte auch die Grundorganisationen der SED - nur diese Partei war in den bewaffneten Kräften der DDR zugelassen - die Jugendorganisation (FDJ), die Gewerkschaftsorganisation sowie die Armeesportvereinigung "Vorwärts". Die letzten drei Organisationen galten als formell selbständig. Mit Hilfe ihrer Satzungen wurde die Führung durch die Politorgane faktisch durchgesetzt.
Inhaltliche Charakterisierung: Überlieferung:
- Befehle des Kommandeurs, 1965-1981;
- Anordnungen des Kommandeurs, 1964-1984;
- Dienstbesprechungen, 1972-1982;
- Analysen über die Kaderarbeit, 1971-1978
- Finanzökonomie, 1974-1984;
- Organisation und Führung der Grenzsicherung, 1963-1983;
- Ergebnisse der Grenzsicherung, 1962-1981;
- Zusammenwirken mit anderen bewaffneten Organen und örtlichen Behörden, 1965-1986;
- Auskunftsdokumente über Grenzübergangsstellen, 1973-1977;
- Pionier-, signal- und nachrichtentechnischer Ausbau der Staatsgrenze, 1974-1980;
- Grenzdurchbrüche, 1963-1983;
- Übergabe/Übernahme der Dienstgeschäfte, 1965-1978;
- Fahnenfluchten, 1965-1972;
- Chronik, 1962-1983;
- Truppengeschichte, 1946-1980;
- Überprüfung der Gefechtsbereitschaft, 1972-1982;
Vorarchivische Ordnung: Im Kommando der Grenztruppen der DDR in Pätz wurde das Verwaltungsarchiv der Grenztruppen eingerichtet.
Das Verwaltungsarchiv war ein Zwischenarchiv und hatte die Aufgabe die Unterlagen aus den Registraturen der zum Bereich der Grenztruppen gehörenden Dienststellen zu sichten, zu übernehmen, zu bewerten und für die Benutzung, vor allem für dienstliche Zwecke, bereitzustellen.
Die Aktenbildung erfolgte bereits bei den Registraturbildnern auf der Grundlage des Einheitsaktenplanes, K 10/3/001, der für alle Dienststellen der Nationalen Volksarmee verbindlich war. Für die Übergabe des Schriftgutes an das Verwaltungsarchiv galten die militärischen Bestimmungen über das Militärarchivwesen sowie die Bestimmungen über Wachsamkeit und Geheimhaltung.
Die Provenienzstellen waren angehalten das Schriftgut, das seinen Wert für die unmittelbare Aufgabenerfüllung verloren hatte, an das Verwaltungsarchiv zu übergeben.
Der Einheitsaktenplan legte gleichzeitig auch die Aufbewahrungsfristen der Schriftstücke fest.
Diejenigen Unterlagen, die für eine längerfristige Aufbewahrung vorgesehen waren und vor allem die Entwicklung der Grenztruppen widerspiegelten, wurden nach 10 Jahren in das Militärarchiv der DDR, dem zuständigen Archiv, abgegeben.
Im Verwaltungsarchiv erhielten die Akten eine Archivsignatur und wurden nach der Bewertung und Verzeichnung numerisch fortlaufend im Magazin eingelagert .
Im Militärarchiv der DDR erfolgte eine tiefere Verzeichnung und die Akten erhielten eine neue Signatur.
Infolge der Vereinigung der beiden deutschen Staaten 1990 wurde das Militärarchiv der DDR vom Bundesarchiv übernommen und der Abteilung Militärarchiv zugeordnet. Die Unterlagen des Verwaltungsarchivs der Grenztruppen der DDR verblieben bis zur Auflösung des Militärischen Zwischenarchivs im Jahre 1995 in Potsdam, kamen zwischenzeitlich zum Zecke der Auswertung durch die Staatsanwaltschaft Berlin in das Bundesarchiv Berlin und wurden 1999 dem Bundesarchiv-Militärarchiv in Freiburg zugeführt.
Die Zusammenführung der Teilbestände vom Militärarchiv der DDR und dem Verwaltungsarchiv der Grenztruppen der DDR sowie eine neue Tektonik im Bundesarchiv-Militärarchiv machte eine Neuordnung der Bestände notwendig.
Archivsignatur des Verwaltungsarchivs der Grenztruppen: VA-06-...
Archivsignatur des Militärarchivs der DDR: GT ...
Archivsignatur des Bundesarchivs-Militärarchiv: DVH 49-2/... .
Politabteilung Grenzregiment-8 DVP 44-1:
Die Akten der Politorgane wurden durch das Archiv der Grenztruppen in Pätz erfaßt und registriert und von dort an das Militärarchiv Potsdam übergeben. Die Unterlagen sind nur zum Teil erschlossen, noch nicht in die Datenbank eingegeben und müssen noch unter Potsdam-Signaturen VA-P-06/ GT-P/ bzw. unter der Signatur des Verwaltungsarchivs P ... bestellt und zitiert werden.