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Oberbürgermeister (Bestand)
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Stadtarchiv Münster (Archivtektonik) >> Archive der Stadt Münster >> Verwaltungsarchiv ab 1945 >> Oberbürgermeister, Oberstadtdirektoren, Dezernate
1924 -
Laufzeit: 1946-2002 Inhalt: Lebensdaten der Oberbürgermeister ab 1945 Fritz Carl Peus (Oberbürgermeister 15. April bis 15. Juni 1945) Geboren am 9. September 1871, studierte Fritz Carl Peus nach dem Abitur Rechtswissenschaften. Nach dem juristischen Vorbereitungsdienst wurde er am 17. Mai 1898 als Rechtsanwalt beim Amts- und Landgericht Münster zugelassen. Peus war schon 1905 für die Zentrumspartei in den münsterischen Rat gewählt worden. In den wirtschaftlich schwierigen Jahren 1929 bis 1933 bekleidete er das Amt des Stadtverordnetenvorstehers. Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung seiner Ämter enthoben, stellte sich Justizrat Peus im Frühjahr 1945 erneut zur Verfügung und übernahm vom 15. April bis zum 15. Juni 1945 das Amt des ersten geschäftsführenden Oberbürgermeisters der Stadt Münster. Nach Einführung der Ämterteilung in Oberbürgermeister und Oberstadtdirektor übergab Peus das Amt an Dr. Karl Zuhorn. Justizrat Fritz Carl Peus starb am 17. Dezember 1950. Karl Zuhorn (Oberbürgermeister 1931 bis Mai 1933, Juni 1945 bis April 1946) Siehe Bestand Oberstadtdirektor. Wilhelm Reiner Siehoff (Oberbürgermeister 24. April1946 bis 21. Oktober 1946, 29. Oktober 1951 - 20. November 1952) Der am 5. Juli 1881 in Vreden geborene Germanist und Pädagoge - er war unter anderem als Lehrer und Rektor am Ratsgymnasium tätig - gehörte der Zentrumspartei an. Er wurde durch die britische Militärregierung im Jahr 1946 zum Nachfolger von Karl Zuhorn als Oberbürgermeister ernannt. Er bekleidete das Amt zunächst für sechs Monate, bevor ihn Franz Rediger, der erste frei gewählte Oberbürgermeister nach dem Krieg, ablöste. Überraschend gelang es ihm, sich Ende des Jahres 1951 mit 17 gegenüber 14 Stimmen gegen den favorisierten Gerhard Boyer durchzusetzen und vom Rat der Stadt zum Oberbürgermeister wählen zu lassen. Schon ein Jahr später folgte ihm Busso Peus nach; er verstarb am 24. Mai 1953 in Münster. Franz Rediger (Oberbürgermeister 23. August 1946 bis 18. November 1948) Franz Rediger wurde am 19. Oktober 1883 in Kamen geboren. Im Jahre 1922 siedelte er nach Münster über und trat am 1. Juli desselben Jahres in den Dienst der Provinzialverwaltung als Vorstandsmitglied der Landesversicherungsanstalt Westfalen. Bis 1933 wirkte er auf kommunalpolitischem Gebiet als Mitglied der Stadtverordnetenversammlung und als unbesoldeter Stadtrat im Magistrat. Auf Anordnung der nationalsozialistischen Regierung wurde er 1933 aus den Diensten der Provinzialverwaltung Westfalen entlassen. Nach der Wahl der ersten Stadtvertretung, die den ernannten Rat ablöste, wurde Franz Rediger am 15. August 1946 zum Ratsherrn und acht Tage später einstimmig zum ersten aus freier Wahl hervorgegangenen Stadtoberhaupt der Provinzialhauptstadt Münster gewählt. Eine Wiederwahl erfolgte am 29. Januar 1948. In Franz Redigers Amtszeit als Oberbürgermeister, die bis zum 18. November 1948 währte, fallen die erfolgreichen Bemühungen um die Enttrümmerung, den Wiederaufbau einer lebensnotwendigen Infrastruktur durch Wiederherstellung der Entwässerungsanlagen, der Anschlüsse für Wasser, Strom und Gas sowie die Planungen für die Regulierung der Aa. In seine Amtszeit fiel auch die Gedächtnisfeier anläßlich der 300-Jahrfeier des Westfälischen Friedens. Franz Rediger starb am 1. Februar 1949. Gerhard Boyer (Oberbürgermeister 18. November 1948 bis 29. Oktober 1951) Gerhard Boyer wurde am 20. Oktober 1887 in Wüllen, Kreis Ahaus, geboren. Nach dem Schulbesuch trat er am 10. Mai 1906 in die gehobene Laufbahn der Postverwaltung ein. Nach 1918 wirkte er von 1927 bis 1932 als Angehöriger des Stadtverordnetenkollegiums sowie von Anfang 1933 bis Juni 1933 als Magistratsmitglied aktiv an der Gestaltung der kommunalen Selbstverwaltung mit. Seine demokratische Einstellung zwang ihn 1933 zum Rückzug aus dem politischen Leben. Nach 1945 war er im Stadtparlament Münsters tätig. Der Rat der Stadt wählte ihn in der Zeit vom 18. November 1948 bis zum 29. Oktober 1951 dreimal zum Oberbürgermeister. Hier trug er zum schnellen Wiederaufbau der Stadt bei und war beispielsweise 1950 als Angehöriger des "Ausschusses für den Wiederaufbau des Rathauses zu Münster e.V." maßgeblich an der Grundsteinlegung für dieses historische Gebäude beteiligt. Außerdem arbeitete er in zahlreichen städtischen Ausschüssen mit, unter anderem als Vorsitzender des Kulturausschusses. Bis zum Oktober 1956 war er Mitglied des Stadtparlaments. Gerhard Boyer starb am 29. April 1963 in Münster. Busso Peus (Oberbürgermeister 20. November 1952 bis 9. Oktober 1964) Busso Peus wurde am 19. Januar 1908 in Münster geboren. Nach dem Schulbesuch studierte er ab 1926 Jura. 1933 promovierte er in Heidelberg und trat als Rechtsanwalt in die väterliche Kanzlei ein. 1942 zum Wehrdienst einberufen, kehrte er im November 1946 ausder Gefangenschaft zurück. In den Jahren 1952 bis 1964 bekleidete Peus das Amt des Oberbürgermeisters. In seine Amtszeit fällt ebenfalls der Wiederaufbau der stark kriegszerstörten Stadt. So erfolgte etwa die Fertigstellung des Rathauses 1958, die Eröffnung des neuen Theaters 1956 oder die Wiedereröffnung des Domes 1956. Die ständig wachsende Einwohnerzahl und der Zuzug von mehr als 50.000 Vertriebenen und Flüchtlingen machte den Bau von Wohnungen in seiner Amtszeit zu einer vordringlichen Aufgabe. So entstanden etwa die Wohnstadt Coerde oder die Aaseestadt. Auch über die Stadtgrenzen hinaus gab Busso Peus wichtige Impulse. Es begannen gegenseitige Besuchskontakte mit der befreundeten Stadt Soest im Jahr 1950, denen 1953 die erste Kontaktaufnahme mit holländischen Städten folgte. 1954 wurde die Patenschaft über die Stadt und den Landkreis Braunsberg übernommen. 1957 begann die Städtepartnerschaft mit York, der sich 1960 die mit Orléans anschloß. Diese Städtepartnerschaft hat er besonders gepflegt und gefördert, so daß ihn Orléans 1964 zum ersten ausländischen Ehrenbürger ernannte. Neben seiner Tätigkeit als Oberbürgermeister und seinem Beruf als Rechtsanwalt und Notar bekleidete Peus weitere öffentliche Ämter. So war er Mitglied im Kulturausschuß des Deutschen Städtetags sowie im Schulausschuß des Städtetags Nordrhein-Westfalen. Zudem war er Vorsitzender der Deutsch-Niederländischen Gesellschaft. Busso Peus starb am 5. November 1979 in Münster. Albrecht Beckel (Oberbürgermeister 9. Oktober 1964 bis 2. Oktober 1972) Albrecht Beckel, am 3. Februar 1925 in Emmerich geboren, lebte seit 1930 in Münster. Nach dem Abitur 1943 kam er zum Arbeitsdienst und zur Kriegsmarine. Im Wintersemester 1946/47 nahm er das Jurastudium an der Universität Münster auf. 1953 schloß er seine juristische Ausbildung ab. Mit einer Arbeit aus dem Strafrecht promovierte er 1952 zum Doktor der Rechte. In den Jahren 1961 bis 1984 gehörte Beckel dem Rat der Stadt Münster an; von 1964 bis 1972 bekleidete er das Amt des Oberbürgermeisters. Albrecht Beckel gehörte von 1967 bis 1987 dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken an, davon vier Jahre als Präsident. Er setzte sich für die deutsch-polnische Verständigung ein. Von 1970 bis 1990 gehörte er dem nordrhein-westfälischen Landtag an. Albrecht Beckel starb am 20. Januar 1993. Werner Pierchalla (Oberbürgermeister 2. Oktober 1972 bis 17. Oktober 1984) Werner Pierchalla wurde am 1. Januar 1922 geboren. Nach dem Jurastudium promovierte er und wurde 1957 zunächst Richter am Landgericht, bevor er zur Finanzverwaltung wechselte. Pierchalla zog 1961 in den Rat der Stadt Münster ein und wurde am 2. Oktober 1972 zum Oberbürgermeister gewählt. Das Amt hatte er bis zum 17. Oktober 1984 inne. In seine Amtszeit fiel die Umsetzung der kommunalen Neugliederung vom 1. Januar 1975, die er mit vorbereitet hatte. Er war außerdem am Aufbau neuer Stadtviertel wie Kinderhaus, an der Entwicklung und Umsetzung des Generalverkehrsplans, aber auch an der Einbindung der immer stärker wachsenden Universität, der Kliniken und der Fachhochschulen in eine geordnete Stadtentwicklung beteiligt. Besonders engagierte sich Pierchalla für den Aufbau neuer und die Pflege bestehender Städtepartnerschaften. In seiner Amtsperiode wurden Rishon le Zion in Israel, das tunesische Monastir und das amerikanische Fresno zu neuen Partnerstädten Münsters. Jörg Twenhöven (Oberbürgermeister 17. Oktober 1984 bis 9. November 1994) Twenhöven, geboren am 18. Juli 1941, studierte nach dem Abitur im Jahre 1961 bis 1966 Geschichte, Philosophie und Jura. Er promovierte und war lange Zeit Leiter des Diözesanbildungswerkes. Twenhöven gehörte seit 1975 dem Rat der Stadt Münster und seit 1990 auch dem Landtag von Nordrhein-Westfalen an. In seine Amtszeit fällt die Verwirklichung verschiedener Projekte wie etwa der Bau von Stadtmuseum und Stadtbücherei. Akzente setzte Twenhöven beim inneren Ausbau der Stadt. Dazu zählt etwa die Förderung des Radverkehrs oder die Abfallpolitik.In seine Amtszeit fiel auch das Stadtjubiläum "1200 Jahre Münster". 1994 wurde Marion Tüns zu seiner Nachfolgerin gewählt. Seit November 1995 bekleidet Twenhöven das Amt des Regierungspräsidenten der Bezirksregierung Münster. Marion Tüns (SPD-Oberbürgermeisterin 9. November 1994 bis 30. September 1999) Am 27. März 1946 wurde Marion Tüns in Lüdinghausen geboren. Die gelernte Reisebürokauffrau trat 1973 in die SPD ein. Im Jahre 1984 wurde sie Mitglied des Rates der Stadt Münster. 1989 wurde sie zur Bürgermeisterin gewählt. Am 1. Juli 1997 folgte die Wahl zur hauptamtlichen Bürgermeisterin. Damit war sie die erste Frau, die dieses Amt bekleidete. Am 30. September 1999 trat sie von allen Ämtern zurück. Berthold Tillmann (CDU-Oberbürgermeister 1999-2009) Berthold Tillmann wurde am 6. März 1950 im sauerländischen Sundern geboren. Sein Studium beendete er mit einer Promotion in Soziologie und Politikwissenschaften. Seit 1980 war er als Referent des Stadtdirektors im Dezernat Schule, Jugend, Kultur und Sport in der Stadtverwaltung tätig. 1984 wurde er zum Beigeordneten für das Dezernat Jugend, Soziales und Gesundheit gewählt, 1993 folgte die Wahl zum Stadtkämmerer. Am 12. September 1999 gewann er die Wahl zum hauptamtlichen Oberbürgermeister der Stadt Münster mit 57,5 % in der ersten Direktwahl. In dieser Funktion ist er zugleich Chef der Verwaltung und oberster Repräsentant des Rates. Am 1. Oktober 1999 trat er das Amt an. Mit dem 1. Oktober 2004 begann seine zweite Amtszeit, nachdem er die Stichwahl gegen Christoph Strässer (SPD) mit 53,8 % gewann. Als Nachfolger wurde bei der Kommunalwahl am 30. August 2009 Markus Lewe (CDU) gewählt, der das Amt am 21. Oktober 2009 von Tillmann übernahm. Markus Lewe (CDU-Oberbürgermeister seit 2009) Markus Wilhelm Lewe wurde am 27. März 1965 in Münster geboren, absolvierte ein Studium der Verwaltungswissenschaften und war beim Landschaftsverband Westfalen-Lippe und als Revisor beim Bistum Münster tätig. 1999 wurde Lewe zum Bezirksbürgermeister des Stadtbezirks Münster-Süd-Ost gewählt und 2008 als Direktkandidat für die Oberbürgermeisterwahl in Münster aufgestellt. Er übernahm das Amt am 21. Oktober 2009. Bei der folgenden Oberbürgermeisterwahl am 13. September 2015 wurde er im ersten Wahlgang mit 50,59 Prozent der abgegebenen Stimmen wiedergewählt. Am 1. Januar 2018 übernahm Lewe auf Vorschlag von CDU und CSU das Präsidentenamt des Deutschen Städtetages. Organisation der Stadtverwaltung (1946-1981) (16); Stadt- und Regionalentwicklung, Strukturmaßnahmen (1946-1981) (11); Landes- und Parteipolitik (1946-1978) (9); Kultur- und Bildungswesen (1947-1975) (17); öffentliche Veranstaltungen, Organisation und Stadtverwaltung (1946-1996) (32); Stadt- und Regionalentwicklung, Strukturmaßnahmen (1946-1994) (18); Landes- und Parteipolitik (1946-1996) (29); Kultur- und Bildungswesen (1947-1993) (22); Öffentliche Veranstaltungen, unter anderem Empfänge, Besuche, Westf. Frieden, Karneval (1947-1995) (149); Auslandsbeziehungen, u.a. zu England, Frankreich, USA, Niederlande; Städtepartnerschaften (1949-2002) (190); Verbände, Ausschüsse, verwaltungs-, Aufsichtsräte, Kommissionen, Projekte (1946-1997) (29); Vorträge (1964-1989) (4); Glückwunsch- und Beileidsschreiben, Jubiläen, Ehrungen, Eingaben von Bürgern (1952-1998) (84); Wiederaufbau und Neubauplanungen (1948-1999) (5); Presseausschnitte (1946-1968) (3); Stiftungen (1976-1994) (4); Stadtsparkasse MS (1989-94) (2); VEW (1985-94); Schnellboot "Sperber" (1965-1991) (3); Westdeutsche Funkstelle AG (1924-1988); Vorgänge (1983-1998) (8) Umfang : 585 Einheiten in 742 Bänden, Findbuch Verwaltungsarchiv ab 1945, Zitierung: StdAMs, Verwaltungsarchiv ab 1945, Bestand Oberbürgermeister