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Gf. und Frh. Schenk von Stauffenbergische Archive: Amtsbücher (Bestand)
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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Sigmaringen, Dep. 38 T 3
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Sigmaringen (Archivtektonik) >> Deposita (ohne FAS - Dep. 39) >> Gfl. und Frh. Schenk von Stauffenbergische Archive >> Gesamtarchiv Schenk von Stauffenberg
1414 - 1899 (1913)
Überlieferungsgeschichte
Geschichte des Archivs und des Bestands
Das Gesamtarchiv Schenk von Stauffenberg (Eberstall/Jettingen) als Teil der Gräfl. und Freiherrl Schenk von Stauffenbergischen Archive hatte schon eine lange Entstehungsgeschichte hinter sich, bevor es als Depositum 38 im Staatsarchiv Sigmaringen hinterlegt wurde. Die Archive der Familie Schenk von Stauffenberg, und als Teil davon das Gesamtarchiv, die 1966 als Depositalbestände in das Staatsarchiv Sigmaringen gelangten, lassen sich in ihren Anfängen bis etwa 1454 zurückverfolgen. Mit der Übernahme von Vorläuferbeständen der Herren von Hornstein zu Schatzberg und Wilflingen, der Truchsessen von Bichishausen und der Herren von Mulfingen nach dem Erwerb der Herrschaft Wilflingen 1454 und besonders nach dem Erwerb der Herrschaft Egelfingen 1538 wurde ein erstes herrschaftliches Archiv errichtet. Von einem voll ausgebildeten Archiv, zuerst nur für das Amt Wilflingen, kann man aber sicher erst mit dem Auftauchen eines Repertoriums [Findbuchs] ab 1650/55 sprechen. Dieses Repertorium, offenbar durch die Verwaltungsintensivierung nach dem Dreißigjährigen Krieg entstanden, war in 40 Rubriken eingeteilt und enthielt neben Unterlagen der Herrschaften Wilflingen mit Egelfingen, neben Inventaren, Testamenten und Prozeßakten auch Schriftgut aus den Herrschaften Lautlingen und Horn (bei Biberach). Gegen Ende des 17. Jahrhunderts, Anfang 18. Jahrhunderts aber lassen sich auch für andere Ämter und Rentämter geregelte Buchführungen nachweisen, die jetzt die Einführung von Archiven vor Ort annehmen lassen. Der Besitzzuwachs der Familie Schenk von Stauffenberg im 17. und der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts mit der damit verbundenen Steigerung der Verwaltungsaufgaben zog auch eine Differenzierung der stauffenbergischen Archivorganisation, insbesondere der Wilflinger Linie, nach sich. Neben den Altkomplexen Wilflingen (mit Egelfingen und Burgstall Schatzberg, 1454/1538) und Amerdingen (1566/74) erwarb die Amerdinger Linie dauerhaft die bambergischen Lehengüter Burggrub und Greifenstein (östlich v. Bamberg bei Heiligenstadt, 1691), besonders aber die Wilflinger Linie die Herrschaft Rißtissen bei Ehingen/Donau (1613/39), Horn und Fischbach bei Biberach (1577 - 1748), [Albstadt-] Lautlingen (mit Margrethausen, Ochsen- und Tierberg, 1619/25), als Erbe der Herren von Wernau [Rottenburg-] Baisingen (mit Hennental) (1696/97) und ein Teil der Herrschaft Glatt bei Horb mit Dettingen und Dießen (1696 - 1708), Geislingen bei Balingen (1697/1726), Eberstall bei Jettingen (1716/30), Eutingertal bei Horb (1723) und dann auch noch Jettingen selbst, südlich von Burgau (1747). Um Ordnung in das stark angewachsene Aktenschriftgut zu bekommen, wurde ab 1741 in Dillingen von Reichsfreiherrn Lothar und danach von Reichsgraf Anton Damian Schenk von Stauffenberg neben den verschiedenen Amtsarchiven ein Familien- und Direktoralkanzleiarchiv gebildet. Bereits im selben Jahr erfolgten Aktenablieferungen durch das Amt Wilflingen, weitere umfangreichere Aussonderungen erfolgten dann zwischen 1762 und 1792 durch die Ämter Jettingen und Geislingen hinzu, ab 1795 wurde auch das Amtsarchiv Rißtissen nach Dillingen verlegt. Die Bestallungsurkunde für den Rechtskonsulenten Justus Philipp Volkmut durch Reichsgraf Anton Damian 1790 stellte zugleich eine erste Archivordnung dar, in der Anton Damian die Bedeutung des Archivs wie folgt ausdrückte: "Nebst denen und weilen ein gut eingerichtes Acten-Archiv gleichsam die Seele einer Herrschaft ist; so solle Er [Volkmut] gehallten seyn, in einem hiezu angewiesen werdenden Zimmer in meinem Hoff zu Dillingen ein geheimes Familien Archiv mit einem zweyfachen Repertorio, wovon das einte in meinen, das einte in seinen Händen bleiben soll, ... einzurichten ...", und neben der Anweisung, ebenso Repertori en für die Amtsarchive zu erstellen, auch noch die Unterbringung der Archivalien in leicht zu transportierenden Behältnissen anordnete. Wie vorausschauend letztere Anordnung war, zeigte sich ab 1794 bzw. 1796, als durch das Herannahen der französischen Truppen die Archive evakuiert werden mußten. Über Rißtissen und Dillingen kamen die Archive nach Passau, das Wilflinger Archiv wegen Verspätung nach Augsburg in den dortigen stauffenbergischen Domherrenhof. Mit dem Tod des Rechtskonsulenten und Archivars Volkmut 1800 erfolgte eine Verlegung der Verwaltung und des Archivs. Der neue Kanzleidirektor und Archivar Anton von Böck nahm 1801 seinen Sitz in dem im Mittelpunkt der reichsgräflichen Besitzungen gelegenen Rißtissen. Zwischen 1801 und 1812 wuchs das nun Hauptarchiv genannte zentrale Archiv durch Zugänge aus den Ämtern erheblich an, es gelangten Archivalien aus Jettingen, Wilflingen, Lautlingen und Geislingen nach Rißtissen. Die Wilflinger Linie hatte nun ihr Zentralarchiv, bei der Amerdinger Linie hingegen fehlte ein solches. Um diesem Umstand abzuhelfen, auch in Erwartung des Erbanfalls der Wilflinger Besitzungen an die Amerdinger Linie und auf Drängen des Kanzleidirektors Böck, beschloß eine Familienkonferenz 1807, der noch einige weitere folgten, den Austausch ausführlicher Güterbeschreibungen, vorerst ohne das gewünschte Resultat. Erst der Neresheimer Familienrezeß vom 16. September 1830 ordnete die Archivverhältnisse. Im § XIX Abs. 9 des Vertrag hieß es: "Alle auf die Gesammtfamilie und die Fideikommißgüter Bezug habenden Dokumente und Akten werden in einem zu Amerdingen zu errichtenden Familien Archive aufbewahrt. Der jedesmalige Beamte zu Amerdingen ist Familienarchivar und Protokollführer bey dem Familienrathe, deshalb auch besonders zu verpflichten. Ohne diesen Beamten hat kein Familienglied Zutritt zum Archiv...". Damit stand der Errichtung eines Zentralarchivs für die Gesamtfamilie Schenk von Stauffenberg nichts mehr im Weg, da die Amerdinger Linie den kinderlosen Reichsgrafen Klemens Wenzeslaus beerben sollte. Nach dem Tod des letzten Reichsgrafen aus der Wilflinger Linie 1833 trat der Erbfall ein, die Einrichtung eines zentralen Familienarchivs in Amerdingen dauerte aber noch bis 1835 an. Erst ab diesem Zeitpunkt folgten dann die stauffenbergischen Rentämter die auf die Gesamtfamilie und Fideikommissgüter bezugnehmenden Archivalien an das Zentralarchiv aus. So kamen im Zeitraum von 1835 - 1837 Unterlagen von Geislingen, Rißtissen, Wilflingen, Margrethausen und Jettingen nach Amerdingen. Neben dem Zentralarchiv blieben jedoch, nach den Verwaltungsinstruktionen für die Rentämter 1841, ausdrücklich Archive bei den einzelnen Guts- bzw. Rentamtsverwaltungen erhalten. Ihre Aufgabe war die für den alltäglichen Geschäftsgang erforderlichen Urkunden, Akten und Bände u.a. auch feuerfest aufzubewahren. Die mit der Betreuung des Zentralarchivs zuerst beauftragten Patrimonialrichter und Rentbeamten waren jedoch mit dieser Aufgabe überfordert, es reichte nur zu einer ordnungsgemäßen Aufbewahrung der Archivalien, zum Kopieren von Dokumenten und gelegentlichen Versenden von Akten an die einzelnen Verwaltungen. Mit dem Amtsantritt des Patrimonialrichters Ehrensberger 1845 änderte sich der Umgang mit dem Archiv grundlegend: er entwarf 1846 ein Archivschema, das, mit geringen Abänderungen, bis zur Überführung des Archivs nach Sigmaringen seine Gültigkeit behalten sollte. Das Archiv gliederte sich in vier Abteilungen: die I. Abteilung: Personen mit den Untergruppen A. Familie und B. Beamte, die II. Abteilung: Sachen mit 8 Teilbeständen und weiteren Unterabteilungen zu den einzelnen Herrschaften, wobei die Güter Eutingertal und Hennental dem Teilbestand Baisingen zugeschlagen wurden, die III. Abteilung: Stiftungen mit Unterabteilungen a - f, und für Archivalien, die nicht einer der drei Gruppen zuzuordnen waren, die IV. Abteilung: Nachtrag. Eine umfassende Dienstinstruktion bzw. Archivordnung, von Franz Freiherr Schenk von Stauffenberg 1847 erlassen, nannte den eigentlichen Zweck des Archivs: es sollte der Wahrung der Rechte und Besitztümer der Familie, ihrem Rang und ihrer Geschichte dienen und zumindest zu diesem Zeitpunkt nicht der historischenForschung. Dementsprechend war das Archiv auch nicht für die Öffentlichkeit zugänglich und die Archivare deshalb vorerst auch nicht archivkundige Historiker, sondern Juristen und Verwaltungsbeamte mit rechtsberatender Funktion für die Familie. So blieb es nicht aus, daß, trotz der Archivordnung Ehrensbergers und der jetzt geschäftsmäßig erfolgenden Ablieferungen durch die Rentämter, das Zentralarchiv in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts zunehmend in Unordnung geriet. 1901 wurde das Archiv aufgrund eines Familienvertrags von Amerdingen nach Schloß Eberstall bei Jettingen (Kr. Günzburg, Bayern) überführt und mit den gemäß Familienstatut für die Familie wichtigen, historisch wertvollen und von allen stauffenbergischen Verwaltungen abzuliefernden Urkunden und Akten zu einem Gesamtarchiv vereinigt. Somit verblieben in den Archiven der Rentämter nur die für den Geschäftsgang wichtigen Akten und der größere Teil der Amtsbuchreihen. Mit der Neuordnung des Archivs und der Verzeichnung und Eingliederung der Neuzugänge wurde der Pfarrer Hoermann aus Ried bei Jettingen beauftragt, der die Arbeiten 1912 mit einem neuen Archivrepertorium abschloß. Dieses Findbuch behielt im wesentlichen das Archivschema Ehrensbergers bei, wurde jedoch im Zuge weiterer Ablieferungen bis zur Überführung in das Staatsarchiv Sigmaringen um die Abteilungen "V. Ohne Signatur und fremde Archivalien" (nicht zuzuordnende Archivalien) und Abt. "VI. Von und zu Haimhausen (Archiv d. Grafen Butler)" ergänzt. Die Ablieferungen der Rentämter Wilflingen, Geislingen und Lautlingen wurden als Anhänge den Untergruppen der Abt. II hinzugefügt, die Akten des Rentamts Jettingen als Untergruppe III der II. Abteilung. Mit den rechtlich-politischen Veränderungen nach dem 1. Weltkrieg (Aufhebung des stauffenbergischen Familienfideikommisses 1922) änderte sich auch die Funktion der sich jetzt im Besitz einzelner Familienmitglieder befindlichen Archive. Waren sie vorher Sammelstellen für Schriftgut zur Wahrung ständischer Rechte und Privilegien, so wurden sie ab jetzt ein zunehmend unersetzlicheres Quellenreservoir sowohl für die historische Forschung im allgemeinen, als auch für die Familiengeschichte im besonderen. Um diese Überlieferung für die Nachwelt zu erhalten, wurden mit den Eigentümern Verhandlungen aufgenommen mit dem Ziel der Hinterlegung der Schenk von Stauffenbergischen Archive unter Eigentumsvorbehalt im Staatsarchiv Sigmaringen.
Inhalt und Bewertung
Bearbeiterbericht
Nach Abschluß der Depositalverträge im Spätsommer und Herbst (24. Oktober u. 12. Dezember) 1966 mit Markwart Graf Schenk von Stauffenberg für das Gesamtarchiv in Eberstall, Alfred Graf Schenk von Stauffenberg für das Lautlinger Archiv und Friedrich Freiherr Schenk von Stauffenberg für das Geislinger Archiv wurde das Geislinger Archiv (mit späteren Ablieferungen 1976 und 1981 ca. 64 lfd. m) als Depositum 36 Freiherrlich Schenk von Stauffenbergisches Archiv Wilflingen/Geislingen, das Lautlinger Archiv (ca. 66 lfd. m) als Depositum 37 Gräflich Schenk von Stauffenbergisches Archiv Lautlingen und das Gesamtarchiv (ca. 114 lfd. m), nachdem es von Bediensteten des Staatsarchivs verpackt (13. Oktober 1966) und nach Sigmaringen überführt worden war, als Depositum 38 Schenk von Stauffenberg/Gesamtarchiv hinterlegt. Das Gesamtarchiv war ursprünglich nach dem Pertinenz-, in den Unterabteilungen z. T. nach dem Provenienzprinzip (s. oben) geordnet und enthält überwiegend Urkunden und Akten. Eine erste Bearbeitung des Bestands erfolgte 1976 durch Dr. Otto H. Becker mit der Herausnahme der Urkunden, Akten, Bände, Karten und Pläne der Herrschaft Wilflingen mit Egelfingen (II. Abt.) mit erfolgter Integrierung der Wilflinger Archivalien aus dem von Freiherr Friedrich Schenk von Stauffenberg im Mai 1976 nachträglich hinterlegten Restbestand. Das Wilflinger Selekt wurde dann 1980 und 1981 von Dr. Otto H. Becker unter Mithilfe der Archivschreibkraft Frau W. Fritz geordnet und in den Findbüchern Dep. 38 T 1 Gesamtarchiv Schenk von Stauffenberg, Herrschaft Wilflingen, Urkundenregesten 1366 - 1805 (in: Inventare der nichtstaatlichen Archive, Band 17, herausgegeben von der Landesarchivdirektion Baden-Württemberg, Stuttgart 1981) und Dep. 38 T 2 Gesamtarchiv Schenk von Stauffenberg, Herrschaft und Gutsherrschaft Wilflingen, Akten, Bände, Karten, Pläne und Zeichnungen 1317 - 1896 verzeichnet. Eine weitere Bearbeitung des übrigen Bestands erfolgte zuerst nicht, zumal die restlichen Urkunden und Akten vorläufig noch durch das von Pfarrer Hoermann angelegte Zettelrepertorium in 10 Ordnern im Staatsarchiv Sigmaringen zugänglich waren. Die überaus mühsame Benutzbarkeit dieses Repertoriums und ein Überhang an unverzeichneten Urkunden, Akten und Bänden verlangte dann doch eine dringende Überarbeitung des Gesamtarchivs, die 2002 in einem von der Stiftung Kulturgut des Landes Baden-Württemberg geförderten Erschließungsprojekt in Angriff genommen wurde. Analog zu den beiden anderen stauffenbergischen Archiven, trennte man den Bestand nach Urkunden, Akten und - hier bearbeitet - nach Amtsbüchern. Nach einer ersten Sichtung Ende 2000 mit einer Einteilung nach Provenienzen wurde der vorliegende Teilbestand ab November 2002 durch den Bearbeiter geordnet, gereinigt, verpackt und mit weiteren Bänden, die aus noch unverzeichneten Akten herausgezogen wurden, ergänzt. Bei genauerer Durchsicht zeigte es sich immer deutlicher, daß zusammen für alle Herrschaftskomplexe keine Zentralverwaltung und damit keine zentrale Schriftgutverwaltung existierte, sondern daß augenscheinlich der Geschäftsgang verschiedener gemeinsam verwalteter Herrschaften von dem bei dem jeweiligen Residenzort beheimateten Rentamt mitgeführt wurde, welches dann das entsprechende Schriftgut an das Gesamtarchiv aussonderte. Aus diesem Umstand heraus ergab sich fast zwangsläufig die Einteilung des Amtsbuchbestandes nach Rentämtern: 1.) Burggrub-Greifenstein, 2.) Jettingen (mit Eberstall), 3.) Amerdingen, 4.) Lautlingen (mit Vorprovenienz Geislingen) und 5.) Rißtissen. Hinzu kommen drei weitere Gruppen: 6.) Nachlass des Konstanzer Bischofs Johann Franz Schenk von Stauffenberg, die Bände des Fremdarchivs 7.) Haimhausen (Archiv Butler) und die Gruppe der 8.) Sonstigen. Die Komplexe Burggrub -Greifenstein, Jettingen und Amerdingen bilden die größten Gruppen des Bestands. Die Ortschaft Burggrub wird zum erstenmal in Urkunden des Klosters Michaelsberg 1136 bzw. 1151 genannt. Ursprünglich, wie auch BurgGreifenstein, in den Händen des Geschlechts von Schlüsselberg (Eberhard v. Creußen) wird Burggrub an deren Dienstmannen, die Herren v. Rotenstein verliehen, die ca. 1200 auf dem Rotensteinfelsen oberhalb Burggrubs sich eine Burg (1347 zerstört) errichten. Ab 1320 befindet sich der Ort (jedoch ohne den Rotenstein) in den Händen der Familie v. Haug, die sich dann Hauger v. Rotenstein nennen. Ab 1422 dürfte es einen Herrensitz im Dorf gegeben haben. 1488, nach dem Tod des letzten Hauger, Wilhelm, erbte seine Tochter Barbara und deren Mann Philipp v. Schaumberg die Ortschaft, nach dessen Tod wurde das Rittergut Burggrub 1503 an Peter und Veit von Streitberg, Besitzer von Burg Greifenstein, verkauft: der Besitz blieb bis zum Übergang an die Familie Schenk von Stauffenberg in den Händen der Streiberg. Gabriel v. Streitberg baute das Wasserschloß vor 1522 zu seinem Wohnsitz aus, das jedoch bereits 1525 im Zuge des Bauernkriegs wieder zerstört wurde. 1529 erhielt Gabriel v. Streitberg Heiligenstadt als Lehen, 1541 dann Lorenz und Joachim v. Streitberg vom Kaiser die hohe Jagdgerechtigkeit und das Marktrecht für Heiligenstadt, 1580 wurde von Dietrich v. Streitberg die Reformation eingeführt, 1594 erwarb er noch das Rittergut Veilbronn: damit erreichten die streitbergischen Besitzungen ihren größten Umfang. Nach seinem Tod 1616 wurden die Komplexe Burggrub, Greifenstein und Veilbronn unter seinen Söhnen aufgeteilt. Der Sohn von Veit Hector, dem zweitältesten der Brüder, Hans Wilhelm v. Streitberg erbte den Gesamtkomplex ab 1638, mit seinem Tod 1690 erlosch die Familie v. Streitberg im Mannesstamm, die Lehen fielen an den Kaiser, die Markgrafen von Bayreuth und die Fürstbischöfe von Bamberg zurück. Marquard Sebastian Schenk v. Stauffenberg, zu diesem Zeitpunkt Fürstbischof von Bamberg, bekam dann das Rittergut Burggrub-Greifenstein 1691 für seine Verdienste vom Domkapitel geschenkt und erwarb in der Folge noch die übrigen streitbergischen Besitzungen mit Heiligenstadt dazu. Der Herrschaftskomplex wurde von Burggrub aus verwaltet, Greifenstein wurde vom Bischof zum Jagdschloß ausgebaut. Nach seinem Tod 1693 erbte sein Bruder Johann Philipp das Rittergut, das ab da bei der Amerdinger Linie der Familie Schenk von Stauffenberg verblieb, Schloß Greifenstein wurde jetzt Wohnsitz. Mit dem Übergang an Bayern im Zuge der Mediatisierung endete ab 1803 die Reichsunmittelbarkeit bzw. die Selbstständigkeit der Herrschaft Burggrub-Greifenstein und existierte vorerst noch als Standesherrschaft weiter. Aus der herrschaftlichen Rittergutverwaltung wurde nun ein Patrimonialgericht, weiterhin mit dem Sitz in Burggrub. 1833 erbte Franz Freiherr Schenk von Stauffenberg, der 1874 in den bayerischen Grafenstand erhoben wurde, den Gesamtbesitz des Hauses. Mit der Revolution 1848 endete aber auch in Burggrub-Greifenstein die niedere herrschaftliche Gerichtsverwaltung, die Rittergüter wurden nun Privatbesitz. Nach dem Tod von Franz Graf Schenk von Stauffenberg 1881 wurden zwei Fideikommisse errichtet, das gräfliche mit Jettingen, Eberstall, Amerdingen, Lautlingen, Baisingen und Burggrub-Greifenstein, das freiherrliche der Erben Baron Friedrichs, des Bruders von Graf Franz, mit Rißtissen, Wilflingen und Geislingen. Schloß Greifenstein, mit Burggrub verblieb bis zum heutigen Tag, ungeachtet der Aufhebung der Fideikommisse 1922, bei der gräflichen Linie der Familie Schenk von Stauffenberg. Burggrub und Greifenstein gehören heute zur Gemeinde Markt Heiligenstadt, Kreis Bamberg. Jettingen, mit Eberstall, war die letzte größere Erwerbung der Wilflinger Linie der S chenk von Stauffenberg. Der Ort entstand vermutlich schon während der Landnahmezeit der Alamannen und dürfte spätestens seit fränkischer Zeit zentralörtliche Funktionen (Kirchenpatronat St. Martin) gehabt haben. Eberstall entwickelte sich im Mittelalter aus einer hofadeligen Herrschaft heraus, ab 1469 erwarben dann die Freiherren von Stain Jettingen und Eberstall mit Zubehörden. Aus dem Wunsch heraus, inder Nähe der Wohnorte Rißtissen und später (1739) Dillingen ein ertragreiches Rittergut zu besitzen, ließ die Familie Schenk von Stauffenberg, Wilflinger Linie, schnell auf die hochverschuldeten Güter kommen. Bereits 1716 erwarb Johann Albrecht Freiherr Schenk von Stauffenberg um 43 000 fl. die Stain'schen Allodien Oberwaldbach und Ried und im gleichen Jahr für weitere 43 000 fl. das gesamte Rittergut Unterwaldbach von Maximilian Christof Albrecht v. Stain. 1729 erwarben dann die Brüder Lothar Philipp und Josef Eberstall und die restlichen zu Eberstall und Unterwaldbach gehörigen Lehen von Josef Wilhelm Ignaz und Josef Marquard v. Stain für 71 000 fl. Ein interner Familienstreit und Vermögensfragen verhinderten vorerst den Erwerb von Jettingen. Nach Ausräumung der verschiedenen Hindernisse aber konnte Lothar Freiherr Schenk von Stauffenberg 1744 Jettingen für 8 000 fl. pachten und dann 1747 für 270 000 fl. (die Kaufsumme wurde teilweise durch den Verkauf des Ritterguts Horn-Fischbach 1748 gedeckt) endgültig erwerben. Seit dieser Zeit verblieben Eberstall und Jettingen im Besitz der Familie. 1803 wurde der Komplex Jettingen - Eberstall ebenfalls von Bayern mediatisiert und in eine Standesherrschaft (Patrimonialgericht) verwandelt. Nach Erlöschen der Wilflinger Linie mit Tod des letzten Reichsgrafen Klemens Wenzeslaus Schenk von Stauffenberg 1833 kamen Jettingen und Eberstall an Franz Ludwig Freiherrn Schenk von Stauffenberg (späterer bayer. Reichsratspräsident, "Exzellenzherr" und ab 1874 bayer. Graf) von der Amerdinger Linie, der sie als Apanage an seinen Bruder Philipp vermachte. Die Revolution 1848 beendete auch hier die standesherrlichen Rechte. Mit dem Tod seines Bruders 1850 übernahm Baron Franz wieder die Verwaltung der Güter, bei der Teilung der Güter nach dem Dahinscheiden von (jetzt) Franz Graf Schenk von Stauffenberg 1881 kamen Jettingen und Eberstall definitiv an die gräfliche Linie. Von 1901 bis zu seiner Hinterlegung im Staatsarchiv Sigmaringen 1966 wurde das Gesamtarchiv in Schloß Eberstall aufbewahrt. Die unter der Rubrik Rentamt Jettingen laufenden Orte, mit Ausnahme von Oberwaldbach, das Ortsteil der Gemeinde Markt Burtenbach ist, gehören heute zur Gemeinde Markt Jettingen - Scheppach im Landkreis Günzburg. Amerdingen, an der Landesgrenze Bayerns im Südwesten des Nördlinger Ries gelegen, gehörte zu den frühen Besitzungen der Schenken von Stauffenberg. Ebenfalls in der alamannischen Landnahmezeit entstanden, hatten zu Anfang des 14. Jahrhunderts die Herren von Scheppach die Herrschaft als Eigengut und als öttingisches und pfalz - neuburgisches Lehen inne. Die Witwe des Vorbesitzers Veit von Scheppach, Barbara von Westernach, heiratete 1566 Hans Schenk von Stauffenberg, den Begründer der bis heute existierenden Amerdinger Linie, und brachte die Herrschaft als Hochzeitsgut ein. Der Besitz konnte zuerst nicht ungehindert genossen werden, Hans Schenk mußte sich bis zu seinem Tode 1582 mit öttingischen Ansprüchen und einer Bauernrevolte 1579/80 auseinandersetzen. Erst die Vormünder der Kinder Bernhard und Margarete, Sebastian Schenk von Stauffenberg und Bernhard von Westernach konnten 1583 den Donauwörther Vergleich mit den Grafen von Öttingen schließen. Seitdem verblieb das Herrschaftsgut bis zum heutigen Tag im Besitz der Familie, zeitweise jedoch unter schwierigen Bedingungen. Nach dem Tod von Schenk Bernhard 1610 muß te die Vormundschaftsverwaltung dessen enorme Schuldenlast abbauen, dann kam der Dreißigjährige Krieg, der nach der Schlacht von Nördlingen 1634 enorme Verwüstungen brachte. Amerdingen wurde eingeäschert und vom größten Teil der Einwohner verlassen. Eine Zeitlang wurde sogar der Verkauf des Dorfes in Betracht gezogen, der Erbe Wilhelm Konrad Schenk von Stauffenberg (¿ 1670) aber konnte die Herrschaft wieder einigermaßen in die Höhe führen. 1665 überließ er seinem Bruder Johann Siegmund, Fortsetzer der Linie, das Gut, der aber als fürstbischöflich eichstättischer Rat und Hofmarschall nicht mehr seinen Sitz in Amerdingen nahm. Ab da bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde das Gut nur sporadisch bewohnt und von Obervögten und Verwaltern geführt. 1784 wurde das Schloß umgebaut, 1803 fiel die Herrschaft dann ebenfalls an Bayern, eine standesherrliche Herrschaft mit Patrimonialrichtern an der Spitze wurde eingerichtet. Nachdem Baron Franz nach 1833 das Gesamterbe angetreten hatte, verfügte er die im Neresheimer Familienrezeß v. 1830 vereinbarte Verlagerung des Zentralarchivs nach Amerdingen: das jetzt Hauptarchiv genannte Gesamtarchiv verblieb von 1835 bis 1901 am Ort. Die Revolution von 1848 beendete auch hier die standesherrliche Niedergerichtsbarkeit, die Herrschaft wurde Privatbesitz. Nach der Linienteilung von 1881 wurde das Gut Amerdingen der gräflichen Linie des Hauses zugeschlagen und ist bis heute bewohnter Besitz der Familie. Amerdingen gehört verwaltungsmäßig zum Donau-Rieskreis, an der Grenze zu Baden-Württemberg. Der Rest des Bestands verteilt sich auf die Rentämter Lautlingen, mit Margrethausen, Rißtissen mit der Herrschaft Horn-Fischbach, einen Nachlassselekt des Konstanzer Bischofs Johann Franz Schenk von Stauffenberg, Bände des Archivs Butler aus Haimhausen und sonstige Schriften. Rißtissen dürfte wohl eine Siedlung aus ältester Zeit gewesen sein, zur Römerzeit als Grenzkastell zur Sicherung der Donaustraße errichtet, 838 als "Tussa" erwähnt. 1127 wird ein Diethelm v. Tüssin genannt, im 13. und 14. nennt sich ein Niederadelsgeschlecht nach dem Ort. 1419 kam der Lehensbesitz (österreichisches Lehen) von den v. Landau an Ulmer Bürger, im 16. Jahrhundert an die Herren v. Stotzingen, v. Schellenberg, v. Schienen und v. Laubenberg. Durch die Heirat Hans Christophs Schenk von Stauffenberg, Wilflinger Linie, mit der Witwe und Erbin der Hälfte von Rißtissen, Maria v. Laubenberg und des Ankaufs der anderen Hälfte für 61 000 fl. kam die Herrschaft 1613 in stauffenbergischen Besitz. 1633 kurzzeitig in schwedischem Besitz kam die Herrschaft nach der Schlacht v. Nördlingen wieder in die Hände der Familie. Nach dem Tod von Hans Christoph 1638 erbte sein Neffe Johann Jakob Schenk von Stauffenberg den Ort und begründete die Rißtisser Speziallinie bis 1705. Die Ortschaft selbst litt durch die Folgen des Dreißigjährigen (teilweise Entvölkerung) und des Spanischen Erbfolgekriegs (Kontributionen vor der Schlacht v. Höchstädt 1704) und erholte sich nur langsam. Nach dem Tod des letzten Rißtisser, Anton Ignaz Schenk von Stauffenberg 1705 fiel die Herrschaft an die Wilflinger Hauptlinie zurück, sie wurde jedoch bis zu Beginn des 19. Jahrhunderts nur sporadisch bewohnt. Von 1801 bis 1833/35 befand sich das Hauptarchiv in Rißtissen, seit 1807 bewohnte Reichsgraf Klemens Wenzeslaus das Rittergut. 1803/05 fiel das Gut im Zuge der Mediatisierung an Württemberg, bis 1823 existierte ein Patrimonialamt. Mit dem Tod 1833 des letzten Reichsgrafen aus der Wilflinger Linie, Klemens Wenzeslaus, erbte die Amerdinger Linie Rißtissen, nach 1848 endete auch hier die standesherrliche Herrschaft. Mit der Teilung in einen gräflichen und einen freiherrlichen Familienfideikommiss 1881 fiel das Herrschaftsgut an die freiherrliche Linie, die das Gut bis jetzt bewoh nt. Rißtissen ist heute Stadtteil von Ehingen a.d. Donau im Alb-Donaukreis. Von Rißtissen mitverwaltet wurde die Herrschaft Horn-Fischbach, südöstlich von Biberach a.d. Riß gelegen. Burg Horn wurde 1320, das Dorf Fischbach nördlich unterhalb von Horn 1397 zum erstenmal genannt. Die Herrschaft, zum Ritterkanton Donau gehörig, befand sich damals im Besitz der Herren v. Essendorf, 1544 erhielt sie von Kaiser Karl V. Freiheit von fremden Gerichten, 1569 starben die Herren v. Essendorf aus. 1577 erwarb dann Albrecht Schenk von Stauffenberg, Stammvater der Wilflinger Linie, von Ludwig und Johann Heinrich v. Neuhausen die Herrschaft, 1578 erfolgte die Belehnung durch Österreich mit dem Blutbann. 1589 bestimmte Schenk Albrecht in seinem Testament, daß Horn-Fischbach und Wilflingen in einer Handbleiben sollten. 1657 kaufte Johann Jakob Schenk von Stauffenberg, Herr auf Rißtissen, die Herrschaft von seinen Brüdern, die dann bei der Rißtisser Linie verblieb. Nach dem Erlöschen der Speziallinie 1705 fiel die Herrschaft ebenfalls an die Wilflinger Hauptlinie zurück und wurde dann von Lothar Reichsfreiherrn Schenk von Stauffenberg, um die Kaufsumme für Jettingen zu bekommen, 1748 für 110 000 fl. an das Kloster Ochsenhausen verkauft (Es existiert noch ein Selekt von Amts- und Herbstrechnungen, Rechnungsbeilagen und Registern aus den 1720er Jahren). 1805 von Württemberg säkularisiert bzw. mediatisiert, ist Schloß Horn heute Ortsteil von Fischbach, das wiederum Teilort der Gemeinde Ummendorf im Landkreis Biberach ist. Der Nachlaß des Konstanzer Bischofs Johann Franz Schenk von Stauffenberg (hauptsächlich Drucke) dürfte in Wilflingen hinterlegt worden sein, da aber die eindeutige Provenienz nicht geklärt werden konnte, wurde eine eigene Gruppe Hochstift Konstanz (Nachlass Bischof Johann Franz) gebildet. Das Archiv Butler (Haimhausen) war über die Ehefrau von Franz Graf Schenk von Stauffenberg, Eleonore, geb. Gräfin Butler von Clonebough, in das Gesamtarchiv gekommen: ein kleines Selekt an Druckschriften ist in diesem Bestand verzeichnet. Das Rentamt Lautlingen, mit den Orten Lautlingen, Margrethausen, Baisingen und Dießen (hier mit Selekten von Heiligenrechnungen und -lagerbüchern und Rechnungsbeilagen) ist bereits in den Findbüchern des Gräfl. Schenk von Stauffenbergischen Archivs, Depositum 37, insbesondere den Amtsbuchrepertorien Dep. 37 T 2 und Dep. 37 T 3 beschrieben: eine parallele Benutzung der entsprechenden Findbücher empfiehlt sich. Die dritte Klassifikationsstufe teilt den Bestand in verschiedene Orte, die vierte in verschiedene Amtsbuchtypen ein: aus Gründen einer einheitlichen und damit leichteren Benutzung orientiert sich die Gliederung weitgehend am Einteilungsschema des Parallelbestands Dep. 37 T 2 und Dep. 37 T 3, Amtsbücher. Den Schwerpunkt bei der Amtsbuchgruppe Rentamt Burggrub-Greifenstein bilden die Protokolle und Amtsberichte, der Rest verteilt sich auf verschiedene Rechnungen, Lager- und Steuerbücher, Inventare und Register. Die größte Serie bei dem Ort Jettingen bilden die Geschäftsjournale: möglicherweise wurden sie ursprünglich beim Rentamt Amerdingen geführt, vermutlich aber beim Übergang des Archivs nach Jettingen dort weitergeführt. Da eine eindeutige Provenienz nicht zu bestimmen war, wurden sie der Klassifikationsgruppe Jettingen zugeordnet. Der Rest verteilt sich auf Rechnungen, Brauereibücher und Inventare. Die Amtsbücher der anderen Orten des Rentamts Jettingen, Freihalden, Ried, Ober- und Unterwaldbach bestehen hauptsächlich aus Lagerbüchern. Beim Rentamt Amerdingen sind überwiegend die Rechnungen der Familienkapellenstiftung St. Anna mit Manualen und Rechnungsbeilagen verzeichnet, den Rest bilden Register und Kataster. Die Gruppe Rentamt Lautlingen mit den Orten Baisingen und Dießen enthält jeweils eine Rechnung sbeilage, ein Kataster und eine Herbstrechnungen. Die Orte Lautlingen u. Margrethausen, die Gruppe Rentamt Rißtissen, Hochstift Konstanz und Haimhausen (Archiv Butler): siehe oben! Die letzte Gruppe "Sonstige" besteht aus Druckschriften. Bei der Verzeichnung wurde gewöhnlich ein generalisierter Titel aufgenommen, bei besonders prägnanten oder eine Serie beginnenden Bänden auch der Originaltitel; wenn feststellbar wurde der Verfasser (Rechner, Registrator oder sonstiger Verfasser) automatisch in die Titelaufnahme einbezogen. Besonderheiten, wie Abweichungen vom Titel, mehrere Inhalte, andere Rechnungen, Bausachen, Pläne, Wetterbeobachtungen etc. wurden mit einem Enthält- oder Darinvermerk versehen. Die Laufzeit der Bände erstreckt sich in der Regel über ein Jahr, oft aber auch über zwei Kalenderjahre, da die Rechnungsablegung an den früher üblichen Zahltagen im Frühjahr (Lichtmess, Georgii) erfolgte und nicht zu Beginn oder am Ende des Kalenderjahres. In den Titelaufnahmen mit früheren Laufzeiten sind diese Tage und z. T. die Monate mitverzeichnet, in ganz seltenen Fällen auch Jahr und Monat mit Tagesdatum. Bei den Druckschriften wird der Erscheinungsort, soweit vorhanden, in runden Klammern wiedergegeben. Die Bestellnummer bezeichnet zugleich die Verzeichnungsnummer des Bandes, der Umfang der verzeichneten Archivalieneinheit wurde entweder mit 1 Band oder, bei entsprechender Größe, mit 1 Heft angegeben, wobei zwischen gebundenen und ungebundenen (ungeb.) Einheiten unterschieden wird. Wenn mehrere Schriftstücke pro Einheit enthalten sind, sind sie zusätzlich als Schreiben (Schr.) angegeben. Die Vorsignaturen, soweit vorhanden, werden in der Regel mit der Repositurangabe oder Lagerort bzw. mit Angabe der Kombination Fach, Nummer, Faszikel zumeist mit römischen Ziffern wiedergegeben, wie z. Bsp. "BG. Fach 37. Nro. 17", "Kastengestell RL. Fach 39", "II Burggrb. e. N° 63" oder "II. Jett. a. 13". In den übrigen Fällen wird die Angabe mit Nummern und arabischen Ziffern wiedergegeben, wie z. Bsp. "N. 69", ansonsten nur mit arabischen oder römischen Ziffern wie "28.)" oder "VII". Bei Archivalieneinheiten ursprünglich anderer Herkunft wurde, soweit feststellbar, die Vorprovenienz mitaufgenommen. Eine Aufnahme in die Rubrik "Bemerkung" erfolgte zumeist bei formalen Kriterien, z.Bsp. bei der Angabe der Numerierung der Schriftstücke in den Amtsrechnungsbeilagen und sonstiger Beilagen in den jeweiligen Bänden, bei Sammelbänden, abweichende Art der Dokumente und des Einbands, und bei Zusätzen. In wenigen Fällen erfolgte auch ein inhaltlicher Hinweis, z. Bsp. bei Beglaubigungen, Versendungen in das Rentamt und Signaturart. Soweit Amtsbücher einer Serie sich auch noch auf andere Bestände bzw. Findbücher verteilen, wird am Ende des Kapitels auf den entsprechenden Fundort in diesen Beständen verwiesen. Wegen der unterschiedlichen Eigentumsverhältnisse mußte auf eine Zusammenführung verzichtet werden. Ordnung, Verzeichnung und Verpackung des Bestands wurde durch den Bearbeiter von November 2002 bis Februar 2003 vorgenommen. Innerhalb der Klassifikationsgruppen wurden die jeweils zusammengehörenden Bände chronologisch nach ihrer Entstehung geordnet. Der Index wurde nach Orten und Personen getrennt, Sachhinweise wurden entweder entsprechend den Personen oder Orten angefügt. Die Schlußredaktion des vorliegenden Findbuchs erfolgte im Februar 2003 durch den Bearbeiter. Das vorliegende Findbuch umfasst 310 Titelaufnahmen mit 304 Bänden bei einem Umfang von ca. 7.6 lfd. m bei einer Laufzeit von 1414 bis 1913. Da die Depositalverträge der Eigentümer mit dem Staatsarchiv Sigmaringen bindend festlegen, daß Archivalien, die nach dem 1. Januar 1900 entstanden sind, generell einer Sperrfrist unterliegen, wurden 13 Bände mit der Laufzeit nach 1900, um trotzdem d en übrigen Bestand einer wissenschaftlichen Nutzung zugänglich machen zu können, aus der Verzeichnung herausgenommen und mit dem Vermerk "Gesperrt" versehen.
Der Bestand trägt die Bezeichnung: Dep. 38 T 3, Gesamtarchiv Schenk von Stauffenberg, Amtsbücher, Laufzeit 1414 - 1913. Für Korrektur, formale Einrichtung und Internetzugänglichkeit des Repertoriums sorgten Dr. Franz-Josef Ziwes und Holger Fleischer.
Sigmaringen, im Februar 2003
Dirk Nicklaus
306 Bände (7,6 lfd.m)
Bestand
Gerd Wunder, Die Schenken von Stauffenberg. Eine Familiengeschichte (Schriften zur südwestdeutschen Landeskunde, Band 11), Stuttgart 1972
Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden, hrsg. v. d. Landesarchivdirektion Baden-Württemberg, Band III, V und VII, Stuttgart 1976 u. 1978
Otto H. Becker, Gesamtarchiv Schenk von Stauffenberg. Herrschaft Wilflingen, Urkundenregesten 1366 - 1805 (Inventare der nichtstaatlichen Archive, Band 17), hrsg. v. d. Landesarchivdirektion Baden-Württemberg, Stuttgart 1981 [Dep 38 T 1]
Otto H. Becker, Nebst denen und weilen ein gut eingerichtes Acten-Archiv gleichsam die Seele einer Herrschaft ist. Studien zur Geschichte des Gesamtarchivs Schenk von Stauffenberg, in: Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte, 19 (1983) S. 9 - 31.
Die Schenken von Stauffenberg. Geschichtliche Nachrichten von diesem Geschlechte nach Urkunden zusammengestellt von Friedrich Schenk Freiherrn von Stauffenberg, ergänzt von Franz Grafen von Stauffenberg (genealogische Listen), München 1876
Dieter Zöberlein, Aus der Geschichte von Burggrub, Beitrag zur Festschrift des Gesangvereins Burggrub anläßlich des 50-jährigen Jubiläums im Juni 1999, Burggrub