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[S 1] 01 Urkunden (Bestand)
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Stadtarchiv Lemgo (Archivtektonik) >> Stadt Lemgo bis 1969 >> Verwaltungsschriftgut
Vorwort
Die Erschließung des Urkundenbestandes im Stadtarchiv basiert auf dem "Verzeichnis der Urkunden und Urkundenkopien im Stadtarchiv zu Lemgo in chronologischer Ordnung, ergänzt durch Abschriften und Regesten von auswärtigen Quellen zur Geschichte Lemgos, Lemgo 1952", das durch den späteren Lemgoer Stadtarchivar Dr. Hans Hoppe erstellt wurde.
Nachfolgend ist das Vorwort zu seinem gebundenen Verzeichnis hier wiedergegeben:
"Die Lemgoer Urkunden sind erstmalig in neuerer Zeit von den Verfassern der "Lippischen Regesten" (1860-1868) historisch erfasst und ausgewertet worden. Otto Preuß veranlasste den damaligen Biirgermeister Honerla, die einzelnen Pergamente nach Jahrhunderten bis 1530 zusammenzulegen; daher stammen noch die auf vielen Urkunden zu findenden vagen Datierungen, 1400, 1500 etc. Da die Lippischen Regesten ein "vaterländisches" Werk sein sollten, wurden viele nur auf Lemgoer Verhältnisse bezogene Urkunden nicht mit aufgenommen oder nur beiläufig im Zusammenhang mit anderen Nummern erwähnt. Eine besondere Pflege hat der Lemgoer Magistrat damals in den sechziger Jahren dem Archivgut nicht zuteil werden lassen. So wäre das umfangreiche Aktenmaterial wohl kaum vor der völligen Vernichtung bewahrt geblieben, wenn nicht Prof. Dr. August Schacht, der von 1878-1922 am hiesigen Gymnasium tätig war, sich der gänzlich verwahrlosten alten Bestände angenommen hätte. Die Stadtverwaltung selbst interessierte sich nur für die jüngeren Akten ab 1820, während das ganze ältere Material zum Einstampfen aussortiert werden sollte. Dem heimatkundlichen und genealogischen Forschungseifer Schachts verdankt das heutige Lemgoer Stadtarchiv seine Existenz; das muß ein für allemal festgehalten werden. Schacht hat wertvollstes Quellenmaterial nutzbar gemacht, so daß mit seiner uneigennützigen Unterstützung eine Anzahl von wichtigen Arbeiten über die Geschichte Lengos entstehen konnten. Außerdem hinterließ er bei seinem Tode (31. März 1936) umfangreiche Notizen und Aktenauszüge, auf die sich noch Herr Dr.Karl Meier in seiner "Chronik" (1952) beziehen konnte. Zu Lebzeiten Schachts schrieb der kath. Pfarrer Friedrich Gerlach die Geschichte des Archidiakonats Lemgo (1926), und arbeitete aus diesem Anlaß sämtliche Urkunden des Stadtarchivs durch. Auf Gerlachs "Archidiakonat" wird in unserm Verzeichnis mehrfach verwiesen, weil dort z.T. sehr ausführliche Regesten der geistlichen Stiftungsurkunden zu finden sind. Allerdings waren waren über 80 Daten der Gerlach'schen Quellenangaben bisher nicht im Urkundenbestand des Lemgoer Archivs zu identifizieren. Vermutlich ist ein großer Teil dieser Angaben durch Druckfehler entstellt, was noch zu klären sein wird; jedoch muß auch mit Verlusten seit dem Tode Schachts gerechnet werden. Als der Verfasser des vorliegenden Verzeichnisses seine Arbeit -zunächst zur Unterstützung des damaligen Stadtarchivars, Herrn Moeller- Friedrichs, - aufnahm, erschien es ihm als die vordringlichste Aufgabe, die Bestände an alten Pergamenten in den von Schacht beabsichtigten Lagerungs- und Ordnungszustand zurückzuversetzen. Nachdem die Pergamente, die sich in den von Schacht bereits angelegten Mappen befanden, überprüft und diejenigen, die ohne erkennbare Ordnung aufbewahrt wurden, mit neuen Hüllen versehen worden waren, galt es, das gesamte Urkundenarchiv in chronologischer Reihenfolge zu registrieren. Diese Ordnungsarbeit fand in dem vorliegenden Verzeichnis ihren Niederschlag, wobei betont werden muß, daß Ordnung und Inventarisierung der Bestände das Hauptanliegen des Verfassers gewesen sind. Man wird also an dieses Verzeichnis nicht die Ansprüche wie an ein Urkundenbuch stellen dürfen, vielmehr sind die Regesten so knapp gehalten, daß der Benutzer der Notwendigkeit, die Originale einzusehen, nicht enthoben ist. Lemgo, im Dezember 1956"
Ergänzend zum Urkundenbuch Hoppes gibt es eine Serie mit Kladden, die maschinenschriftliche Transkriptionen/Abschriften Hoppes zu den Urkunden in diesem Bestand enthalten. Teilweise ersetzen, vervollständigen und ergänzen sie ältere, noch handschriftliche Abschriften, die aus der Hand Schachts stammen. Bei der Erschließung wird jeweils auf die Transkriptionen Hoppes oder Schachts entsprechend verwiesen, soweit eine solche vorliegt.
Für die Erschließung in der Augias-Archivdatenbank wurden die Regesten den "Lippischen Regesten. Neue Folge, bearb. von Hans-Peter Wehlt (= Lippische Geschichtsquellen, Bd. 17), 1989 - 2005" entnommen und entsprechend kenntlich gemacht (im Findbuch als "LR NF"). Falls es dort kein entsprechendes Regest gab, wurde auf die ältere Folge der Lippischen Regesten von O. Preuß und A. Falkmann (1860 - 1868) zurückgegriffen (im Findbuch als "LR + lfd. Nummer" gekennzeichnet). War auch dort kein Regest vorhanden, wurde auf Grundlage der Inhaltsangabe bei Hoppe durch den Bearbeiter des Findbuchs ein Regest gebildet. In einzelnen Fällen erfolgte auch ein Rückgriff auf die Angaben bei Friedrich Gerlach, Der Archidiakonat Lemgo in der mittelalterlichen Diözese Paderborn, Münster 1932, insbesondere bei den geistlichen Stiftungen.
Die Urkundenaussteller und die (vermutete) Provenienz der Urkunden wird zusätzlich, nicht personalisiert und vereinheitlicht in einem gesonderten Feld angegeben.
Der Bestand enthält sowohl Urkundenausfertigungen (Ausf.) als auch Konzepte und Abschriften. Enthalten sind zudem teilweise auch Briefe, die sich nicht immer als Urkunde definieren lassen. In eindeutigen Fällen wurden diese Briefe dem Bestand entnommen und dem Bestand A (Akten und Amtsbücher) im Stadtarchiv zugeführt. Urkundenkopiare in Amtsbuchform finden sich auch zumeist im A-Bestand. Ausgangsregister (Missiven) sind nicht (mehr) vorhanden.
Neben den im engeren Sinne städtischen Urkunden (vor 1365 aufgeteilt in Alt- und Neustadt) enthält der Bestand auch weitere Provenienzen: die Beginenhäuser und Beginenkonvente in Lemgo einschließlich des Klosters im Rampendal (Schwestern vom gemeinsamen Leben), das Hospital zum Hl. Geist bzw. später St. Loyen (einschließlich der älteren Vorläufer), das Siechenhaus oder Leprosorium St. Jürgen vor Lemgo, die Lemgoer Bruderschaften und der (Priester-)Kaland, die Hausarmen, das Lemgoer Kaufmannsamt (Kaufleutegilde) und die Verwaltung der Kirche zu Hillentrup. Weitere Provenienzen sind nicht auszuschließen. War die ursprüngliche Provenienz nicht eindeutig zu klären, ist angegeben: Sonstige Empfänger.
Im Jahr 2021 konnte mit Mitteln des Deutschen Bibliotheksverbandes e. V. im Rahmen des Projektes "WissensWandel. Digitalprogramm für Bibliotheken und Archive innerhalb von Neustart Kultur" konnte der Urkundenbestand vollständig digitalisiert und im Archivportal "Archive in NRW" veröffentlicht werden.