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Rudolf, Dekan der Marienkirche in Erfurt, als vom Abt des
Klosters Petersberg subdelegierter Richter, verurteilt in dem Prozess von
Abt und Konven...
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Urk. 75 Fulda: Reichsabtei, Stift [ehemals: Urkunden R I a]
Fulda: Reichsabtei, Stift [ehemals: Urkunden R I a] >> Reichsabtei, Stift >> 1316-1330
1319 September 20; 1320 Januar 27 [Kopie]
Abschrift, Pergament, abhängendes Siegel (fehlt)
Urkunde
Identifikation (Urkunde): Originaldatierung: Data est hoc sentencia anno Domini M° CCC° XIX° in vigilia beati Mathei apostoli in ambitu ecclesie nostre nobis sedentibus pro tribunali ... Datum vero per copiam anno Domini M° CCC° XX° VI° Kalendas Februarii
Vermerke (Urkunde): (Voll-) Regest: Rudolf, Dekan der Marienkirche in Erfurt, als vom Abt des Klosters Petersberg subdelegierter Richter, verurteilt in dem Prozess von Abt und Konvent von Fulda gegen den Mainzer Juden Salmann genannt zum Storch (zume Storche) diesen wegen Wuchers. Der Abt von Petersberg hatte ein Mandat von Papst Johannes [XXII.] erhalten und daraufhin den Dekan von St. Marien zu seinem Subdelegierten ernannt. Rudolf hat Salmann auf Betreiben der Kläger vorgeladen. Beim festgesetzten Termin hat der Prokurator der Kläger seine Forderung schriftlich dargelegt, die der Jude Süßkind (Suzkint) als Prokurator des Beklagten abgewiesen und dagegen Appellation eingelegt hat. Rudolf verwirft die Appellation als unbegründet und fällt nach Würdigung von Zeugen und ihren schriftlichen Aussagen ein Säumnisurteil im Sinne des Abtes. Salmann wird zur Rückgabe von 1000 Mark verurteilt, die er vom Kläger wucherisch gefordert hatte und von Philipp von Falkenstein (Valkenstein) dem Älteren erhalten hatte. Dem Beklagten wird ewiges Stillschweigen auferlegt. Hinsichtlich weiterer 500 Kölner Mark, für die Philipp von Falkenstein gebürgt hatte, wird ebenso verfahren [?]. Ausstellungsort: St. Marien in Erfurt, im Kreuzgang. (siehe Abbildungen: Vorderseite, Rückseite)
Vermerke (Urkunde): Zeugen: Dietrich von Mihla, Kanoniker von St. Marien in Erfurt
Vermerke (Urkunde): Zeugen: (Magister H. de Rastenberg), Heinrich von Elxleben (Elkesleiben)
Vermerke (Urkunde): Siegler: [Pleban von Fulda]
Angaben zum entzogenen Vermögen
Sonstige Angaben
BZK-Nr.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.