Bürgermeister und Rat der Stadt Ulm bekennen: Vor dem versammelten Rat sind die Ulmer Bürger Matthäus Herzeler und Johann Breitinger als Vormünder des Sohnes Johann des verstorbenen Georg Breitinger aus seiner ersten Ehe mit Barbara geborene Börz, dann Johann Hunger und Heinrich Schlegel als Vormünder der Kinder des Georg Breitinger aus seiner zweiten Ehe mit Barbara geborene Ziegelmüller Georg, Daniel, Regina und Barbara und Alexander Krößling für sich selbst und als Vertreter seiner Ehefrau Anna geborene Breitinger sowie schließlich Jakob Bucher und David Rumpus als Pfleger der Witwe des Georg Breitinger Elisabeth geborene Marstaller erschienen. Sie haben berichtet, dass sie bzw. ihre Pfleglinge von Georg Breitinger einen Baumgarten in Ulm vor dem Neutor [abgegangen, östlich Olgastraße 80] an der Mühlsteige geerbt haben. Diesen haben sie nun dem Ulmer Bürger Jakob Funk verkauft. Von dem Baumgarten stehen dem Heiliggeistspital in Ulm [abgegangen, Bereich Neue Straße, Lagerbuch Nr. 261/2, 254] jährlich 2 Pfund Heller zu. Außerdem ist er für zwei Darlehen in Höhe von insgesamt 100 Gulden als Pfand eingetragen. Der Käufer hat die Rückzahlung der Darlehen übernommen und ihnen darüber hinaus noch 160 Gulden Ulmer Stadtwährung bar bezahlt. Nun hat er um die Beurkundung des Kaufs gebeten. Dies ist ihnen aber nicht möglich, da einige der Erben des Georg Breitinger noch der Pflegschaft des Rats unterstehen. Der Rat entscheidet nach Prüfung der Angelegenheit, dass der Verkauf gemäß den Bestimmungen des Ulmer Stadtrechts erfolgt ist und der Erlös zum Nutzen der Erben des Georg Breitinger verwendet wurde. Daher kann er dem Käufer unter dem Stadtgerichtssiegel beurkundet werden und erlangt dann Rechtskraft.

Haus der Stadtgeschichte - Stadtarchiv Ulm
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