Auf unserer Webseite werden neben den technisch erforderlichen Cookies noch Cookies zur statistischen Auswertung gesetzt. Sie können die Website auch ohne diese Cookies nutzen. Durch Klicken auf „Ich stimme zu“ erklären Sie sich einverstanden, dass wir Cookies zu Analyse-Zwecken setzen. In unserer Datenschutzerklärung finden Sie weitere Informationen. Dort können Sie Ihre Cookie-Einstellungen jederzeit ändern.
Stadtarchiv Sigmaringen: Akten (Bestand)
Anmelden
Um Merklisten nutzen zu können, müssen Sie sich zunächst anmelden.
Überlieferungsgeschichte
Vorbemerkung
Die Deponierung des Stadtarchivs Sigmaringen im Staatsarchiv
Bereits am 19.12.1912 war die Unterbringung des Stadtarchivs Sigmaringen im Staatsarchiv vom damaligen Regierungspräsidenten Graf Brühl genehmigt worden. Die Stadtverwaltung zog es aber vor, ihr Archiv im Schulhaus unterzubringen. 1923 wurden die Raumverhältnisse in der Schule knapp. Um Abhilfe zu schaffen, versuchte die Stadtverwaltung in der Meinung, dass es sich beim Fürstlichen Archiv und beim Staatsarchiv um zwei gleichrangige Archive handle, zunächst beim Fürstlichen, dann aber beim Staatsarchiv ihr Archiv zu deponieren, was aber an den Befürchtungen der Gemeindevertretung scheiterte, dass das Staatsarchiv von der Stadt zu hohe Benützungsgebühren fordern und das Eigentumsrecht am Stadtarchiv in Frage stellen würde. Trotz gegenteiliger Beteuerungen des Staatsarchivs, dass die mit Berechtigungsschein des Magistrats versehenen Beamten der Stadt ohne jegliche Gebühr das Stadtarchiv benützen dürften und die Stadt das Recht behalten würde, ihr Archiv jederzeit gegen Ersatz von etwa entstandenen Kosten für Ordnungs- und Repertorisierungsarbeiten wieder zurückzuholen, schien der Gemeindevertretung auch diesmal die Unterbringung ihres Archivs in einem stadteigenen Gebäude die bessere Lösung zu sein. Erst in der Sitzung vom 13.12.1945 erteilte der Stadtrat seine Zustimmung zur Deponierung des Stadtarchivs im Staatsarchiv. Wahrscheinlich spielte neben dem Raummangel auch die Tatsache eine Rolle, dass das Staatsarchiv nunmehr mit einer Fachkraft, Staatsarchivrat Dr. Herberhold, hauptamtlich besetzt war. Stadtrat Max Frick wurde beauftragt, ein Inventarverzeichnis für die Übergabe vorzubereiten. Die Übergabe des Stadtarchivs erfolgte im Januar 1946. 1950 wurde dann auch der Nachlass Keller, der irrigerweise als Stadtchronik bezeichnet wurde, mit Zeitungsbänden und Büchern (vorwiegend Gesetzblätter) dem Staatsarchiv übergeben.
Die ersten Ordnungsarbeiten im Staatsarchiv, für die Dr. Herberhold einen Zuschuss von 200.- DM für Papier, Bindfaden und Schreibpapier von der Stadt beantragte, wurden ebenfalls 1950 durchgeführt. Am 18.01.1957 (Acc. 3/1957) wurde vom Bürgermeisteramt eine Mappe mit Fotokopien und kleinen Druckschriften und am 16.2.1957 (Acc. 10/1957) ein Faszikel "Stadtchronik 1928-1948" und eine Mappe mit Bildern von Berlin zur Aufbewahrung übergeben. Eine weitere Ablieferung vom 21.01.1959 brachte das Schrifttum der Kriegsgefangenenhilfe vom Deutschen Roten Kreuz, Kreisverein Sigmaringen (Acc. 4/1959) ins Staatsarchiv. Auch die 1963 (Acc. 23/1963) von der Stadtverwaltung übergebenen Schriftstücke, Drucke und Fotos sind, wie die seit 1950 abgelieferten Sachen, keine Teile der städtischen Registratur (außer solchen betr. die Bilharz-Feier 1962), sondern daneben angesammelte Stücke, die nicht in das Stadtarchiv eingebaut werden können. Die "Sammlungen" sollen später, soweit sie nicht als "zeitgeschichtliche Registratur" weitergeführt werden sollen, in einem eigenen Repertorium verzeichnet werden. Um das Stadtarchiv nicht zu einem toten Körper erstarren zu lassen, wird sich das Staatsarchiv auch in Zukunft, wie Dr. Herberhold bereits 1950, um Aktenablieferungen bemühen müssen, da seit 1946 keine solchen erfolgten.
Ordnungszustand der Akten
Bis auf einen kleinen Teil sind die Akten des Stadtarchivs preußisch geheftet. Die ältesten Aktenstücke sind nur in der linken oberen oder unteren Ecke noch in der vorpreußischen Zeit geheftet worden. Sie tragen fast ausnahmslos alte Signaturen. Mit Fachnummer und der laufenden Nummer im Fach sind die älteren und meisten Akten gekennzeichnet. Es gab um die 200 Fächer und vereinzelt auch über 20 Nummern im Fach. Trotzdem mussten einzelne Betreffe auf zwei und mehr Fächer übergreifen. Ein geringerer Teil der Archivali en war mit Rubrikennummern versehen, die wohl von der Registraturordnung des Fürstentums von 1840 beeinflusst, nicht aber darauf zurückzuführen sind, da sie mit dieser nicht übereinstimmen. Der kleinste Teil der Archivalien war bereits nach dem sog. Flattichplan umsigniert. Bei diesen Akten kann es sich nicht um die Gesamtregistratur handeln, da der Flattichplan auch in den hohenzollerischen Gemeinden zwischen 1936 und 1938 eingeführt wurde und noch bis ca. 1968 in Verwendung war. Die alten Signaturen wurden im vorliegenden Repertorium als Konkordanz rechts unter das Aktenregest gesetzt. Ein großer Teil der bereits verzeichneten Akten musste neu und ein Rest, der noch nicht aufgenommen war, überhaupt erst verzeichnet werden.
Da die Archivalien im Lauf des 17. - 20. Jahrhunderts nach verschiedenen Registraturplänen erwachsen sind, von denen keiner für die Aufnahme aller Akten ausgereicht hätte, wurden sie nach dem Aktenplan für preußische Landratsämter systematisch gegliedert, fortlaufend durchnummeriert und nach der preußischen Paketierordnung verpackt. Die Amtsbuchreihen des Stadtarchivs wurden getrennt aufgenommen, mit einem eigenen Repertorium (Bd. II) versehen und die einzelnen Reihen chronologisch im Anschluss an die Akten aufgestellt.
Der vorliegende Aktenbestand umfasst 3132 lfd. Nummern Akten in 32 lfd. Metern und 603 lfd. Nummern Bände in 19 lfd. Metern. Die Ordnung, Verzeichnung und Verpackung besorgten Archivamtmann Kungl und Angestellter Abt, die Reinschrift und Register Fräulein Lang.
Sigmaringen, Oktober 1970
Kungl
Nachtrag zum Vorwort
In den Jahren 2008/ 2009 wurde die beiden maschinenschriftlichen Findbücher im Rahmen der Pilotphase des von der Deutschen Forschungsgemeinschaft finanzierten Projekts zur Retrokonversion archivischer Findmittel digitalisiert. In Zusammenarbeit der Koordinierungsstelle Retrokonversion an der Archivschule Marburg und des Landesarchivs Baden-Württemberg wurde die Findbücher für die Einstellung ins Internet vorbereitet. Andrea Schill führte die notwendigen Nacharbeiten durch. Seit November 2009 stehen die Erschließungsdaten im Internet.
Die Zitierweise des Bestandes lautet:
Dep. 1 T 3-4 Nr. [Bestellnummer]
Inhalt und Bewertung
Enthält:
Personal; Landeshoheit; Militär; Kommunalwesen; Armenwesen; Baupolizei; Feuerversicherung; Gewerbe, Handel und Verkehr; Polizei; Landeskultur; Medizinalwesen; Kirchen; Schulen; Steuern; Kreisakten; Mediatkasse.
