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Nachlässe Hohenlohe (Bestand)
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Inhalt und Bewertung
Der Bestand enthält die im Archiv Niederstetten verwahrten Nachlässe bzw. Restnachlässe mehrerer Angehöriger der Häuser Hohenlohe-Bartenstein und Hohenlohe-Jagstberg sowie eines Bediensteten.
Gliederung: I. Joseph Prinz zu Hohenlohe-Bartenstein, Fürstbischof von Breslau 1740-1817; II. Ludwig Aloys Fürst zu Hohenlohe-Bartenstein 1765-1829 (1. Private Angelegenheiten, 2. Militärische Angelegenheiten, 3. Briefe und Korrespondenzen, 4. Sonstiges); III. Karl Josef Fürst zu Hohenlohe-Jagstberg 1766-1838 (1. Persönliche Angelegenheiten des Fürsten und seiner Gemahlinnen, 2. Angelegenheiten der Kinder, 3. Testaments- und Erbschaftsangelegenheiten, 4. Vermögens- und Schuldenverhältnisse des Hauses Hohenlohe-Jagstberg, 5. Verlust der Herrschaft Oberbronn und Übernahme der Entschädigungslande, 6. Regimenter Hohenlohe und Forderungen an Frankreich, 7. Beziehungen zum württembergischen Hof, standesherrliche und landständische Angelegenheiten, 8. Korrespondenzen innerhalb der Familie und der näheren Verwandtschaft, 9. Sonstige Korrespondenzen); IV. Ludwig Albrecht Fürst zu Hohenlohe-Bartenstein und Jagstberg 1802-1850 (1. Briefe, 2. Sonstiges); V. Hofrat Friedrich Mayer, Oberadministrator des hohenlohe-jagstbergischen Debitwesens (+1841).
1. Biographische Notizen und genealogische Übersicht: Joseph Prinz zu Hohenlohe-Bartenstein, geb. am 6.11.1740, war Propst zu St. Gereon in Köln, Domscholaster zu Straßburg und Köln, Domherr in Salzburg, wurde 1787 Koadjutor in Breslau und 1795 Breslauer Fürstbischof. Er starb am 21.1.1817 auf Schloß Johannesberg. (Literatur: G. Jaekel, Über das Leben von Joseph Christian Fürst zu Hohenlohe-Bartenstein, Breslau 1937) Ludwig Aloys Fürst zu Hohenlohe-Bartenstein, geb. am 18.8.1765, trat 1788 in pfälzische Militärdienste, wurde 1792 in Vertretung seines Vaters, des Fürsten Ludwig Leopold, Oberstinhaber des Jägerrregiments Hohenlohe-Bartenstein, mit dem er den holländischen Feldzug 1794/95 mitmachte, und wechselte 1795 in den österreichischen Militärdienst. 1798 trat er - von der k.k. Armee zeitweilig beurlaubt - nach dem Verzicht seines Vaters die Regierung des Fürstentums Hohenlohe-Bartenstein an, das er nach der Mediatisierung durch Württemberg 1806 seinem Sohn Karl August übergab. Seit 1816 war der Fürst französischer Generalleutnant mit Dienstsitz in Lunéville und Oberstinhaber des französischen Infanterieregiments Hohenlohe; 1827 stieg er zum Marschall und Pair von Frankreich auf. In erster Ehe war Ludwig Aloys seit 1786 mit Wilhelmine Gräfin von Manderscheid-Blankenheim (+1789), in zweiter Ehe seit 1790 mit Kreszentia Altgräfin von Salm-Reifferscheid (1768-1826) verheiratet. Er starb am 31.5.1829. Karl Joseph Fürst zu Hohenlohe-Jagstberg (bis 1802 Prinz zu Hohenlohe-Bartenstein), geb. am 12.12.1766, war ursprünglich für den geistlichen Stand bestimmt. 1788 übernahm er die Verwaltung der von seiner Großmutter, der Fürstin Sophie Friederike geb. Landgräfin von Hessen-Homburg, dem Haus Hohenlohe-Bartenstein zugebrachten Herrschaft Oberbronn im Elsaß, die in den französischen Revolutionskriegen und endgültig im Frieden von Lunéville 1801 an Frankreich verloren ging. 1792 wurde Karl Joseph Kommandeur eines der beiden von den Häusern Hohenlohe-Bartenstein und Hohenlohe-Schillingsfürst aufgrund eines Subsidienvertrags mit den Brüdern Ludwigs XVI. aufgestellten Regimenter Hohenlohe, mit denen er mehrere Feldzüge gegen die französische Republik mitmachte. Als Entschädigung für den Verlust von Oberbronn erhielt er durch den Reichsdeputationshauptschluß 1802/03 das aus Teilen des Hochstifts Würzburg gebildete Fürstentum Hohenlohe-Jagstberg, nach dem er sich fortan nannte. Nach der Mediatisierung seines Territoriums durch Württemberg 1806 lebte er zurückgezogen auf seinem Residenzschloß Haltenbergstetten. In erster Ehe war Karl Joseph seit 1796 mit der Herzogin Henriette von Württemberg (1767-1817), in zweiter Ehe seit 1820 mit der Gräfin Walburge von Waldburg-Zeil-Wurzach (1794-1823) verheiratet. Er starb am 6.7.1838. (Literatur: Autobiographie in Archiv für hohenlohische Geschichte, II. Band, 1870). Ludwig Albrecht Fürst zu Hohenlohe-Jagstberg, geb. am 5.6.1802, setzte als einziger Sohn des Fürsten Karl Joseph die Sekundogenitur Hohenlohe-Jagstberg fort. Nach dem Aussterben der Linie Hohenlohe-Bartenstein 1844 vereinigte er die beiden Standesherrschaften Hohenlohe-Bartenstein und Hohenlohe-Jagstberg. Er war seit 1835 mit Henriette von Auersperg (1815-1901) verheiratet und starb am 22.8.1850. Hofrat Friedrich Mayer, gestorben am 8.3.1841, war seit 1813 Oberadministrator des hohenlohe-jagstberg'schen Debitwesens und zugleich enger Vertrauter des Fürsten Karl Joseph.
2. Zur Ordnung und Verzeichnung: Die in den vorliegenden Bestand aufgenommenen Archivalien lagen größtenteils unter den ungeordneten und unverzeichneten Akten des Archivs Niederstetten. Zusammen mit den übrigen Niederstettener Beständen wurden sie im Sommer 1975 in das Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein verbracht. Die Nachlässe des Prinzen Joseph zu Hohenlohe-Bartenstein und des Hofrats Mayer umfassen je einen Faszikel. Der Nachlaß des Fürsten Ludwig Aloys zu Hohenlohe-Bartenstein war, von einigen ansatzweise formierten Betreffakten abgesehen, weitgehend ungeordnet. An zahlreichen Schreiben sind die Unterschriften vermutlich von Autographensammlern abgeschnitten worden. Bei der Neuordnung konnten die Betreffakten durch versprengte Einzelschriftstücke ergänzt werden. Aus den völlig unorganisierten Schreiben an den Fürsten - Konzepte von seiner Hand sind nur wenige erhalten - wurden Betreffakten und einige Einzelkorrespondentenakten gebildet. Nach den weinigen vorhandenen Aktenumschlägen zu schließen, umfasste der schriftliche Nachlaß des Fürsten Karl Joseph zu Hohenlohe-Jagstberg etwa 80 Aktennummern und war teils nach sachthematischen Gesichtspunkten, teils nach Korrespondenzpartnern bzw. Korrespondentengruppen organisiert. Dieser ursprüngliche Zustand wurde bei der Neuordnung weitgehend beibehalten, wobei der Nachtteil von Überschneidungen zwischen Sachakten und Korrespondentenakten in Kauf genommen werden mußte. Soweit noch erkennbar, legte Fürst Ludwig Albrecht die an ihn gerichteten Briefe ohne sachliche Differenzierungen jahrweise ab. Um wenigstens ein Ordnungsprinzip einzuführen, wurden bei der Neuordnung seines Nachlasses Korrespondentenakten und einige wenige Betreffakten gebildet. Die einzelnen Nachlässe wurde je nach Umfang durch Gruppen und Untergruppen gegliedert. Innerhalb der Gruppen liegen die Schriftstücke chronologisch. Die einzelnen Büschel lagern in der Reihenfolge ihrer Nummern. Die Ordnung und Verzeichnung wurde 1976/77 von Archivamtmann W. Beutter durchgeführt. Der Bestand, der die Bezeichnung "Ni 50 Nachlässe Hohenlohe" erhielt, umfasst 2 lfd. m. mit 166 Büscheln und nach Umverpackung in Archivboxen 2010 2,8 lfd. m. Neuenstein, im Februar 1977 Dr. Taddey