Landvogtei an Fils und Rems, Göppingen (Bestand)
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Bestand
Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg, D 79
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Staatsarchiv Ludwigsburg (Archivtektonik) >> Behörden der Übergangszeit um 1803-um 1817 >> Bezirksbehörden >> Landvogteien
(1772) 1806-1817
Überlieferungsgeschichte
Zur Geschichte der Landvogteien und zum Bestand vgl. Angaben bei Beständegruppe und im Findbuch.
Vorbemerkung Durch das Organisationsmanifest vom 18. März 1806 wurden die bisher separat durch drei kurfürstliche Landvogteien verwalteten neuwürttembergischen Gebiete an den neuwürttembergischen Gebiete an den altwürttembergischen Staatsverband angegliedert und das gesamte Land in zwölf Kreisämter, schließlich nach nochmaliger Reform im Jahre 1810 in ebenso viele Landvogteien (mit z.T. erheblich verändertem Territorialbestand) aufgeteilt. [Zu einzelnen Characteristika dieser Verwaltungsumbildung vgl. Vorbemerkung zu Bestand D 71.] Das Kreisamt Schorndorf bestand zunächst - im Gegenteil zu den meisten anderen Kreisämtern - aus einem Konglomerat von insgesamt neun (!) selbständigen Oberämtern und (ehemals) klösterlichen Oberämtern, deren Bestand aber schon im Jahre 1807 durch Auflösung der Oberämter Lorch (zu Welzheim) und Adelberg (zu Schorndorf) sowie des Amtes Winnental (zu Winnenden) auf die sechs Oberämter Gmünd, Göppingen, Murrhardt, Schorndorf, Welzheim und Winnenden reduziert wurde. Durch die Abtretung des ehemaligen Kloster-Oberamts Murrhardt, das im Jahre 1808 Unteramt des Oberamts Backnang im Kreis Heilbronn wurde, und Winnendens, das 1810 als Unteramt zum Oberamt Waiblingen des Kreises Stuttgart (nachmals Landvogtei am Rotenberg) trat, reduzierte sich der Territorialbestand des Kreises Schorndorf - noch vor der Abtretung Ulms an Württemberg - auf nunmehr vier Oberamtsbezirke. Gegen Ende des Jahres 1810 erbrachte der Anfall ehemals ulmischer, dann zunächst bayerischer Gebiete einen Gebietszuwachs zur Aufnahme des neugeschaffenen Oberamts Geislingen, dem das bisher (1806-1810) selbständige bayerische Oberamt Wiesensteig als Unteramt angeschlossen wurde. (Der von der bayerischen Regierung übernommene Oberamtmann dürfte hierbei - vgl. Bü 16 - seinen bisherigen Rang bewahren). Ebenfalls im Jahre 1810 wurde der Sitz des Oberamts Welzheim nach Lorch verlegt, wodurch Lorch (wie 1806-1807) abermals Sitz eines Oberamts wurde. Das Kreisamt Schorndorf selbst wurde aufgelöst, der Verwaltungssitz der neugeschaffenen Landvogtei an Fils und Rems nach Göppingen verlegt. Der Landvogteibezirk umfasste nun - wie fast alle übrigen bis zur Neuschaffung der mittleren Verwaltungsebene im Jahre 1817 - fünf Oberamtsbezirke, nämlich Geislingen, Gmünd, Göppingen, Lorch und Schorndorf. Im November 1817 wurde mit der Kreisregierung Ulm eine neue und wesentlich effektivere mittlere Verwaltungsebene für die bisherigen Bezirke der drei Landvogteien am Bodensee, an der Donau sowie an Fils und Rems geschaffen. Das Verwaltungsschriftgut wurde - soweit man es für weitere Verwahrung notwendig erachtete - in die neue Registratur der Kreisregierung aufgenommen. Aus den späteren Aktenabgaben dieser Behörde an die Archivverwaltung wurden die Überlieferungsreste der Landvogteien an Fils und Rems nach und nach - zuletzt im Herbst 1996 - herausgelöst und zusammen mit früher in die Registraturen der Domänendirektion (Bestand E 236) sowie der Ministerialabteilung für den Straßen- u. Wasserbau (Bestand E 166) gelangten Akten geordnet und bearbeitet. Da bisher nur ein einziges Büschel (Nr. 59) provisorisch verzeichnet war, ist der gesamte neugebildete Bestand nunmehr erstmals inhaltlich erschlossen und der Öffentlichkeit zugänglich. Um ein annähernd ähnliches Verzeichnungsschema mit bereits früher verzeichneten (jüngeren) Landvogteibeständen zu wahren, wurde der damals angewandten Rubrikenordnung - wenn auch nicht immer ganz ohne Bedenken - weitestgehend gefolgt. Der in vieler Hinsicht interessante Informationen enthaltende Bestand umfasst nunmehr 85 Büschel (0,8 lfd. m). Die EDV-gestützte Reinschrift fertigte Frau Hildegard Aufderklamm. Gez. Dr. Stein
Literatur: Königliche Württembergische Hof- und Staatshandbücher. Stuttgart 1806ff. Friedrich Wintterlin, Geschichte der Behördenorganisation in Württemberg, Teil I, Stuttgart 1902, S. 229ff. Alfred Dehlinger, Württembergs Staatswesen in seiner geschichtlichen Entwicklung bis heute, Bd. I, Stuttgart 1951, § 51 Walter Grube, Vogteien, Ämter, Landkreise in der Geschichte Südwestdeutschlands , hrsg. Vom Landkreistag Baden-Württemberg, Stuttgart 1960, S. 63 f. Das Land Baden-Württemberg - Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Bde. 1-8, Stuttgart 1975-1983
Zur Geschichte der Landvogteien und zum Bestand vgl. Angaben bei Beständegruppe und im Findbuch.
Vorbemerkung Durch das Organisationsmanifest vom 18. März 1806 wurden die bisher separat durch drei kurfürstliche Landvogteien verwalteten neuwürttembergischen Gebiete an den neuwürttembergischen Gebiete an den altwürttembergischen Staatsverband angegliedert und das gesamte Land in zwölf Kreisämter, schließlich nach nochmaliger Reform im Jahre 1810 in ebenso viele Landvogteien (mit z.T. erheblich verändertem Territorialbestand) aufgeteilt. [Zu einzelnen Characteristika dieser Verwaltungsumbildung vgl. Vorbemerkung zu Bestand D 71.] Das Kreisamt Schorndorf bestand zunächst - im Gegenteil zu den meisten anderen Kreisämtern - aus einem Konglomerat von insgesamt neun (!) selbständigen Oberämtern und (ehemals) klösterlichen Oberämtern, deren Bestand aber schon im Jahre 1807 durch Auflösung der Oberämter Lorch (zu Welzheim) und Adelberg (zu Schorndorf) sowie des Amtes Winnental (zu Winnenden) auf die sechs Oberämter Gmünd, Göppingen, Murrhardt, Schorndorf, Welzheim und Winnenden reduziert wurde. Durch die Abtretung des ehemaligen Kloster-Oberamts Murrhardt, das im Jahre 1808 Unteramt des Oberamts Backnang im Kreis Heilbronn wurde, und Winnendens, das 1810 als Unteramt zum Oberamt Waiblingen des Kreises Stuttgart (nachmals Landvogtei am Rotenberg) trat, reduzierte sich der Territorialbestand des Kreises Schorndorf - noch vor der Abtretung Ulms an Württemberg - auf nunmehr vier Oberamtsbezirke. Gegen Ende des Jahres 1810 erbrachte der Anfall ehemals ulmischer, dann zunächst bayerischer Gebiete einen Gebietszuwachs zur Aufnahme des neugeschaffenen Oberamts Geislingen, dem das bisher (1806-1810) selbständige bayerische Oberamt Wiesensteig als Unteramt angeschlossen wurde. (Der von der bayerischen Regierung übernommene Oberamtmann dürfte hierbei - vgl. Bü 16 - seinen bisherigen Rang bewahren). Ebenfalls im Jahre 1810 wurde der Sitz des Oberamts Welzheim nach Lorch verlegt, wodurch Lorch (wie 1806-1807) abermals Sitz eines Oberamts wurde. Das Kreisamt Schorndorf selbst wurde aufgelöst, der Verwaltungssitz der neugeschaffenen Landvogtei an Fils und Rems nach Göppingen verlegt. Der Landvogteibezirk umfasste nun - wie fast alle übrigen bis zur Neuschaffung der mittleren Verwaltungsebene im Jahre 1817 - fünf Oberamtsbezirke, nämlich Geislingen, Gmünd, Göppingen, Lorch und Schorndorf. Im November 1817 wurde mit der Kreisregierung Ulm eine neue und wesentlich effektivere mittlere Verwaltungsebene für die bisherigen Bezirke der drei Landvogteien am Bodensee, an der Donau sowie an Fils und Rems geschaffen. Das Verwaltungsschriftgut wurde - soweit man es für weitere Verwahrung notwendig erachtete - in die neue Registratur der Kreisregierung aufgenommen. Aus den späteren Aktenabgaben dieser Behörde an die Archivverwaltung wurden die Überlieferungsreste der Landvogteien an Fils und Rems nach und nach - zuletzt im Herbst 1996 - herausgelöst und zusammen mit früher in die Registraturen der Domänendirektion (Bestand E 236) sowie der Ministerialabteilung für den Straßen- u. Wasserbau (Bestand E 166) gelangten Akten geordnet und bearbeitet. Da bisher nur ein einziges Büschel (Nr. 59) provisorisch verzeichnet war, ist der gesamte neugebildete Bestand nunmehr erstmals inhaltlich erschlossen und der Öffentlichkeit zugänglich. Um ein annähernd ähnliches Verzeichnungsschema mit bereits früher verzeichneten (jüngeren) Landvogteibeständen zu wahren, wurde der damals angewandten Rubrikenordnung - wenn auch nicht immer ganz ohne Bedenken - weitestgehend gefolgt. Der in vieler Hinsicht interessante Informationen enthaltende Bestand umfasst nunmehr 85 Büschel (0,8 lfd. m). Die EDV-gestützte Reinschrift fertigte Frau Hildegard Aufderklamm. Gez. Dr. Stein
Literatur: Königliche Württembergische Hof- und Staatshandbücher. Stuttgart 1806ff. Friedrich Wintterlin, Geschichte der Behördenorganisation in Württemberg, Teil I, Stuttgart 1902, S. 229ff. Alfred Dehlinger, Württembergs Staatswesen in seiner geschichtlichen Entwicklung bis heute, Bd. I, Stuttgart 1951, § 51 Walter Grube, Vogteien, Ämter, Landkreise in der Geschichte Südwestdeutschlands , hrsg. Vom Landkreistag Baden-Württemberg, Stuttgart 1960, S. 63 f. Das Land Baden-Württemberg - Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Bde. 1-8, Stuttgart 1975-1983
85 Büschel (0,8 lfd. m)
Bestand
Angaben zum entzogenen Vermögen
Sonstige Angaben
BZK-Nr.
Die Bundeszentralkartei (BZK) ist das zentrale Register des Bundes und der Länder zu den durchgeführten Entschädigungsverfahren. Bei der Aufnahme eines Verfahrens in die BZK wurde zur eindeutigen Identifizierung eine Nummer vergeben. Diese BZK-Nummer bezieht sich nicht auf eine Person, sondern auf ein Entschädigungsverfahren: Hat eine Person mehrere Ansprüche geltend gemacht (z.B. für sich selbst und für Angehörige), liegt im Normalfall für jedes Verfahren eine eigene BZK-Nummer vor. Häufig wurde als BZK-Nr. schlicht das Aktenzeichen der jeweiligen Entschädigungsbehörde übernommen.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Diese Nummer ist für eine Anfrage im entsprechenden Archiv wichtig.
Delikt nach NS-Justiz
Handlungen, die im Nationalsozialismus überhaupt erst kriminalisiert wurden (z.B. Heimtückegesetz, "Judenbegünstigung") oder die die NS-Justiz in verschärftem Maß verfolgte (z.B. Hochverrat).
Verfolgungsgrund
Die hier angegebenen Gründe orientieren sich am Wortlaut der in den Quellen genannten Verfolgungsgründe.
Rolle im Verfahren
„Verfolgte Person“ meint eine Person, die einen Entschädigungsanspruch für einen Schaden durch NS-Verfolgung geltend machte. Wenn der Antrag nicht von der verfolgten Person selbst, sondern von einer anderen Person gestellt wurde, so wird diese als „antragstellend“ angegeben und ihre Beziehung zur verfolgten Person, soweit vorhanden, vermerkt. In den Quellen wird die verfolgte Person mitunter als „Geschädigter“, die antragstellende Person als „Anspruchsberechtigter“ bezeichnet.
Suche im Archivportal-D
Weitere Archivalien zu dieser Person über die Wiedergutmachung hinaus können Sie eventuell im Archivportal-D finden.
Nähere Angaben zum Verfolgungsgrund
Ergänzende oder spezifischere Angaben zu Mitgliedschaft, Gruppenzugehörigkeit bzw. Gruppenzuschreibung, die Anlass für die Verfolgung war.
Es gelten die Nutzungsbedingungen des Landesarchivs Baden-Württemberg.
13.11.2025, 14:40 MEZ