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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, A 20 a Bü 6
F 03
Kunstkammer (Kunstkabinett) >> 1. Inventare, Zugangs- und Abgabeverzeichnisse >> 1.1 17. Jahrhundert
1654
Enthält nach dem Vorsatzblatt einen nachträglichen Vermerk von Johann Schuckard: "Dießes Inventarium ist dem mit Lit B verzeichnet gantz gleichlautend". Inhaltliche Gliederung des Inventars:
a) Inventur vom 16. Mai 1654, das anlässlich der Übergabe an Johann Betz, Hofregistrator und verordnetem Inspektor und Antiquar im Beisein des Burgvogts Ulrich Albrecht von Gaisberg und des Kunstkammer-Expeditionsrats Albrecht Vayh erstellt wurde. Die hier aufgelisteten Gegenstände entsprechen weitgehend A 20a Bü 5 S. 5-12 aus dem Jahr 1642 (siehe dort), wobei 20 Items aus der früheren Liste fehlen und die spätere Liste acht neue Einträge enthält, in denen exotische botanische Präparate beschrieben werden. (S. 1-6)
b) Liste von Objekten, die "bey nach ihr fürstlichen Gnaden Immission vergangener Inquisition wider zur Handt gebracht und in die Kunst-Cammer gethan worden" sind:
Eine bemalte, teilvergoldete hölzerne Figur, "Schraubwerk" aus Metall, ein runder Papierschild, geschnitzte Rehköpfe mit Geweihen und bemalten Schildern, ein Clavicord. (S. 7)
c) Gegenstände aus der Sammlung Gut von Sulz, die in die fürstliche Kunstkammer aufgenommen wurden, gegliedert nach ihren Lagerorten. Diese Auflistung gibt Objekte wieder, die bereits in A 20a Bü 4 beschrieben werden:
- Mineralien, Fossilien (vgl. A 20a Bü 4 fol. 121-125), Steingemmen, Schmuck- und Handsteine;
- exotische Schmuck- und Gebrauchsgegenstände aus Stein, Muscheln, Tier- und Pflanzenfasern;
- wissenschaftliche Instrumente;
- Gefäße aus Holz, Keramik und Metall; Tafelgemälde;
- Reliefs, Figuren und Paternoster aus Holz, Stein, Koralle, Horn, Ambra, Elfenbein, Metall;
- Ringe, Münzen, Medaillen und Amulette aus Gold, Silber und unedlen Metallen;
- Löffel aus Stein und Horn; Trinkgeschirre aus Stein;
- menschliche, zoologische und botanische Präparate (u.a. Korallen; Hörner und Geweihe; Zähne der staufischen Begründer des Klosters Lorch, S. 33 - vgl. A 20a Bü 4 fol. 99);
- Gemälde, Handschriften, Drucke und Schreibmaterial;
- archäologische Funde (darunter, S. 29-44: Grabungsfunde aus Winterlingen, aus einem Brunnen nahe Riedlingen, aus Rom, aus der Nähe des Asperg, aus der Nähe von Ulm, aus Straßburg, aus Baden im Aargau, aus der Villa des Lucullus in Pozzuoli, aus einem Porticus von Burg Königswart; Abschrift eines Epitaphs aus Großwardein in Ungarn, d.h. Oradea, Rumänien - vgl. A 20 a Bü 4 fol. 95-98, 124-129);
- Pilgerandenken und Reliquien (darunter, S. 39-43: Leder von einer Kirchentür in Alpirsbach; Zedernholz vom Berg Libanon; Asphalt aus dem Toten Meer; Holz vom Schiff des Francis Drake; eine Berührungsreliquie aus der Pfalzburg in Hagenau; Steine vom Berg Sinai, dem Berg Zion, dem Tal Josaphat, der Wüste Johannis des Täufers, dem Wadi Kidron, der Montagna Spaccata bei Gaeta; Mörtel von der Porta Sancta in Rom, mitgenommen anlässlich ihrer Öffnung durch Papst Clemens VIII. im Jubeljahr 1600 - vgl. A 20a Bü 4 fol. 118-124);
- Waffen;
- Zier- und Schaustücke.
(S. 8-69)
Vgl. a. A 20 a Bü 12.
d) Bücher aus der fürstlichen Kunstkammer (45 Bände in Folio, 50 Bände in Quarto, 58 Bände in Oktav, 101 Bände in Duodez, mit ausführlichem Katalog). (S. 70-94)
Vgl. W. Fleischhauer. Die Geschichte der Kunstkammer der Herzöge von Württemberg in Stuttgart. Stuttgart 1976, S. 57f.