Conradus Hennenberg, Prokurator, Petrus von Hohenstein, Pfarrer, und die anderen Pfründner der Präsenz bei der Kirche St. Michael zu Schwäbisch Hall verkaufen mit Wissen und Willen der Herren und Brüder des Johanniterhauses St. Johann jenseits (gensyt) der Brücke und des Pfarrers der Kirche St. Katharina, alle ebenfalls zu Schwäbisch Hall, dem Priester Conrad von Gieckenbach, ihrem Mitbruder und zugleich Pfründner im dortigen Siechenspital am Bach, um 90 fl rh die Hälfte aller Nutzungen, Gülten, Fälle, Dienste und Renten, die jährlich aus denjenigen Gütern und Zehntrechten erwirtschaftet werden, die sie selbst jüngst von Frau Anna, Witwe des Seitz Schneewasser (Snewasser) zu Gailenkirchen um 180 fl rh erworben haben. Der Käufer widmet die jetzt erworbenen Einkünfte und Nutzungen seiner bei St. Michael bereits bestehenden Jahrzeitstiftung mit der Maßgabe, dass die vom Prokurator der Präsenz alljährlich in Gailenkirchen einzuziehenden Gefälle gemäß den Bestimmungen des Stiftungsbriefs zur Deckung der Aufwendungen der Feier des alljährlich am St. Johannstag decollatio (29. August) stattfindenden Jahrtags zu verwenden sind. Auch soll der Prokurator der Präsenz über seine Verwaltung des Stiftungsgutes alljährlich auf den Jahrtag Rechnung legen und den Armen während der Feier Brot im Wert von 6 Schilling Heller austeilen. Die bisher bestehende Verpflichtung der Präsenz, genannte Jahrtagsfeier jeweils mit 6 Schilling Heller zu bezuschussen, wird hiermit aufgehoben, ein jeder Inhaber des Prokuratorenamts ist für seine Mühewaltung jährlich mit etlichen Hühnern zu entlohnen. Es folgt eine detaillierte Aufzählung der von Anna Schneewasser erworbenen Güter und der aus denselben zu erzielenden Gefälle, zu Beglaubigungszwecken sind die einleitenden Textpassagen und der Schluss der vom 30. März 1420 (Samstag vor Palmsonntag) datierenden Urkunde über dieses Kaufgeschäft inseriert.