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Form und Inhalt: Im August 2009 übergab Wolfgang Löscher, der Sohn von Hans Löscher, Enkel von Elise Aulinger und Dominik Löscher, dem Historischen Archiv ca. 150 Fotos von Hans Löscher, Elise Aulinger und Dominik Löscher sowie drei Ordner Manuskripte und Zeitungsausschnitte aus den Jahren 1885 - 2009. Dieses Material wurde in drei Nachlassbestände aufgeteilt und verzeichnet:
1. Nachlass Hans Löscher, Bestand NL/37
2. Nachlass Elise Aulinger, Bestand NL/38
3. Nachlass Dominik Löscher, Bestand NL/39.
Der Nachlass Hans Löscher wurde unterteilt in 14 inhaltliche Dossiers. Er beinhaltet vor allem Zeitungsartikel über die Person und die Auftritte Hans Löschers im Rundfunk, bei der Bunten Bühne, in den Seniorenheimen und bei Rundfunkbällen. Dazu enthält er die Programmankündigungen und Programmzettel sowie einige persönliche Dokumente und Gegenstände, wie zum Beispiel sein Notizbuch mit den Einnahmen und Ausgaben von 1929 oder Löschers Schulzeugnisee aus Pasing. Besonders ist eine Kritikensammlung zum Landestheater Linz von 1930/1931, in der sein Vater Dominik Löscher Direktor war. Zwei Kartons mit Porträts und Szenenfotos von Hans Löscher wurden in den Fotobestand unter der Signatur F52 eingeordnet, gescannt und verzeichnet. Noch zu Lebzeiten hatte Hans Löscher einen Teilbestand an Fotos dem Historischen Archiv übergeben. Hervorzuheben sind auch die 22 Plakate aus der Zeit von 1932 bis 1976, die Hans Löscher als Unterhaltungskünstler an prominenter Stelle nennen, etwa als Mitwirkender in Sendungen wie "Weißblaue Drehorgel", "Der bunte Würfel", als "Kasperl Larifari" bei Kinderbällen oder im Programm der "Bunten Bühne" oder der "Kleinkunstbühne Benz" [verzeichnet im Plakatbestand unter PL.1562, PL.2814-2818, PL.10124-10138, PL.10167].
Literatur:
- Hans Löscher, Ein Leben für den Funk, herausgegeben vom Bayerischen Rundfunk, 1994;
- Wolfgang Löscher, Der Graf und die Tänzerin, Dokumentation der Familien Löscher und Aulinger, 2009;
Personenbeschreibung: Hans Löscher wurde am 12. April 1911 in München geboren. Seine Eltern waren Augusta Maria Fensterer und der Schauspieler und Unterhaltungskünstler Dominik Löscher. Nach der Gymnasialzeit war er Volontär bei Otto Falkenberg an den Münchner Kammerspielen. Seine ersten öffentlichen Auftritte hatte Hans Löscher mit einem Trio im Cafe "Weißes Rössl" in Gräfelfing als Schlagzeuger und Sänger. Im Dezember 1928 trat er im Münchner Apollo-Theater auf. Seinen ersten Auftritt im Rundfunk, bei der Deutschen Stunde in Bayern, hatte Hans Löscher am 6. Februar 1929 in der Sendung "Ballgeflüster", die sein Vater Dominik Löscher leitete. Der 17jährige sang damals im Radio den Schlager "Wenn zwei Blondinen spazieren im Grünen". In kurzer Zeit avancierte er zum "Liebling der Rundfunkhörer", ein Titel, der auch auf vielen Plakaten zu finden ist. Mit der 1934 von ihm gegründeten "Bunten Bühne" trat er mit anderen Rundfunkkünstlerinnen und -künstlern in ganz Bayern auf. Bei den gemeinsamen Auftritten mit seinem Vater lernte Hans Löscher auch seine künftige Schwiegermutter Elise Aulinger und deren Tochter Christine kennen, die er 1935 heiratete. Aus der Ehe gingen vier Kinder hervor: Wolfgang, Hans, Dominik und Inge. 1940 erfolgte die Einberufung zum Militär, bis zum Kriegsende. Er kam zur sogenannten Spielgruppe, die mit Unterhaltungsprogrammen, wie "Heiterkeit und Fröhlichkeit im grauen Rock" die Soldaten unterhalten sollten. 1943 wurde er für ein Engagement am Theater am Gärtnerplatz beurlaubt. Nach dem Krieg verdiente er sein Geld mit Bunten Abenden oder als Pocci-Kasperl im Rundfunk oder als Kasperl Larifari auf Kinderbällen im Deutschen Theater. Berühmt wurde Löscher auch durch seine Rundfunkhörerbälle im Deutschen Theater.
1949 gründete er in München den "Verband der Rundfunkhörer", später erweitert unter dem Namen "Verband der Rundfunkhörer und Fernsehteilnehmer" und gab die gleichnamige Verbandszeitung heraus. Ab 1952 betrieb er mit mehr als 500 Hörer- und Seher-Veranstaltungen frühe Öffentlichskeitsarbeit für den Bayerischen Rundfunk. Eine besondere Sendung ab 1979 war die monatliche Hörfunksendung "Einen schönen, guten Nachmittag", mit der der Bayerische Rundfunk zu Gast in bayischen Altenheimen war. Erst im Alter von 61 Jahren bekam Hans Löscher seine erste Fernsehrolle in dem Komödienstadel "Mattheis brichts Eis". Es folgten noch mehrere kleinere Fernsehrollen in der Serie "Die Grandauers und ihre Zeit", in den "Münchner G´schichten" oder in dem Quiz "Kennen Sie Bayern" mit Carolin Reiber. Für sein vielfältiges Talent als Schlagersänger, Theaterschauspieler, Conférencier, als Schöpfer neuer Unterhaltungsreihen, als "Kasperl Larifari", als Fernsehschauspieler, Moderator und Gründer des "Verbandes der Rundfunkhörer" wurde er vielfach ausgezeichnet, darunter 1979 mit dem Bayerischen Verdienstorden oder 1992 mit dem Bundesverdienstkreuz. Anfang der 1990er Jahre begann Löscher mit dem Schreiben seiner Autobiografie "Ein Leben für den Funk", die der Bayerische Rundfunk 1994 im Buchendorfer Verlag herausgab. 1996 feierte er seinen 85. Geburtstag und hatte beim Stadtgründungsfest auf dem Münchner Marienplatz einen seiner letzten öffentlichen Auftritte. Hans Löscher starb am 7. Dezember 1999 und wurde auf dem Münchner Waldfriedhof begraben.
The Bundeszentralkartei (BZK) is the central register of the federal government and federal states for completed compensation proceedings. When a claim is entered into the BZK, a number is assigned for unique identification. This BZK number refers to a compensation claim, not to a person. If a person has made several claims (e.g. for themselves and for relatives), each claim generally has its own BZK number. Often, the file number of the respective compensation authority is used as the BZK number.
This number is important for making an inquiry to the relevant archive.
Delict according to Nazi judicial system
Conduct that was first criminalized under National Socialism (e.g. the Treachery Act, ‘Judenbegünstigung’) or which the Nazi judiciary prosecuted more severely (e.g. high treason).
Reason for persecution
The reasons provided here are based on the wording in the reasons for persecution stated in the sources.
Role in the proceeding
‘Verfolgt’ refers to a person who submitted a compensation claim for damage caused by Nazi persecution. If the application was submitted by a person other than the persecuted person, this other person is designated as ‘antragstellend’ and their relationship to the persecuted person, if there is one, is noted. In the sources, the persecuted person is sometimes referred to as ‘Geschädigter’ (aggrieved party) and the applicant as ‘Anspruchsberechtigter’(claimant).
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