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Kreisausschuss Lippstadt B (Bestand)
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Kreisarchiv Soest (Archivtektonik) >> Archivgut des Kreises Soest und seiner Vorläufer >> Kreis Lippstadt
Kurzbeschreibung: Akten der Kreisausschuss-Verwaltung LippstadtAkten zu Verwaltungsangelegenheiten der Kreisausschuss-Verwaltung, Angelegenheiten der Städte, Ämter und Gemeinden im Kreis Lippstadt, Sparkassen, Schulwesen, Forstwirtschaft, Kirchen, Kultur, Schankerlaubnisse, Genehmigung von gewerblichen Anlagen.
Vorwort: Seit Gründung der Kreise im Regierungsbezirk Arnsberg im Jahr 1817 war der Kreis ausschließlich eine Verwaltungseinrichtung zur Erfüllung staatlicher Aufgaben. Daran änderte auch die Kreisordnung von 1827 mit ersten Ansätzen zur Selbstverwaltung wenig, denn der Kreis durfte nunmehr nur Kommunalangelegenheiten wahrnehmen, die nicht bisher von den Gemeinden erfüllt wurden. Zudem fehlten den Kreisen die finanziellen Mittel. Erst mit der Kreisordnung von 1886 bekamen die Kreise das Recht zur Selbstverwaltung. Die landrätliche Verwaltung blieb bestehen. Fortan unterschied man zwischen der kommunalen Kreisausschussverwaltung und den staatlichen Befugnissen des Landrates im Landratsamt.
Zu den Aufgaben des Kreisausschusses, der durch die Kreistagsmitglieder gewählt wurde und dem der Landrat als Vorsitzender angehörte, gehörte die Vorbereitung und Ausführung der Beschlüsse des Kreistags, ebenso die Verwaltung der Kreisangelegenheiten, die Ernennung und Beaufsichtigung der kommunalen Beamten des Kreises und schließlich die Erledigung der durch Gesetz übertragenen Geschäfte der allgemeinen Landesverwaltung. Die Kreisordnung von 1886 ist bis 1945 grundlegend für das preußische Kreisrecht geblieben.
Unter dem Nationalsozialistischem Regime wurde die kommunale Selbstverwaltung und die damit verbundene parlamentarische Struktur der Kreisebene faktisch beseitigt, mit Gesetz vom 17. Juli 1933 wurden die Befugnisse der Kreistage den Kreisausschüssen übertragen, die Aufgaben des Kreisausschusses wurden 1939 auf den Landrat übertragen, welcher die alleinige Entscheidungsbefugnis inne hatte bis zum Ende des zweiten Weltkrieges 1945. Danach bestimmten die Besatzungsmächte das politische Leben der Kreise.
Die Doppelfunktion der Landräte wurde bei der Bildung der Bestände im Kreisarchiv Soest berücksichtigt. Zum einen wurde der Bestand Landratsamt Lippstadt gebildet, der sich als Depositum des Landesarchivs Nordrhein-Westfalen Abteilung Westfalen im Kreisarchiv Soest befindet. Der kommunale Kreisausschussbestand wurde aus technischen Gründen noch einmal getrennt in die Bestände Kreisausschuss A und Kreisauschuss B. Der Bestand Kreisausschuss A beinhaltet alle fadengehefteten Archivalien bis zur Büroreform um etwa 1930.
Der Bestand Kreisausschuss Lippstadt B umfasst Archivalien aus dem Zeitraum Anfang 1910 bis Ende 1945, insgesamt 618 Nummern. Einige Akten beginnen bereits früher, ab 1874 und einige haben Nachlaufzeiten von 1945 bis 1956. Vom 11. Mai 1992 bis 1. Juni 1992 wurden ca. 4 lfd. m von Frau Anja Freudenberg, Studentin der Fachhochschule Potsdam, als Praktikantin im Kreisarchiv, bearbeitet. Die Bearbeitung umfasste die Bewertung, Kassation, die Verzeichnung und die technische Bearbeitung. Im Zeitraum Oktober 2001 bis ca. September 2002 wurden weitere 15 lfd. m von Archivarin Iris Zwitzers verzeichnet, zudem noch einmal etwa 160 Akten in den Folgejahren bis Ende 2007. Die Bearbeitung und Findbucherstellung erfolgte unter Mitarbeit von Kreisarchivarin Beatrix Pusch im Februar 2008. Im Jahr 2011 wurden im Rahmen der Räumung eines Kellers noch 37 Akten dem Bestand zugeordnet, es handelt sich vor allem um Haushaltspläne des Kreises Lippstadt. Die Akten wurden verzeichnet, klassifiziert und indiziert. Daher erfolgte eine Aktualisierung des Findbuches Ende 2012.
Die Akten dokumentieren aus der Zeit ab 1910 Selbstverwaltungsaufgaben des Kreises Lippstadt. Sie enthalten unter anderem Vorgänge zur Verwaltung der Kreisangelegenheiten und zum Finanzwesen des Kreises Lippstadt, Personalakten der kommunalen Kreisbediensteten, Akten zu verschiedenen Angelegenheiten der Städte, Ämter und Gemeinden im Kreis Lippstadt, zum Sparkassenwesen, Vorgänge zu den Schulen im Kreis, Kirchenangelegenheiten, Forstwirtschaft, Kultur und Heimatpflege sowie Gewerbe und Verkehr.
Der Bestand war ursprünglich in wesentlichen Teilen nach einem vorliegenden dreistufigen Aktenplan geordnet. Das wurde in der Aktenführung deutlich, sowohl an den Aktenzeichen auf den Schriftstücken als auch an der Tatsache, dass Aktenteile nach 1945 oft als "Nachschub" angeheftet waren. Dieser Aktenplan konnte jedoch nach Sichtung der im Archiv vorhandenen Aktenpläne nicht mehr ermittelt werden.
Damit eröffnete sich die Möglichkeit, diesen ursprünglich zusammengefassten Aktenbestand des Kreisausschusses Lippstadt entsprechend der Tektonik des Kreisarchivs in zwei Bestandsbereiche zu trennen:- Kreisausschuß Lippstadt B 1910 - 1945- Kreis Lippstadt 1945 - 1974 Diese Bestandsabgrenzung folgt somit auch der 1945 veränderten Verwaltungsorganisation des Kreises. Die Bestandstrennung wurde nicht konsequent zum Stichdatum 1945 durchgeführt. Sie orientierte sich vielmehr am Entstehungszusammenhang und zeitlichen Schwerpunkt der jeweiligen Akte. Auch bei der nachfolgenden Verzeichnung wurde die Trennung Kreisausschuss Lippstadt und Kreis Lippstadt beibehalten, da in der Aktenführung deutlich wurde, dass 1945 ein zeitlicher Einschnitt begann, zumal auch andere Aktenzeichen verwendet wurden.
Die Aktentitel und Aktenzeichen wurden vorwiegend vom Aktendeckblatt der einzelnen Hefter übernommen, gegebenenfalls korrigiert oder ergänzt. Aufgrund der Bedeutung des Bestandes entschied man sich für eine vertiefte Erschließung. Dazu wurden zahlreiche Enthält-Vermerke angelegt, insbesondere wenn der Aktentitel nicht aussagekräftig genug war. Bei der Umbettung wurden auf jedes Einlegeblatt vor der Akte der Aktentitel und das alte Aktenzeichen geschrieben. Außerdem wurden die Einlegeblätter zur Trennung von Teilakten bzw. bei der Neuordnung zur Kennzeichnung der ehemaligen Ordnung eingelegt.
Aufgrund der Bedeutung des Bestandes wurde nur relativ wenig, und zwar lediglich Doppelüberlieferungen und Überdrucke kassiert. Aus dem Themenbereich Berufsschulwesen wurden allgemeines Unterrichtsmaterial sowie Broschüren vernichtet.
Dem Bestand entnommen wurden 24 Fotos, darunter Fotos von der Eröffnungssitzung des Kreistages Lippstadt, 1946, mit dem Kreiskommandanten, Major Haig und Fotos vom Königshof Erwitte, ein Plakat und ein Wahlzettel. In den Akten wurden entsprechende Verweiszettel angebracht und das Sammlungsgut in die jeweiligen Sammlungen eingegliedert. Fotos der Schulgebäude in den Ämtern Anröchte und Erwitte wurden in den Akten gelassen, da sie als fester Bestandteil angelegt wurden.
Basierend auf der vorgefundenen Aktenordnung wurde die Klassifikation "Kreisausschuss Lippstadt" erstellt und der Bestand danach klassifiziert. Die Akten ohne Aktenzeichen konnten zum Teil nach der vorhandenen Klassifikation klassifiziert werden, in zwei Punkten musste die Klassifikation erweitert werden: Die Unterlagen zum Finanzwesen des Kreises Lippstadt wurden in die neu gebildete Gruppe 2.2.5 Finanzangelegenheiten eingegliedert, ebenso wurde eine Gruppe 8. Handel, Gewerbe und Verkehr neu angelegt und die dazugehörigen Akten entsprechend klassifiziert. Einige ältere Akten, insbesondere aus dem Bereich Standesamtswesen, die aber aufgrund ihrer Aktenform zu diesem Bestand geordnet wurden, trugen andere Aktenzeichen. Auch diese Akten konnten in die vorgefundene Ordnung eingegliedert werden.
Nach verschiedenen Umgruppierungen weist der Bestand folgende freie Nummer auf: 369 - 372, 441, 446, 474. Der Bestand wurde bis auf die neu hinzu gekommenen Akten 2007/2008 komplett entsäuert.
Der Bestand steht für die Benutzung offen. Einige Personalakten aus diesem Bestand unterliegen noch personenbezogenen Schutzfristen gem. § 7 Abs. 1 Archivgesetz NRW und sind deshalb zurzeit noch für die Benutzung gesperrt. Zur Bestellung der Archivalien im Lesesaal und als Zitierweise bei Veröffentlichungen ist die Signatur (Bestandskürzel und Nummer, z.B. KA LP-B 1) anzugeben.
Hinweise auf parallele und ergänzende Bestände:Auf den Bestand "Kreisausschuss Lippstadt A" (1820) 1858 - 1932 wurde bereits verwiesen. Der Bestand "Landratsamt Lippstadt A" aus der Zeit von 1817 bis ca. 1935 befindet sich als Leihgabe des Landesarchivs NRW Abteilung Westfalen im Kreisarchiv Soest, im Kreisarchiv befinden sich sowohl die Originalakten als auch die Sicherungsverfilmung und für die Benutzung die entsprechenden Mikrofilme. Ebenso im Kreisarchiv als Depositum des Staatsarchivs Münster befindet sich der Bestand "Landratsamt Lippstadt B" aus der Zeit von 1930 - 1945, dieser umfasst jedoch nur 60 Akten. Der Bestand Kreis Lippstadt 1945 - 1974 umfasst 5068 Akten und ist auch im Kreisarchiv einsehbar.