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Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart, B 123 II
Landesarchiv Baden-Württemberg, Abt. Hauptstaatsarchiv Stuttgart (Archivtektonik) >> Neuwürttembergische Herrschaften vor 1803/1806-1810 >> Sonstige weltliche Herrschaften
1381-1780
Inhalt und Bewertung
Allgemeines zur Geschichte der Grafschaft Montfort und zur Archivgeschichte vgl. B 123 I.
Der Bestand enthält weitere Archivalien vor allem der gräflichen Verwaltung im 17. und 18. Jahrhundert, die 1844/45 von Archivrat Oechsle im Schloß zu Tettnang ausgehoben wurden. Der Bestand kam zunächst vermutlich in das Stuttgarter Nebenarchiv in der Tübingertorkaserne und lagerte seit 1869 im Staats(filial)archiv Ludwigsburg, das ihn um 1950 an das Hauptstaatsarchiv Stuttgart abgab. Er gliedert sich in: Urkunden: 1. Chronologisch angeordnete Regesten 1-196, 2. Regesten betr. Montfortische Schulden 197-257. - Akten: A. Familie: 1. von Montfort, 2. verwandte Familien (Erbschaften), 3. Privatkorrespondenz. - B. Herrschaft: 1. Reich, 2. Schwäbischer Kreis, 3. Beziehungen zu anderen Herrschaften, Städten und Klöstern, 4. Verwaltung der Montfortischen Herrschaften (hauptsächlich Tettnang und Argen), 5. Klöster, Pfarreien, Stiftungen, 6. Anhang: Protokolle
Vorbemerkung: Dieses Repertorium ist lediglich als Provisorium gedacht. Später soll der nachfolgend verzeichnete Bestand mit B 123 I, den Archivalien gräflich montfortscher Provenienz aus den "Vermischten Beständen" H 57 Münzsachen, H 46 Oberamt Tettnang und den H-Beständen der Oberämter, in deren Bereich die ehemalige Grafschaft Tettnang-Montfort hineinragte, zu einem Ganzen verarbeitet werden. Bei diesem Anlass ist auch geplant, die vielleicht noch in den Altregistraturen der Tettnanger Bezirksbehörden lagernden gräflich montfortschen Archivalien zur Ausscheidung zu bringen. Zur Geschichte der Grafschaft und der Organisation der Gräflichen Verwaltung siehe 1) Beschreibung des Oberamts Tettnang, 1915, III. Geschichte, verfasst von Dr. Viktor Ernst (insbesondere die Absätze 3) Territorien und 4) Niedergerichtsbezirke, S. 210 ff.) 2) E. Gönner, Die Grafschaft Tettnang, in: Vorder-Österreich, Eine geschichtliche Landeskunde, 1958, Bd. II. S. 617 ff. 3) v. Vanotti, Geschichte der Grafen von Montfort und Werdenberg, 1845. Im Jahre 1780 gingen die Graf- und Herrschaften Tettnang, Argen und Schomburg an Österreich, 1805 an Bayern und 1810 an die Krone Württemberg über. 1) Aktenausscheidungsakten Nr. 105, Tettnang 2) gebundenes Konzept der Reiseberichte Lotters 3) E 61, Württembergische Archivdirektion, verläufige Nr. 63: Beilagen zu dem Bericht des Archivrats Öchsle vom 6) November 1844 über sein Geschick zu Tettnang 4) B 123 II Bü 117, Einleitung S. III-V 5) Oberamtsbeschreibung Tettnang, S. 178 Das Gräfliche Archiv wurde während der bayerischen Verwaltung nach Lindau gebracht; dort wurde 1819 ein Teil für Württemberg ausgeschieden und gelangte nach Tettnang zurück. Dieser Archivbestand kam unter die gemeinschaftliche Aufsicht des Oberamtes und Kameralamtes Tettnang. Unter der Leitung der Kommissare Hailer und Heer wurden Ordnungs- und Ausscheidungsarbeiten in Angriff genommen. Was aus der gesamten Aktenmasse ausgeschieden werden sollte, verzeichnete Heer gesondert für sich (die Nummern der Heerschen Verzeichnisse stehen jeweils unten links auf dem Schriftstück oder Faszikel.). Das Übrige sollte nach einem Aktenverteilungsplan, der an die Regierung und die Finanzkammer Ulm zur Entschließung eingereicht wurde, auf die verschiedenen Verwaltungsstellen verteilt werden.
Zur Geschichte des Bestandes: Hierzu sind im Wesentlichen folgende Unterlagen benutzt worden: 1) Aktenausscheidungsakten Nr. 105, Tettnang 2) gebundenes Konzept der Reiseberichte Lotters 3) E 61, Württembergische Archivdirektion, verläufige Nr. 63: Beilagen zu dem Bericht des Archivrats Öchsle vom 6. November 1844 über sein Geschick zu Tettnag 4) B 123 II Bü 117, Einleitung S. III-V 5) Oberamtsbeschreibung Tettnang, S. 178 Das Gräfliche Archiv wurde während der bayerischen Verwaltung nach Lindau gebracht; dort wurde 1819 ein Teil für Württemberg ausgeschieden und gelangte nach Tettnang zurück. Dieser Archivbestand kam unter die gemeinschaftliche Aufsicht des Oberamtes und Kameralamtes Tettnang. Unter der Leitung der Kommissare Hailer und Heer wurden Ordnungs- und Ausscheidungsarbeiten in Angriff genommen. Was aus der gesamten Aktenmasse ausgeschieden werden sollte, verzeichnete Heer gesondert für sich (die Nummern der Heerschen Verzeichnisse stehen jeweils unten links auf dem Schriftstück oder Faszikel). Das Übrige sollte nach einem Aktenverteilungsplan, der an die Regierung und die Finanzkammer Ulm zur Entschließung eingereicht wurde, auf die verschiedenen Verwaltungsstellen verteilt werden. Vorher jedoch, vom 22. - 30. September 1826, schied Lotter einen Teil für das Staatsarchiv Stuttgart aus. Dieser Teil bildet den Grundstock des Bestandes B 123 I, Grafen von Montfort I. Bis zum Jahr 1840 wurde dann die oben angeführte Verteilungsaktion an die Bezirks- und Gemeindebehörden durchgeführt. 1847 sollen 100 Zentner als Altpapier verkauft worden sein. Zuvor, Ende 1844/Anfang 1845 erfolgte eine weitere staatliche Aktenausscheidung durch Archivrat Öchsle, bei der auch Archivalien der ebenfalls im Schloss zu Tettnang lagernden österreichischen und bayerischen Tettnanger Amtsregistraturen übernommen wurden. Diese ausgeschiedenen Urkunden und Akten reponierte man zunächst in dem "Archiv-Lokal" der Tübinger Thor Kaserne. Archivrat Öchsle ließ ein "Hauptverzeichnis" hierüber anlegen (die Nummern des Hauptverzeichnisses stehen oben links auf den Aktenstücken). Schlossstein (?) ordnete diesen Bestand und fertigte 1854 ein Repertorium. Dies erhielt später durch K.O. Müller die Bestandsnummer B 124, Tettnang-Montfort II, und diente bis zur jetzigen Neuverzeichnung als Notbehelf (dieses alte Repertorium liegt jetzt beim Bestand unter der Büschelnummer 118). Viktor Ernst benutzte den Teilbestand zu Anfang des Jahrhunderts noch im Staatsarchiv Ludwigsburg. Wohl erst nach dem 2. Weltkrieg sind diese Archivalien nach Stuttgart gekommen.
Ordnung und Verzeichnung des Bestandes: Unter K.O. Müllers Leitung zog A. Bartelmess (um 1950) 257 Pergamenturkunden aus den Büscheln heraus, registrierte sie und stellte zwei Verzeichnisse darüber auf: 1) ein chronologisches Verzeichnis (= Urkunde Nr. 1-196) 2) ein Verzeichnis betr. Montfortsche Schulden (= Urkunde Nr. 197-257) Zum Teil handelt es sich bei den Urkunden um Fremdprovenienzen, die erst bei der endgültigen Verzeichnung ausgesondert werden sollen. An den Bartelmeßschen Urkundenregesten sind lediglich kleine formale Korrekturen vorgenommen worden. Die Akten befanden sich in einem sehr schlechten Ordnungszustand. Außerdem waren im Laufe der Zeit weitere Archivalien gräflich montfortscher Provenienz von verschiedenen Stellen hinzugekommen. Zum Teil hatte man vergessen, dies im Repertorium zu vermerken. Folgende Akzessionen konnten festgestellt werden: 1) vom Amtsgericht Tettnang a) Kriminalakten; eingekommen am 1./5. Juli 1886 Tgb.Nr. 76 und am 1./2. Juli 1878 b) Protokollbände, eingekommen über das Staatsarchiv Sigmaringen, Anfang Januar 1962 (s. Kanzleiakten H I 11a, Erlass der Archivdirektion vom 24.1.1962 Tgb.Nr. 474 an Staatsarchiv Ludwigsburg 2) vom Staatsarchiv Ludwigsburg 0,30 m Akten, ausgesondert aus Beständen des Staatsrentamtes Weingarten, des Kameralamtes und des Oberamtes Tettnang, der Finanzkammer Ulm (?) u.a. (s. Kanzleiakten H I 11a, Schreiben des Staatsarchivs Ludwigsburg vom 15.02.1962 Tgb.Nr. 869 und vom 26.02.1962 Tgb.Nr. 1040). Das o.a. Schloßsteinsche (?) Repertorium war veraltet und konnte schon wegen seines unglücklichen Ordnungssystems nicht als Grundlage für die Neuverzeichnung dienen. Eine Anzahl der hierin verzeichneten Archivalien fehlte; ihr Verbleib konnte zum größten Teil nicht nachgewiesen werden. Die Akten aus der Zeit der österreichischen und bayerischen Verwaltung zu Tettnang wurden ausgeschieden und den betreffenden Beständen des Staatsarchivs Ludwigsburg zugewiesen; einige weitere Fremdprovenienzen (Landvogtei Schwaben, Kloster Weingarten, Kloster Weissenau, Herrschaft Achberg der Deutschordenskommende Altshausen u.a.) wurden in die betreffenden Repertorien eingearbeitet. Der Umfang der neu geordneten Akten (einschließlich der Protokollbände) beträgt 5,80 lfd. m mit 373 Büschelnummern. Der Bestand trägt jetzt die Signatur B 123 II (s. Kanzleiakten H I 11a, Bericht des Staatsarchivs Ludwigsburg vom 26.02.1962 und Erlass der Archivdirektion vom 21.03.1962). Der zeitliche Schwerpunkt der Akten liegt im 17. und 18. Jahrhundert; sie betreffen zum größten Teil die herrschaftliche Verwaltung. Die Aktengliederung im Repertorium entspricht den "äußeren" und "inneren" (Verwaltungs-) Aufgaben der Herrschaft. Eine Gliederung nach ihrem behördlichen Aufbau hätte eine genaue Kenntnis der Behördengeschichte und -organisation vorausgesetzt; außerdem war das vorhandene Aktenmaterial für eine derartige Gliederung zu lückenhaft. Die Signatur des alten Repertoriums, die Nummer des Heerschen Verzeichnisses sowie die verschiedenen Registraturnummern der Bezirksbehörden stehen jeweils in eckigen Klammern unter dem Aktenregest. Nach Möglichkeit wurde im alten Repertorium die jetzige Büschelnummer eingetragen. Die vom Amtsgericht Tettnang eingekommenen Protokollbände mussten als Anhang am Schluss verzeichnet werden, da die Bearbeiterin von deren Existenz erst nach Fertigstellung der Repertorienreinschrift erfuhr.
Es wurde nur eine Durchschrift des Repertoriums gefertigt, da es sich, wie schon gesagt, nur um ein Provisorium handelt. Bei der Reinschrift der Aktenregesten wurde darauf geachtet, dass jeweils in der oberen und der unteren Hälfte des DIN A4-Blattes nur ein Regest steht; auf diese Weise können bei der endgültigen Neuverzeichnung jederzeit die einseitig beschriebenen Durchschläge in DIN A5-Blätter zerschnitten und als fertige Titelblätter benutzt werden. Die Ordnung und Verzeichnung der Akten erfolgte in den Jahren 1962 bis 1964 unter der Leitung von Oberstaatsarcivrat Dr. Gönner durch Regierungs-Inspektorin R. Hahl. Stuttgart, den 30. Oktober 1964 Dr. E. Gönner R. Hahl
Weitere Archivalien gräflich montfortscher Provenienz: Im Hauptstaatsarchiv Stuttgart: 1) Lagerbücher (H 160). Diese kamen z.T. 1912 vom Kameralamt an das Finanzarchiv 2) Kopialbücher (H 14/15) 3) Karte der Herrschaft Argen, o.D. (17. Jh.) (I 35) 4) Stammbau, um 1580 (I 21 Nr. 12a) Im Staatsarchiv Ludwigsburg: Rechnungen, 264 Bände = 4,80 lfd. m (B 124) Von Dr. Frick in Tettnang, Zahnarzt, mitgeteilte Archivalien Im Hauptstaatsarchiv München soll ein umfangreicher Bestand liegen, der insbesondere Archivalien zur Familiengeschichte und zur Herrschaft Rotenfels enthält. Die Chronik des Paters Arzet, Jesuit, über die Grafen von Montfort, entstanden nach dem 30jährigen Krieg, liegt in der Münchener Bibliothek. Viel soll sich in Privathand befinden (z.B. Familie Speth in Tettnang; diese war früher im Besitz der "Gröl"-Chronik). Archivalien montfortscher Provenienz sind ferner aus der Registratur des Landratsamtes Tettnang zu erwarten. S. bedeutet bei den Urkunden Siegel bei den Akten Schriftstück(e). Nachtrag2015: Weitere Urkunden der Grafen von Monfort befinden sich in der Universitätsbibliothek Tübingen, Signatur Mh 729. Stuttgart, 24.09.2015/Alexandra Haas