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Rosenberg-Hatzfeldt'sche Herrschaften (Bestand)
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Inhalt und Bewertung
Zwischen 1635 und 1640 erwarben die Grafen von Hatzfeldt die nach dem Aussterben der Herren von Rosenberg 1632 an deren Lehensherren heimgefallenen Herrschaften Haltenbergstetten, Unterschüpf, Rosenberg und Waldmannshofen. 1641 verpfändete ihnen der Bischof von Würzburg die Vogtei Laudenbach. Sitz der Zentralverwaltung der fränkischen Besitzungen des Hauses Hatzfeldt wurde Schloß Haltenbergstetten.
Vermutlich wegen einer vorhersehbaren Erbteilung innerhalb der Familie ließ Graf Hermann von Hatzfeldt um 1660 aus in Haltenbergstetten und den übrigen Amtsorten verwahrten Urkunden und Akten einen Auslesebestand formieren, der möglicherweise als Grundstock eines hatzfeldtischen Samtarchivs gedacht war. Das Schriftgut wurde ohne Berücksichtigung der Provenienzverhältnisse 1663-1666 von einem Rothenburger Buchbinder gebunden. Abgesehen von bis 1794, dem Jahr des Aussterbens der fränkisch-schlesischen Linie des Hauses Hatzfeldt, durchlaufenden Protokollen weisen nur wenige Bände eine Laufzeit über 1666 hinaus auf. Der Bestand enthält Verwaltungsschriftgut der Kanzleien und Ämter der Herren von Rosenberg (bis 1632) und der Grafen von Hatzfeldt (ab 1635) sowie Teile der Nachlässe der Grafen Melchior (1593-1658) und Hermann (1603-1673) von Hatzfeldt.
Gliederung: 1. Verwaltung der rosenberg-hatzfeldt'schen Besitzungen; 2. Haus- und Familienangelegenheiten der Herren von Rosenberg; 3. Haus- und Familienangelegenheiten der Grafen von Hatzfeldt; 4. Nachlaß Graf Melchior von Hatzfeldt; 5. Nachlaß Graf Hermann von Hatzfeldt; 6. Privat- und Sonderrechnungen.
1. Zur Geschichte des Bestandes: Der vorliegende Bestand enthält Verwaltungsschriftgut der Herren von Rosenberg (bis 1632) und der Grafen von Hatzfeldt bzw. ihrer Kanzleien und Ämter ab 1635, Schriftgut in Haus- und Familienangelegenheiten der Herren von Rosenberg und der Grafen von Hatzfeldt sowie Teile der Nachlässe der Grafen Melchior (1593-1658) und Hermann (1603-1673) von Hatzfeldt. Über die Organisation und den Ordnungszustand der rosenbergischen Amtsregistraturen lassen sich Feststellungen nicht treffen, da entsprechende Repertorien fehlen. Erste anhand von Inventaren nachweisbare Verzeichnisse über das rosenberg-hatzfeldt'sche Schriftgut fertigten um 1650 die Registratoren Ernst Fritsch und Abraham Crato. Vermutlich um 1660 wurde aus den in Haltenbergstetten und anderen Amtsorten wie Laudenbach, Waldmannshofen, Schüpf und Rosenberg vorhandenen Urkunden und Akten ohne Berücksichtigung der Provenienzverhältnisse ein Auslesebestand formiert und 1663-1666 von dem Rothenburger Buchbinder Konrad Hartmann eingebunden. Möglicherweise standen Formierung und Binden im Zusammenhang mit der 1666 vollzogenen Abtretung der in Franken liegenden mainzischen und würzburgischen Lehen des Hauses Hatzfeldt durch Graf Hermann an seine Söhne. Abgesehen von den bis 1794 durchlaufenden Protokollen weisen nur wenige Bände eine Laufzeit über 1666 hinaus auf. Um 1750 wurden die Bände mit laufenden Nummern signiert. Von den mindestens 364 Bänden, die 1750 vorhanden gewesen sein müssen, fehlen etwa 90. Über ihren Inhalt oder ihren Verbleib ist nichts bekannt, da Unterlagen über Extraditionen von gebundenen Akten bis zum Zeitpunkt der Fertigstellung dieses Repertoriums nicht ermittelt werden konnten. Möglicherweise sind einzelne Bände in das Archiv der Grafen von Hatzfeldt in Schloß Schönstein gelangt. Der Bestand verblieb nach dem Aussterben der Trachenberger Linie des Hauses Hatzfeldt 1794 in Haltenbergstetten und kam 1802/03 mit der seit 1794 vom Fürstbistum Würzburg als heimgefallenes Lehen selbst verwalteten Herrschaft Haltenbergstetten in den Besitz des Hauses Hohenlohe-Jagstberg. 1975 wurde er zusammen mit den übrigen Teilen des Archivs Niederstetten in das Hohenlohe-Zentralarchiv Neuenstein verlagert.
2. Zur Verzeichnung: Die Bände wurden in Neuenstein in der Reihenfolge der alten Nummern aufgestellt und verzeichnet. Bei der Verzeichnung erwies sich, dass die alte Signierung als Grundlage für eine definitive Ordnung des Bestands unbrauchbar war. Anhand der Titelaufnahme wurde eine sachliche Gliederung entwickelt, wobei sich Überschneidungen wegen des teilweise heterogenen Inhalts einzelner Bände nicht vermeiden ließen. Insgesamt wurden sechs Hauptgruppen gebildet, die durch Mittel- und Untergruppen differenziert wurden. Das Verhältnis der alten zu den neuen Signaturen ist in einer Konkordanz evident gehalten. Bei der Benutzung sind parallele Überlieferungen im Bestand Herrschaft Haltenbergstetten-Laudenbach (Urkunden, Akten, Amtsbücher) des Hohenlohe-Zentralarchivs und im Archiv der Grafen von Hatzfeldt in Schloß Schönstein, 5248 Wissen/Sieg zu berücksichtigen. Zur Auflösung der Geheimschriften in den militärischen und politischen Korrespondenzen des Grafen Melchior von Hatzfeldt ist heranzuziehen H. Stützel, Chiffrierwesen im Dreißigjährigen Krieg in: Württ. Franken, Bd.47 NF 37, 1963. Der Bestand, der die Bezeichnung "Ni 10 Rosenberg-Hatzfeldt'sche Herrschaften" erhielt, wurde im Winter 1982/83 von Archivamtmann W. Beutter verzeichnet. Er umfaßt in 24,5 lfd. m 322 Bände. Neuenstein, im Oktober 1983 Dr. Taddey
