Bürgermeister und Rat der Stadt Ulm bekennen: Vor dem versammelten Rat sind der Goldschmied Johann Sporhan und Veit Scheiffelin, beide Bürger zu Ulm, als vom Rat verordnete Pfleger der Töchter des verstorbenen Ulmer Bürgers Sebastian Metzger Anna und Maria erschienen. Außerdem sollte vor dem Rat Ludwig Metzger erscheinen und in dieser Angelegenheit für sich selbst handeln. Da er aber aus der Stadt entwichen und flüchtig ist handelt er Rat in seinem Namen. Sie haben erklärt, dass ihren Pflegetöchtern zwei Häuser mit Hofstätten, Stadel und Hof in Ulm gegenüber dem Franziskanerkloster ("der Barfussenkurchen") [abgegangen, Bereich westlicher Münsterplatz, Lagerbuch Nr. 150] zwischen dem Apotheker Marsilius Kuch und dem Sporer Christoph ("Stoffel") Decker sowie dem Stadel des Erasmus Rauchschnabel gehören. Da ihnen diese Häuser derzeit keinen Nutzen bringen, haben sie sie dem Ulmer Bürger Georg Ruckenbrot verkauft. Die Häuser sind der Witwe des Markus Schlegel und der Fischerzunft in Ulm zinspflichtig. Der Käufer hat ihnen dafür 940 Gulden Ulmer Stadtwährung bar bezahlt, die sie zur Rückzahlung von Schulden ihrer Pflegetöchter verwendet haben. Nun hat der Käufer um die Beurkundung des Verkaufs gebeten. Dies ist ihnen aber nicht möglich, da sie lediglich als Pfleger der Verkäuferinnen gehandelt haben. Sie bitten daher den Rat um Hilfe. Dieser erklärt nach Untersuchung der Angelegenheit, dass der Verkauf gemäß den Bestimmungen des Ulmer Stadtrechts zum Verkehrswert der Häuser erfolgt ist und der Erlös zum Nutzen der Pflegetöchter verwendet wurde. Daher kann er dem Käufer unter dem Stadtgerichtssiegel beurkundet werden und erlangt dann Rechtskraft.