Die Aktivitäten der 1909 gegründeten Deutschen Gesellschaft für Soziologie (DGS), an der federführend Georg Simmel, Ferdinand Tönnies und Max Weber beteiligt waren, wurden durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen. Die Soziologie hatte sich in dieser Zeit noch nicht als eigenständige akademische Disziplin etabliert. Erst 1919 folgte die Einrichtung dezidiert soziologischer Lehrstühle: Franz Oppenheimer wurde Professor an der Frankfurter Universität und in Köln besetzten Max Scheler und Leopold von Wiese entsprechende Stellen. Wiese verantwortete mit den Kölner Vierteljahrsheften für Soziologie auch die erste soziologische Fachzeitschrift, die seit 1921 erschien und war am 1918/1919 gegründeten Kölner Institut für Sozialforschung tätig. Weitere fachwissenschaftliche Zeitschriften folgten. Die Soziologie entwickelte sich zu einer akademisch verankerten Disziplin, was auch politisch so forciert wurde. In der Zeit der Weimarer Republik wurden insgesamt an 18 Universitäten soziologische Lehrstühle eingerichtet, die von 34 Personen ausgefüllt wurden. Ferdinand Tönnies, als der bekannteste Soziologe der Weimarer Zeit, bekam 1921 an der Kieler Universität einen Lehrauftrag für Soziologie zugesprochen, erhielt jedoch keinen eigenen Lehrstuhl.
In theoretischer Hinsicht war vor allem die von Wiese begründete Beziehungslehre, mit dem Fokus auf die Analyse der Wechselwirkungen zwischen den Menschen, in der Weimarer Republik prägend, die allerdings nach 1945 in der Bedeutungslosigkeit verschwand. Weitere bedeutende Soziologen im Verlaufe der 1920er und frühen 1930er Jahre waren Ferdinand Tönnies, Alfred Weber, Karl Mannheim, Werner Sombart, Alfred Vierkandt, Hans Freyer, Theodor Geiger und Andreas Walther. Dabei entfalteten sich die verschiedenen thematischen Ausrichtungen der Soziologie, das Fach erlebte eine enorme inhaltliche Ausdifferenzierung: So war Alfred Weber in Heidelberg Vertreter einer Kultursoziologie, Andreas Walther in Hamburg betrieb eine empirisch orientierte Soziologie, um Karl Mannheim entstand die Wissenssoziologie. Am Frankfurter Institut für Sozialforschung entstand unter dem Institutsleiter Max Horkheimer ab den frühen 1930er Jahren die Kritische Theorie.
Neben den Universitäten waren außeruniversitäre Orte bedeutend für die Entwicklung der Soziologie, bspw. die Deutsche Hochschule für Politik in Berlin oder die Akademie der Arbeit in Frankfurt.