1914 gründete Julius Fromm in einem Hinterhof in Prenzlauer Berg ein Geschäft für Parfümerie und Gummiwaren. Dort experimentierte er mit Naturkautschuk zur Herstellung hauchdünner, transparenter und v.a. nahtloser Präservative (die in vielfältiger Form schon seit der Antike nachweislich sind). Die erfolgreichen Versuche mit einer „Heißvulkanisierung“ führten 1916 zur Patentierung und Massenproduktion seines Markenkondoms „Fromms Act“, nunmehr in seiner Firma „Fromms Act Gummiwerke GmbH“.
Der Erste Weltkrieg ließ die Nachfrage geradezu explodieren und der „Fromms“ gehörte alltagssprachlich und körperlich zur Standardausstattung deutscher Soldaten. Der große Erfolg führte zu mehreren Produktionserweiterungen seiner Firma, erst in Friedrichshagen und später in Köpenick.
Nach 1933 versuchte sich Julius Fromm mit den neuen Machthabern zu arrangieren, was spätestens im Sommer 1936 mit einer antisemitischen Hetzkampagne im „Stürmer“ zunichtegemacht wurde (Aly und Sontheimer 2007: 89). Der Versuch, seine Firma noch gewinnbringend zu verkaufen, scheiterte ebenso und sie wurde 1938 im Zuge einer sogenannten Arisierung (ausgerechnet) an eine Patentante von Hermann Göring weit unter Wert zwangsverkauft (Aly und Sontheimer 2007: 94). Julius Fromm emigrierte 1938 nach London, wo er kurz nach Kriegsende verstarb. Seine Söhne konnten nach zähen und demütigenden Verhandlungen den Erben der Patentante Görings 1951 die Rechte am Markennamen abkaufen (Aly und Sontheimer 2007: 183). Die in Ostberlin gelegenen Produktionsstandorte Friedrichshagen und Köpenick wurden 1949 als „herrenlos“ verstaatlicht und in einen volkseigenen Betrieb (VEB) überführt; eine zweite Enteignung der Firma und Familie Fromm (und aus den „Fromms“ wurde nunmehr die Marke „Mondos“).