Ein städtisches Archiv ist in München erstmals 1520 im Amtsbereich der Stadtkammer erwähnt. Damals wurden alle für die Stadt rechtserheblichen Urkunden und Dokumente auf dem Rathaus in den Stadtkammerräumen aufbewahrt. 1777 wurde erstmals ein „Stadtarchivarius“ bestellt, der ein Mitglied des Inneren Rates war. Seit 1893 ist das Stadtarchiv als eigenes städtisches Amt organisiert. 1890/92 errichtete Stadtbaurat Hans Grässel im Anschluss an den Turm des Alten Rathauses einen repräsentativen Neubau für das Archiv, der aber von Anfang an zu knapp bemessenen war. 1926 musste daher ein Großteil der Archivbestände in das ehemalige städtische Wehramt an der Winzererstraße 68 verlagert werden. Nach der Zerstörung des Archivgebäudes am Marienplatz im Zweiten Weltkrieg wurde das Archiv vollständig in die Winzererstraße verlegt. Die Bestände hatten durch rechtzeitige Auslagerung keine Kriegsverluste zu verbuchen. Das Gebäude in der Winzererstraße wurde bis 1989 durch einen modernen, auf langfristigen Zuwachs berechneten Magazinbau nach den Plänen des Architekten Hans-Busso von Busse erweitert.