Das "Gedächtnis Frankfurts" - Das Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main
Das Institut für Stadtgeschichte Frankfurt am Main, bis 1992 „Stadtarchiv“ genannt, ist eines der bedeutendsten deutschen Kommunalarchive und blickt auf eine belegbare Historie von rund 600 Jahren zurück. Es sammelt, erschließt und vermittelt Schrift- und Bildquellen sowie AV-Medien zur Frankfurter Stadtgeschichte. Seine Bestände reichen vom 9. Jahrhundert bis in die Gegenwart.
Das Institut widmet sich der Aufgabe, das historische Erbe der Stadt Frankfurt am Main zu bewahren und zugänglich zu machen. Es übernimmt die in der städtischen Verwaltung anfallenden Akten und sammelt darüber hinaus alle für die Geschichte der Stadt wichtigen Dokumentationsmaterialien wie Nachlässe und Sammlungen von Vereinen oder Firmen. Trotz großer Verluste im Zweiten Weltkrieg zählen seine Bestände hinsichtlich Umfang und Gewicht noch immer zu den bedeutendsten der deutschen Kommunalarchive. Insgesamt bewahrt es rund 25 Regalkilometer Akten, dazu mehr als zwei Millionen Abbildungen und Fotos, etwa 18.000 Porträts, etwa 40.000 Urkunden, mehr als 70.000 Karten und Pläne, rund 25.000 Postkarten und 400 Nachlässe von bedeutenden Frankfurter Persönlichkeiten sowie 1,5 Regalkilometer Unternehmensakten. Eine der kostbarsten Archivalien ist das Frankfurter Exemplar der Goldenen Bulle von 1366, die 2013 durch die UNESCO zum Weltdokumentenerbe ernannt wurde.
Das Institut versteht sich als ein Zentrum der Geschichtsvermittlung und historischer Identitätsbildung. Zu diesem Zweck veranstaltet es regelmäßig Ausstellungen, Vorträge, Lesungen oder moderierte Zeitzeugengespräche. Zusätzlich gehört die didaktisch fundierte Präsentation des Karmeliterklosters, der einzigen erhaltenen Klosteranlage Frankfurts mit mittelalterlicher Anmutung, zu den Aufgaben des Instituts. Jährlich kommen rund 100.000 Besucher zu den Veranstaltungen bzw. nutzen dessen Bestände.